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Luna P.o.V

Ich wache von einem lauten Streit auf und versuche mich in halbwachem Zustand an das Sonnenlicht, dass durch das Fenster scheint zu gewöhnen. Langsam setze ich mich auf und will mich strecken, bereue dies aber sofort. Durch meinen Arm zuckt solch ein Schmerz, das ich erschrocken nach Luft schnappe. Als ich mir dann mit der anderen Hand an den Kopf fasse, in dem ebenso wie in meinem Arm ein unangenehmer Schmerz pocht, spüre ich dort einen faserigen Verband der einmal um meinen Kopf läuft.
Krampfhaft versuche ich mich an den Grund dafür zu erinnern. Mein Kopf bleibt jedoch leer. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist.

Dann geht die Tür vorsichtig auf, ich sehe einen blonden Schopf, bevor sich der Körper schließlich ganz durch die Tür schiebt. Es wirkt als wäre er verbotener Weise da. Aber wieso? Was verdammt nochmal ist passiert.
Er dreht sich um und zuckt zusammen. "Luna! Erschreck mich doch nicht so!",sagt er, lächelt aber erleichtert. Er scheint froh zu sein, dass ich wach bin.

Ich würde sein Lächeln gerne erwidern, aber mir tut alles weh. "Was ist passiert?",frage ich. "Wieso bin ich hier? Und wieso fühle ich mich, als wäre eine Horde Lichter über mich gerannt?", verlange ich dann auch noch zu wissen.

Er sieht kurz überrascht aus, bevor er sich auf den Rand der Liege setzt.
"Erinnerst du dich an nichts mehr?"
Ich schüttele den Kopf, muss mich aber gleich darauf auf der Liege abstützen, da alles anfängt sich zu drehen und mein Kopf sich anfühlt, als würde ein Presslufthammer darin sein Unwesen treiben. Übelkeit steigt in mir auf und ich schließe für einen Moment die Augen und atme tief durch, bis es etwas besser wird.

"Naja... alles hat damit angefangen, dass sich die Tore nicht geschlossen haben. Die Griewer konnten hinein kommen....",fängt er an und desto mehr er erzählt, je mehr kann ich mich auch selbst erinnern. An der Stelle mit Alby stockt er kurz. Und ich spüre, wie mir die Tränen die Wangen hinunter laufen. Sie hinterlassen warme Spuren auf meiner Wange. Es ist, als würde ich die ganze Situation nochmal durchleben. Es tut weh mich daran zu erinnern, dass ich ihn auch noch verloren habe. Neben Newt und Winston gehörte er damals zu den ersten Personen, denen ich vertraute.

"Jedenfalls hast du jetzt zwei Tage geschlafen... und Gally hat uns eigentlich verboten zu dir zu kommen... Er hat jetzt die Kontrolle hier.", endet er schließlich und mir klappt der Mund auf.

Gally hat die Kontrolle?!

"Wie geht es den anderen?",frage ich leise. Ich hoffe es geht ihnen gut. Noch jemanden neben Alby zu verlieren wäre wirklich schlimm, obwohl er sicherlich nicht der einzige ist, den sich die Griewer geschnappt haben.
"Denen geht es allen soweit gut. Chuck hat sich erholt, Teresa sitzt im Loch... tja und Thomas durch lebt gerade die Verwandlung.",nuschelt er.
"Warum das?",frage ich verwirrt und wundere mich doch etwas über mich selbst, dass auch Besorgnis mit schwingt.
"Er hat sich selbst gestochen, dieser Strunk.",bringt Newt nun aufgebracht hervor. "Als hätte er nicht schon genug Schwierigkeiten gehabt. Nein, er sticht sich selbst!"
Besänftigend lege ich meine Hand auf Newt's Schulter.

"Thomas schafft das schon! Er ist stärker... Das weißt du." Ich lächele ihn aufmunternd an und er lächelt zurück. "Nun ich sollte jetzt wahrscheinlich gehen.",verabschiedet er sich und drückt mir einen Kuss auf die Wange.
Ich lächele kurz, zu längerer Zeit fehlt mir die Kraft und sehe ihm dann nach. Es hat sich also alles geändert.

Lange bin ich allerdings nicht alleine. Gally kommt herein, und ich sehe wie erleichtert er aussieht, als er mich wach sieht.

"Ohhh Luna, jag mir bloß nie wieder solche Angst ein." Er lächelt so glücklich, dass ich das Lächeln einfach erwidern muss, wenn auch etwas gequälter.
"Warum tut mir alles weh?",frage ich, Gally. Newt hat mir die Frage nicht beantwortet. Er meinte nur, dass ich zwei Tage geschlafen hatte, warum genau wusste ich jedoch immer noch nicht.

"Tja... du bist im wahrsten Sinne des Wortes gegen einen Baum geflogen. Die Sanis sagen du hast wirklich großes Glück gehabt." Er setzt sich auf die Gleiche Stelle, wo gerade Newt gegessen hatte und greift nach meiner Hand. "Du hast mir schon wieder schreckliche Sorgen bereitet." Sein Daumen malt sanft kleine Kreise auf meinen Handrücken. Seine Berührungen verursachen überall bei mir Gänsehaut.

Warum, kann er bei den anderen nicht auch ein bisschen mehr sein, wie er bei mir ist...

Er beugt sich etwas zu mir hinunter und küsst mich ganz sanft. Mein Herz fängt wie verrückt an zu schlagen, und ich kann die ganzen Schmerzen für einen Moment ausblenden.
Ich kann's kaum fassen. Ich bin wirklich in Gally verliebt.
Eine Person die ich früher absolut nicht leiden kann, und jetzt... jetzt küssen wir uns.

Für einen Moment fühle ich mich einfach nur sicher, aber dann rutsche ich vorsichtig ein Stück zurück.

"Wie soll es jetzt weitergehen?",frage ich ihn und er zuckt mit den Schultern. "Ich bin mir nicht sicher ob ich hier bleiben will... oder ob ich lieber gehen möchte.",gibt er ehrlich zu.
"Ich finde wenn sich uns die Chance bietet, hier endlich heraus zu kommen, sollten wir sie nutzen."
"Und lass mich raten, Thomas und das Mädchen sollen am Leben bleiben?", schnaubt er emotionslos und guckt runter. Ich lege meine Finger unter sein Kinn und drücke es vorsichtig hoch, sodass er mich anschaut und nicht auf die Liege.

,,Das ist jetzt alleine deine Entscheidung... aber hör dabei auf dein Herz. So wie du auf dein Herz gehört hast... als du mich geküsst hast." Er nickt leicht und lächelt.
,,Du bist ein Engel.",sagt er und drückt mir einen weiteren Kuss auf den Mund. Und steht dann eilig auf um zu gehen.
"Erzähl mir was Neues.",rufe ich ihm lachend hinterher, muss aber schließlich etwas husten.

Vielleicht brauche ich einfach noch eine Mütze Schlaf. Wenn alles so läuft wie es soll, werde ich bald endlich aus diesem beklonkten Labyrinth sein. Genau wie alle anderen.
Ich lächele glücklich und sehe mich um.
Es war zwar eine schreckliche Zeit hier, aber trotzdem habe ich Freunde für immer gefunden.

Aber da hatte ich ja noch nicht gewusst, das WCKD uns nicht so leicht entkommen lassen würde.

𝐡𝐨𝐰 𝐭𝐨 𝐥𝐢𝐟𝐞 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐛𝐨𝐲𝐬 𝐢𝐧 𝐚 𝐦𝐚𝐳𝐞Where stories live. Discover now