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"Ich hab dich lieb"
"Ich liebe dich"

"Was machst du da!?", ich war so überrascht, dass ich ein paar Schritte zurück wich. Ich sah zu Nick und schluckte kurz. Ich stellte mich vor ihm und sah ihm fest und entschlossen in die Augen.

"Ich liebe dich, Nick", sagte ich und er sah leicht verwirrt zu mir nach unten.

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Erschrocken wachte ich in meinem Bett auf und setzte mich energisch hoch. Das war eindeutig zu viel. Ich sah zu meiner rechten und erkannte Nick, wie er noch schlief. Unruhig atmetete ich ein und aus. Beruhig dich, Rachel. Es war nur ein Traum.
Heute war schon der fünfte Tag und heute Abend wollten wir an den Strand, da dort ein Feuerwerk stattfinden soll, wo wir unbedingt hin wollte. Gestern hatten wir nur im Garten eine Melone zerschmettert und gegrillt. Ich wollte unbedingt diejenige sein, die die Augen verbunden hat und die Melone sucht, was ich dann auch war. Am sechsten und Vorletzten Tag wollten wir dann nochmal in das Shopping-Center rein. Wir ließen es heute deshalb wieder einmal extrem gemühtlich angehen, da wir am Mittag nichts vorhatten. Ich stand auf und ging sofort mit neuen Anziehsachen ins Badezimmer. Wieder einmal zog ich einen Badeanzug unter meinem Senfgelben luftigen Kleid an und putzte dann noch die Zähne. Als ich gerade die Zahnpasta auf die Zahnbürste drauf getan hatte, kam Nick ins Bad und sah zu mir rüber. Er stellte sich verschlafen neben mich und nahm mir die Paste aus der Hand. Ich zuckte mit den Schultern und gemeinsam putzten wir dann die Zähne.

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Damit ich aber zum eigentlichen spannenden komme, überspringen wir den Nachmittag. Nun war ich also hier. Mit Nick alleine am Strand und wartend auf das Feuerwerk. Ich sah mir ihn von der Seite an. Wir hatten einen Platz gefunden, der sehr abgelegen war und weit weg von anderen Leuten. Lenn und North? Die hatten wir schon vor langem verloren, wobei ich fast denke, dass sie; erstens alleine sein wollten und zweitens; mich mit Nick allein lassen wollten. Ich spielte mit meinen Gedanken. Sehr verschiedenen Gedanken. Man könnte sagen, dass ich sowieso nicht ganz klar denken konnte und ein wenig benebelt war. Ich weiß man sollte bei so einem warmen Wetter nichts trinken, aber ein paar Shots sind nicht an mir vorbei gekommen. Leicht verzweifelt versuchte ich Nicks Blick auf mich zu ziehen.

"Guck mich doch mal an", murmelte ich und spielte mit meinem Finger an seinem Ohr.
Plötzlich nahm er mein Handgelenk und stoppte mich somit, dass ich weiter an seinem Ohr spielen konnte. Er sah mich an und durch den hellen Mond, der schon hoch am Nachthimmel war, reflektierte ein weißer Punkt in seinen Augen. Er hatte auch ein paar Shots weggekippt, doch man konnte wohl kaum von angetrunken bei ihm sprechen. Im Gegenteil ich hatte das Gefühl er war extra so nüchtern geblieben wegen mir. Immernoch sah ich ihm in die Augen und er mir. Das Meer rauschte vor uns und eine leichte Brise kam uns entgegen. Man hörte keine Vögel mehr, nur wie das Meer immer an Land und wieder zurück gespült wurde. Nick ließ mich nach einiger Zeit los und sah wieder aufs Meer hinaus, was ich ihm nur nach machte. Aufeinmal hörte man von weitem ein Countdown. Sie zählten alle ab zehn hinunter und als sie bei null ankamen, hörte man die erste Rakete. Ich sah an den Himmel und man erkannte, wie immer mehr Raketen hochstiegen. Sie explodierten und lauter bunter Sprenkel füllten den Himmel. Die dunkle Nacht füllte sich mit neuen und den verschiedensten Farben. Man hatte das Gefühl, dass der Himmel wie eine Leinwand war und der Maler Gespränkel auf sein Kunstwerk tat. Immer mehr... immer schneller. Doch sie verblassten immer wieder...
Ich sah zu Nick. Sein Gesicht erhellte sich immer nach einer Explosion durch die Raketen. In seinen Augen war nun nicht nur der Mond zu sehen, sondern auch die verschiedenen Farben, der explodierenden Raketen.

Küss ihn.

Jetzt!

Ich wusste nicht was mein Körper tat. Ich wusste nicht, warum meine Hände sein Gesicht nahmen. Ich wusste nicht, warum mein Herz so aufgeregt gegen meine Brust pumpte und donnerte.
Geschockt weiteten meine Augen sich. Doch ich nahm meine Hände nicht runter.

"Rachel?", hörte ich die Stimme von Nick, doch... sie war... sie war weit entfernt. Ich konnte sie kaum hören. Das Einzige worauf ich hörte, waren die Explosionsgeräusche, die sich in mein Kopf einbrannten. Ich hörte kaum meine eigenen Gedanken. Nick hatte seine Hände an meinen Handgelenken angelegt und war bereit die Hände von mir, von seinen Wangen zu lösen. In seinen Augen sah ich leichte Verwirrung. Verwirrung, warum ich nichts sagte. Verwirrung, warum ich in sein Gesicht starrte. Verwirrung, warum ich in seinen Augen gefangen war. Das bunte Gesprenkel wurde nun noch mehr von seiner schwarzen Pupille reflektiert.
Er löste vorsichtig meine Hände von seinen Wangen.

"Rachel. Lass uns-", doch ich hörte ihm nicht zu. Ab da schaltete ich aus. Als ich sah, dass sein Mund sich nichtmehr bewegte, führte ich meine eine Hand zu seinem Hinterkopf und die andere wieder an seine Wange. Bei der nächsten Explosion.

Just FriendsWhere stories live. Discover now