Teil 18

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*Liane*

Als wir dann Abends irgendwo anhielten, machte Vincent schon wieder eine blöde Bemerkung wegen meiner Haarfarbe. ,,Was ist eigentlich so schlimm an meinen Haaren?", fragte ich leicht beleidigt. ,,Nichts, du hast nur keine Seele und bist 'ne Hexe!", grinste er. ,,Leck mich!" So witzig, wie die anderen seine Bemerkungen fanden, fand ich die nicht. Es verletzte mich... Aber das merkte mal wieder keiner. Nicht mal Dag. So langsam kam mir der Zweifel, ob unsere Beziehung Sinn machte! Ich meine, ich hab ihn zwar aus diesem Loch geholt, aber ich wurde wegen ihm angeschossen und bin jetzt auf der Flucht. Außerdem schien er nicht wirklich Empathie mir gegenüber zu haben. Wir redeten oft aneinander vorbei und stritten. Ich wollte es nicht und zog beleidigt ab. Ein paar Stunden später kam er dann immer in's Schlafzimmer, entschuldigte sich und wir schliefen miteinander. Immer wieder das gleiche Spiel. Doch ich wollte ihn nicht wieder in das Loch treten. Die Drei lachten zusammen und ich sah, wie glücklich Leila neben Vincent war. Ja, so war es mit Dag auch erst, doch jetzt sah ich in seinen Augen keine Liebe, Zuneigung und Freude mehr, sondern Sehnsucht. Sehnsucht nach Vincent. Wie er ihn manchmal an sah... Als ob er ihn am liebsten anfallen würde und ihn von oben bis unten abknutschen würde. Das tat weh, verdammt weh. Leila schenkte mir einen besorgten Blick,  als ich von meinem vibrierendem Handy wieder nach oben schaute und mir Tränen über's Gesicht liefen. ,,Er ist tot...", flüsterte ich in die Stille hinein. Mit verwirrten und fassungslosen Ausdrücken wurde ich angeschaut. ,,Dag? Er ist tot!", schluchzte ich und ließ mich gegen ihn fallen. ,,Wer Liane? Wer ist tot?", redete er auf mich ein, dich ich schrie mittlerweile nur noch verzweifelt. Dag nahm mein Gesicht in seine großen Hände und wischte meine Tränen weg, dich er kam nicht gegen diesen Fluss  an. Ich strampelte, versuchte mich zu wehren. ,,Ich muss zu ihm!", schrie ich voller Verzweiflung. ,,Zu wem? Liane? Zu wem musst du?", probierte er es erneut. ,,Zu meinem Vater!", flüsterte ich. Schock machte sich auf seinem Gesicht breit. ,,Welches Krankenhaus?", fragte Vincent und war schon im Begriff aufzustehen und zum Auto zu gehen. ,,Stadtkrankenhaus Dortmund!" Wir stiegen ein und Vincent fuhr mit einem enormen Tempo Richtung Dortmund.

***

Irgendwie kamen wir zur Rezeption. Beruhigt hatte ich mich kein bisschen. ,,Entschuldigen Sie, der Vater meiner Freundin ist hier vor circa 1 1/2 Stunden verstorben.", sprach Dag für mich. ,,Dann müssen sie Liane Wießholdt sein?" Ich nickte. Sie sagte uns einen Raum und ich sagte zu Leila und Vincent,  dass sie hier sitzen bleiben sollen. Zusammen mit Dag lief ich zu dem Raum. Als ich die Tür öffnete, konnte ich nicht mehr. Meine Beine knickten unter mir weg und Dag fing mich. Ich sah ihn, meinen Vater, blaß wie eh und je und in einem schwarzen Anzug im weißen Sarg liegen. Eine rote Rose in der Hand. ,,Dag ich kann das nicht.." ,,Ist schon okay, Baby, er hätte es verstanden." ,,Er war der Letzte den ich noch hatte.." Dag nickte. ,,Ich bin für dich da!" Ich konnte es mir nicht länger ansehen und flüsterte noch schnell:,,Papa, ich hab dich lieb!" Ehe ich die Tür auch schin wieder schloss und damit meine letzten Worte an ihn besiegelte...

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Sehr emotional, ich weiß. Hat wer geweint?  Mir sind beim schreiben teils schon Tränen gekommen! Ich wünsche euch, nie in eine solche Situation zu kommen, wenn doch, Kopf hoch, sonst fällt deine Krone runter. Liebe grüße M

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