3. Straight but taken by the Biker Baker (manxman)

.:Kapitel 15:.

►NOEL POV◄

Das penetrante Piepen des Timers auf meinem Handy verkündet uns leider, dass unsere kleine Peepshow vorbei ist. Mit schmollend verzogenem Gesicht nehme ich wehleidig den Blick von den verschwitzten Handwerkern, die ich selbstverständlich nach meinen Vorlieben ausgesucht habe, um meine neu gekaufte Bar zu renovieren, und stelle den nervigen Ton ab.

"Kommt es mir so vor, oder kommt das bittere Ende jeden Tag etwas schneller?", sagt Joy und streckt sich ausgiebig. Grinsend setze ich den Ellenbogen auf die noch mit plastiküberzogene Tischplatte ab, stütze das Kinn in meiner Hand auf und schiele zu ihm rüber. "Jelly! Nein, du bist einfach nur eine thirsty hoe."

"Das sagt ausgerechnet der, der den ganzen Tag unter Vorwand Aufsicht zu betreiben hier hockt und ab und an die Heizung aufdreht, damit die Hüllen zügiger fallen gelassen werden", entgegnet er amüsiert.

Das stimmt allerdings. Ohne meinen gestellten Wecker würde es den lieben langen Tag so gehen. Jeder Mensch braucht eben ein Limit.

Vor allem ich, hallo?

"Touché, mein lieber Joyfulness."

"Ich verstehe gar nicht, warum? Du hast einen sexy Officer als Ehemann zu Hause bei dem du ohne Probleme in seine Hose kommen kannst, während ich wahrscheinlich das Vorderrad von Roccos Harley abmontierten und es um meinen Hals hängen muss, damit ich überhaupt annährend Aufmerksamkeit von ihm bekomme", seufzt er und lässt den Kopf auf den Tisch plumpsen.

"Und ich kann immer noch nicht verstehen, wie schnell du von Larson zu Rocco gewechselt bist. Verübeln kann ich es dir ja nicht. Mit seinen taffen Badboy Vibes ist er nicht nur ein Snack, sondern ein ganzes Buffet für die Augen. Obwohl diese Beschreibung der ganzen Ecke da entspricht. Angefangen beim Biker Bäcker", murmle ich, während ich ihm durch die rosa Haare streiche.

"Bei mir ging es schon immer fix mit dem verlieben, wie gesagt, keine Ahnung, was mit mir nicht stimmt. Denn es passiert nämlich immer in den ungewöhnlichsten Situationen. Mein Herz klebte wie Kaugummi unter Larsons Schuhsohle, bis Rocco es abgezogen, in ein Papier gewickelt und sicher in seiner hinteren Hosentasche verstaut hat."

Mit gerunzelter Stirn hebe ich eine Augenbraue und blinzle ihn etwas angeekelt an. "Bildlich gesprochen natürlich", fügt er hinzu und ich lege den Kopf schief. "Ew! Die Vorstellung ist trotzdem nicht schön. Naja, wenn es deine tote Tinkerbell wieder zum Leben bringt unterstütze ich dich selbstverständlich dabei mit einem kräftigen: Ich glaube doch an Feen! Ganz fest, ganz fest!"

Joy beginnt zu lachen und schließt sich meiner albernen Tanzparade an. Unsere moves erinnern eher an eine verkrüppelte Fee anstatt einer grazilen. Zum Glück wird das ganze schnell durch ein Räuspern von einem Handwerker beendet, der eine Unterschrift von mir braucht: "Entschuldigen Sie für die Unterbrechung, Mr. Darling-Prescott."

Ich winke ihn nur mit einem charmanten Lächeln ab und er macht sich wieder an die Arbeit. "Mr. Darling-Prescott? Du lässt dich doch sonst fast von jedem Duzen und beim Vornamen nennen", behauptet Joy mit einem fraglichen Blick. "Richtig, aber das hier ist für eine kurze Zeit mein Harem und Höflichkeitsformen sind so etwas von mein Kink."

"Ah, okay. Ich würde gerne mal in die BDSM Szene eintauchen", gesteht er und seine Augen leuchten fasziniert.

"Wirklich? Ich hatte manchmal das Vergnügen mit meinen alten Kunden, die Undercover Doms waren und sich nicht in solche Clubs getraut hatten. Natürlich waren sie alle ein Witz neben den größten Sadisten den ich je kennengelernt habe", gebe ich gedankenverloren von mir.

Joy lehnt sich neugierig vor. "Wer soll das sein?"

"Mein Yakuza Prinz. Inzwischen hat er bestimmt schon seinen Halbbruder Kaoru zu seinem neuen Spielzeug gemacht." Mit einem blanken Gesichtsausdruck blinzelt er mich zweimal an, bevor er zu sprechen beginnt. "Immer wenn ich denke, ja, es ist sein neues Ich, das ich beneide kommst du mit solchen Stories aus der Vergangenheit an."