.:Kapitel 9:.

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►EUGENE POV


"Dich hätte ich hier am wenigstens erwartet", höre ich ihn vergnügt sagen, bevor er sich gegen den Türrahmen lehnt und mich ausgiebig mustert.

Oh ja, genau das glaube ich dir.

Seine durchbohrenden schalkhaften Blicke ignorierend, frage ich: "Darf ich rein kommen?"

Larson hält kurz inne, so als würde er überlegen abzulehnen, doch geht dann anschließend einen Schritt zur Seite und bittet mich mit einer Handbewegung hinein ins spärlich beleuchtete Flur. Mit einem mulmigen Gefühl laufe ich an ihm vorbei direkt ins Wohnzimmer.

Das ist mein zweiter Besuch in seinem Apartment, der erste war nämlich seine Einweihungsparty. Aber diesmal sind auf dem Tisch Schmerzmittel und eine Armschlinge vorzufinden, anstatt kleine Häppchen und Champagner.

Stirnrunzelnd drehe ich mich zu ihm um und erkenne im Licht nun besser den Ausmaß an Schaden den Larson davongetragen hat. Sein rechtes Auge ist fast von einem Bluterguss zugeschwollen, er hat hässliche Schürfwunden an der Wange und die bandagierte Hand, deutet auf ein verstauchtes Handgelenk hin.

Entsetzt ziehe ich die Luft ein und presse die Hand auf meinem Mund.

"Mein Gott, Larson! Das war Axton?"

Vorsichtig versucht er sich auf die Couch hinzusetzen und sein schmerzverzerrter zischender Laut signalisiert mir Handlungsbedarf, was ich unverzüglich auch tue und ihm dabei helfe. Sein verkrampfter Gesichtsausdruck entspannt sich als er sich zurücklehnt und mich anlächelt.

"Was denkst du, warum ich ihn sonst angezeigt habe?"

Mir fehlen die Worte und ich presse die Lippen fest zusammen.

"Natürlich hast du an nichts anderes gedacht, als an ihn und die Gefängnisstrafe, die er bekommen wird. Deswegen bist du doch auch hier, nicht wahr?"

Ertappt setzt mein Herz einen Schlag aus und ich senke den Blick.

"Es tut mir leid, Larson. Das ist alles meine Schuld. Bitte lasse die Anzeige gegen ihn fallen. Ich tue auch alles, was du willst", sage ich zwar ich leise, doch entschlossen zugleich.

Larson schaut mich durchdringlich an, bevor er sich etwas aufsetzt und auf den Platz neben sich klopft. Zögernd blicke ich ihn an und setze mich zu ihm. Augenblicklich schlingt er einen Arm um mich und drückt mich an sich. Überrascht nach Luft japsend schaue ich auf und stemme die Hände gegen seine harte Brust.

"L-Larson...", stottere ich, während sein Gesicht nur wenige Zentimeter vor meinem stehen bleibt.

"Ich will deinen Körper. Gib ihn mir", raunt er dunkel gegen meine Lippen und ich schlucke hart.

Du wusstest, was auf dich zukommt. Also hör auf zu jammern, Eugene Pierce! Auch wenn Axton dich wahrscheinlich wieder hassen wird. Es gibt keine andere Möglichkeit für sein Wohlbefinden.

"Er gehört dir...mach damit, was du willst", willige ich kleinlaut ein und schließe die Augen. Dabei fließt eine Träne, die ich nicht mehr unterdrücken kann, meine Wange herab.

Ich bereite mich innerlich auf seine fordernden Küsse vor, doch stattdessen bekomme ich etwas anderes.

"Fertig!"

Verdutzt schlage ich die Augen auf und fahre mit den Fingern über das Pflaster, das er mir auf die Wunde, die ich Rocco zu verdanken habe, geklebt hat.

"Gut! Dann kannst du ja anfangen mir etwas zu kochen. Ich sterbe vor Hunger und vergiss nicht danach das dreckige Geschirr in die Maschine zu räumen. Ich rufe gleich Gordon an, ab jetzt wirst du dich ja um meine Kunden kümmern, so lange mein zum sterben schönes Gesicht im Heilungsprozess steckt", seufzt er und richtet sich mit Mühen wieder auf.

3. Straight but taken by the Biker Baker (manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt