.:Kapitel 11:.

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NOEL POV

"Also bist du jetzt mit Larson zusammen?", frage ich und schiebe mir einen Riesenlöffel Frozen-Joghurt in den Mund. Eugene verschluckt sich an seinem Coffee to go und hustet so stark, dass er Tränen in den Augen bekommt.

Die Passanten, die an uns Vorbeigehen, werfen ihm schon besorgte Blicke zu, während ich ihm eher amüsiert auf den Rücken klopfe.

"Natürlich nicht! Ich helfe ihm nur so lange aus, bis seine Verletzungen vollständig verheilt sind", versucht er mich fast schon panisch zu überzeugen und entsorgt seinen Pappbecher gleich bei der nächsten Mülltonne, an der wir vorbeikommen.

"Aha...trägst du dabei eine Dienstmädchen- oder Krankenschwesteruniform? Vielleicht auch gleich beides?", necke ich ihn, während ich den Plastiklöffel gegen meine geschürzten Lippen tippe.

"Noel", sagt er mit einer ernst klingenden Stimme und signalisiert mir somit, dass er genug davon hat.

"Jelly, schon gut, Gigi! Ich bin eben salty, weil ich hart dafür hingearbeitet hatte, damit dein Zayn der Biker Bäcker wird, ist nicht gerade toll dann zu hören, dass du ihn endgültig in die Wüste geschickt hast", klage ich und stochere mit gespielter Beleidigkeit in meinem Joghurt rum.

"Wenn du mein Auto zu klauen, als harte Arbeit bezeichnest, bin ich nur heilfroh, dass du dich endlich für ein Objekt entschieden hast und in Zukunft mit dem Aufbau deiner Bar beschäftigt sein wirst", seufzt er und rückt die Brille auf seiner Nase zurecht.

"Ich werde immer die Zeit finden, um für meine Freunde Armor zu spielen", zwinkere ich ihm zu und er schüttelt nur den Kopf.

Eugene kann so viel den starken spielen, wie er will. Ich weiß, dass ihn die Situation mit dem Biker Bäcker mitnimmt und hinzukommen noch die Schuldgefühle, die er wegen Larson hat, der endlich gestern aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Die Sache ist zwar eine Woche her, aber Eugene muss noch stillheimlich für sich weinen, das verraten nämlich seine blutunterlaufenen Augen, was er auf die Schlaflosigkeit schiebt.

Doch ich kenne den wahren Grund dafür.

"Noel!" Eugenes aufgewühlte Stimme holt mich aus den Gedanken und ich folge mit dem Blick der Richtung, die er mit dem Finger zeigt. Mein Herz schlägt einen Satz aus, als ich Joy von drei großgewachsenen Männern - offensichtlich Biker - eingekesselt sehe, die ihn nötigen mitzukommen.

Gerade als Eugene sein Handy zückt, um wahrscheinlich die Polizei zu alarmieren, werfe ich einfach mein vollen Becher gegen den Biker, der Joy festhält und er flucht laut, als die klebrige Substanz auf seinem Kopf landet. Joy nutzt den Überraschungsmoment und rennt in unsere Richtung. Sie werden jetzt auf uns aufmerksam und mit Wutverzerrten Gesichtern stürmen sie auf uns zu.

Eugene packt hektisch meine Hand, mit der ich noch eben den dreien den Stinkefinger gezeigt hatte und sprintet - mich natürlich dabei verfluchend - um unser Leben. Nach einer wilden Verfolgungsjagd finden wir uns alle in einer schmalen Gasse wieder. Das Adrenalin pumpt sichtlich noch durch unsere Venen, als wir versuchen wieder zu Atem zu kommen.

"Glaubt ja nicht, dass ich mich für die Aktion bedanke, vor allem nicht bei dir", schielt Joy verachtend zu Eugene rüber.

Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein, wir sind ja noch zerstritten.

"Brauchst du auch nicht, denn ich war es ja nicht, der deinen Kriminellen Arsch gerettet hat", entgegnet Eugene kühl und streicht sich den Sakko glatt.

"Ich bin nicht Kriminell!", zischt Joy zurück und ballt die Fäuste.

"Klar, mich wollen auch tagtäglich irgendwelche Biker kidnappen", kontert er sarkastisch und verschränkt gleichgültig die Arme.

3. Straight but taken by the Biker Baker (manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt