Teil 8

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*Liane*

Ich sah Dag dort liegen und in mir zerbrach eine ganze Welt. Ich lief auf ihn zu und ignorierte die ganzen Rufe. Wie in Trance griff ich nach seiner Hand. ,,Bitte Dag...bitte. Gib nicht auf." Ich weinte. Dag drückte meine Hand. Warte... Dag drückte meine Hand! Doch anders regte er sich nicht. Ich lächelte leicht, doch sagte erstmal nichts. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich neben ihn. Sanft strich ich ihn durch sein dunkles Haar. Nochmals drückte er meine Hand. Er war wach, da war ich mir sicher, doch warum er es den anderen beiden nicht zeigte, war mir unklar. Vincent schaute mich leicht grimmig an. ,,Was?", fragte ich. ,,Kannst du mal aufhören meinem Freund durch die Haare zu wuscheln?" ,,Hä?" ,,Ich glaub wir gehen mal kurz raus!", meinte Leila und zog Vincent mit. Dieser knurrte kurz und biss die Zähne aufeinander. Die Tür knallte zu. Dag schlug sofort die Augen auf. ,,Hey!" ,,Hey.", flüsterte er. ,,Wie geht's dir?" ,,Scheiße, wie immer.", lachte er heiser. ,,Gott, ich dachte du stirbst!" Wieder rangen mir Tränen die Wange hinab. ,,Nicht weinen. Hey, komm..." ,,Dag du hast dich fast umgebracht. Wenn Vincent dich nicht gefunden hätte.. ich will gar nicht drüber nachdenken." Er seufzte. Auch ihm lief eine einzelne Träne die Wange hinab. ,,Verdammt Liane, ich habe einen Menschen umgebracht, welcher ein sehr guter Freund von mir war und so viele Leute in Gefahr gebracht. Ihr wärt auch fast drauf gegangen. Fuck, ich werd's mir nie verzeihen. Es wäre nur gerecht, wenn ich auch sterben würde. Dann würde ich euch allen nicht mehr zur Last fallen." Ich war sprachlos. Er legte seine Hand an meine Wange. Ich schaute ihn an. Er lag dort, so zerbrochen. Ich wusste nicht wie, aber unsere Lippen fanden sich und wir küssten uns. Nicht lang und auch nicht verlangend, aber voller Gefühle. ,,Das muss unter uns bleiben.", schrie er panisch und fast schon hysterisch. Verwundert schaute ich ihn an und nickte dann jedoch. Vincent und Leila kamen gar nicht wieder, also entschied ich mich, die beiden zu suchen. Unten, im Café, fand ich die Beiden. ,,Heyho!" ,,Na du?" ,,Was ging bei euch?" ,,Nix!"

***

*Dag*

Eine Woche war vergangen. Vincent und ich saßen zuhause. Er küsste mich, doch es kribbelte nicht mehr. Es waren keine Gefühle mehr da. ,,Vincent?", unterbrach ich ihn bei seinem Vorhaben,,,wir müssen reden..." Zögernd nickte er. Ich sah die Angst in seinen Augen, aber auch die Freude, darüber, dass ich wieder mit ihm sprach. ,,Ich fühle nichts mehr für dich. Es tut mir leid, doch es ist nicht mehr wie vorher!" ,,Du machst Schluss?" Seine Augen füllten sich mit Tränen. ,,Das ist nicht dein Ernst? Ich bin mit dir durch dick und dünn gegangen. Hab deine ganzen Launen ausgehalten. Hab dich immer aus deinem Loch gezogen, auch, wenn ich fast noch depressiv geworden wäre. Jetzt kommst du, nach über einem Monat 'Och ich red' jetzt mal wieder mit Vincent und das erste, was ich ihm sage, ist das ich ihn nicht mehr liebe.' Ist es wegen Liane? Ist es das? Ist es sie?" ,,Ich.." ,,Lass gut sein, ist schon okay..." Er rannte aus der Tür. Irgendwie tat er mir nicht leid und ich bereute auch nichts.

*Liane*

Leila's Handy klingelte. ,,Hey Vincent.", man konnte hören, dass er weinte. ,,Oh." ,,Komm vorbei!" ,,Aber sei bitte leise!"
Keine zehn Minuten später klingelte es. Ein vollkommen fertig aussehender Vince stand in der Tür. Ich erwartete alles, aber das, was er uns jetzt erzählte, toppte alles.

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