.:Epilog:.

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EUGENE POV


"Hattet ihr Sex?", grinst Noel schelmisch mit den Augenbrauen wackelnd, während er die Haustür hinter uns schließt. Axton scheint die Frage nicht im geringsten zu stören, doch mir schießt sofort peinlich berührt die Röte ins Gesicht. Bevor ich es aber verleugnen kann, redet Noel schon weiter. "Jelly, das ist nämlich der einzige Grund, was ich für euer zu spät kommen akzeptieren kann." Prompt schließe ich meinen Mund wieder und senke verlegen den Blick.

Höchst erfreut quiekt Noel hinter der vorgehaltenen Hand auf. "Was ich noch wissen will, war deine Ex mit von der Partie?", flüstert er neugierig mit zu schlitzen verengten Augen.

Fragt er uns gerade wirklich ob wir einen dreier hatten?

Sprachlos blinzele ich Axton an, der nur unbeeindruckt mit den Schultern zuckt. "Was ist? Ich wäre eher überrascht, wenn ein gewöhnliches: 'Hallo, schön, dass ihr da seid' seinen Mund verlassen hätte."

Stimmt auch wieder.

"Eugene, Axton, hey!", kommt Alec aus der Küche und drückt zur Begrüßung erst Axtons und dann meine Hand. Lächelnd erwidere ich seinen Händedruck und wir tauschen die üblichen Begrüßungsformeln aus. So, wie es sich für normale Freunde gehört. Eigentlich.

"Alexander, die beiden hatten einen dreier. Erinnerst du dich noch an unseren, den wir fast mit Dante hatten? Jelly, bitte, lass uns auch einen haben", schlägt er enthusiastisch vor und schmiegt sich an seine Brust.

Überrumpelt blickt Alec uns an, während ich schnell den Kopfschüttel und ihm somit fieberhaft klar machen will, dass es nicht stimmt. Seufzend nimmt er Noel das halbgeleerte Glas Champagner aus der Hand und legt unterstützend einen Arm um seine Taille. "Ich glaube, du hast für heute genug gehabt." Quengelnd lässt Noel sich von seinem Ehemann Richtung Garten führen, während sein Mund für uns ein lautloses "Sorry" formt. Ich winke Alec nur ab und wir folgen den beiden hinaus.

Der laue Abendwind empfängt uns zusammen mit fröhlichem Gelächter. Die meisten Gäste scheinen schon gegangen zu sein, doch ein paar Nachbarn sitzen noch unter dem Schein der weichen Lichterketten und genießen die ausgelassene Atmosphäre. Nachdem ich sie aus Höflichkeit begrüße, halte ich abrupt in meiner Bewegung inne, als ich Axtons Freunde und meine Mobber auf den Gartenstühlen neben dem Grill sitzen sehe. Mein Blick bleibt speziell auf Rocco haften, der meinen Blick ebenfalls ohne Emotionen erwidert. Unser letztes Zusammentreffen war auf dem Revier, wo er vorhatte mich umzubringen, wäre Alec nicht gewesen.

Warum sind sie also hier?

Die Hand von Axton, die meine plötzlich fest umschließt, holt mich aus den unschönen Gedanken. Er sieht mir fest in die Augen und lehnt sich zu meinem Ohr, sodass ich es nur hören kann: "Keiner kann dir in meiner Gegenwart etwas antun und wenn er es doch wagen sollte, wird er den morgigen Tag nicht erleben." Eine Gänsehaut überläuft mich und ich versuche mein wildklopfendes Herz unter Kontrolle zu bringen, als er mich hinter sich in die kleine Runde zieht.

"Ax, wird aber auch Zeit." Reese ist der Erste, der die Initiative ergreift, und uns anspricht. "Wann war er denn jemals pünktlich?", steigt Titus lachend mit ins Gespräch ein. "Ich bin ein pünktlicher Mensch, ihr versteht nur nicht, dass ich euch nicht sehen will", entgegnet Axton nachdem er grinsend einen Handschlag mit ihnen ausgetauscht hat.

Natürlich ist Axton nicht pünktlich, war er auch nie gewesen. Wegen ihm kamen wir fast immer zu spät zum Unterricht und ich musste doppelt so viel lernen, um alles verpasste wieder aufzuholen. Meine Gedankengänge passen momentan wunderbar zu meiner Gemütslage. Denn ich fühle mich auf einmal in meine Schulzeit zurückversetzt, so wie ich neben Axton auf der Bank sitze, während er mit seinen Kumpels spaßt.

3. Straight but taken by the Biker Baker (manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt