Teil 19

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Vincent*

Der Tod ihres Vaters hatte Liane schwer getroffen, seit wir wieder weitergefahren sind, weinte sie ohne Pause. Vor wenigen Minuten hatte ich beschlossen uns erst einmal an einen anderen Ort zu schaffen, um möglichem Risiko zu entgehen. Zunächst wollte ich nach Mannheim, das wäre aber ziemlich wahrscheinlich, dort gefunden zu werden, da Leila dort aufgewachsen war, die immer noch beruhigend Lianes Hand streichelte. Irgendwo war ich immer noch ein bisschen ameifersüchtig auf sie, wenn ich sie mit Dag sah. Mittlerweile war ich mir auch gar nicht mehr so sicher, wen ich denn jetzt eigentlich liebte, denn einerseits war da ja Leila, aber andererseits auch Dag, mit dem ich bis zu dem Brand wunschlos glücklich gewesen war. Ach verdammt, warum musste denn auch immer alles so kompliziert sein? Entschlossen beschleunigte ich den Wagen und raste über die Autobahn, ignorierend, dass ich viel zu schnell fuhr. Die anderen Autos verschwanden hinter uns und ich wechselte die Spur nach links. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte und vom Gas runterging, um an einer Tankstelle anzuhalten. Ich parkte dahinter und stieg kurz entschlossen aus, dann steuerte ich auf den Kiosk zu, um mir etwas zu trinken zu holen. Die Schiebetür öffnete sich automatisch und ich ließ meinen Blick kurz über die Regale schweifen, ehe ich mir eine Flasche Alokohl holte und bezahlte. Wieder draußen setzte ich mich neben die anderen auf die Bordsteinkante, die mich verwirrt ansahen. Leila wollte eine Hand auf meinen Arm legen, doch ich wies sie zurück. Ich öffnete die Flasche und trank sie fast leer, eigentlich dürfte ich jetzt gar nicht mehr Auto fahren, doch keiner der anderen hatte einen Führerschein dabei. Noch immer lagen verwirrte Blicke auf mir, als ich einfach wie der aufstand und mich zurück ins Auto setzte. Es kam aber auch wirklich seltsam rüber, wie ich hier anhielt um mich einfach nur zu betrinken. "Kommt ihr endlich?", sagte ich genervt und trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Alle drei standen auf und setzten sich wieder  auf ihre Plätze, als ich plötzlich den Motor aufheulen ließ und losraste. Erschrocken schrie der Rotschopf hinten Auf, wobei sie schon immer ein bisschen seltsam war. Leila fuhr herum und starrte sie kurz an, ehe sie sich wieder beruhigte. Ohne auf die anderen zu achten beschleunigte ich weiterhin und brach wahrscheinlich alle Verkehrsregeln, die es nur gab.

Eine Weile kamen wir auch durch damit, aber dann hörte ich Eigenen hinter mir, was mich vermuten ließ, bei den Bullen angeschwärzt wirden zu sein. Zugegeben, ich fuhr nicht nur zu schnell, sondern auch ziemlich schlingernd. Einmal seufzte ich Auf, dann fuhr ich ergeben zum Standstreifen und hielt den Wagen an. Das Polizeiauto hielt hinter uns und zwei Polizisten stiegen aus. Sie forderten mich auf auszusteigen, damit sie testen konnten wie besoffen ich war. Tatsächlich hatte ich doch mehr Promille als ich dachte, weshalb ich den Führerschein abgeben musste. Allerdings bekamen wir das Angebot von einem der Bullen heim gefahren zu werden, was ich jedoch ablehnte. Ich schwang mich über die Leitplanke und lief über das Feld, weg von der Autobahn. Nach wenigen Schritten hatte Leila mich eingeholt und sah mich von der Seite an. "Was ist nur los mit dir?", fragte sie. Ich zuckte bloß mit den Schultern. " Das wird alles einfach zu viel." Leila verstand nicht was ich meinte, das war mir klar, aber sie sollte mir auch meinen Freiraum geben. "Weißt du was, wenn du mir nicht wenigstens erzählst was los ist, hat es keinen Sinn. Das nötige Vertrauen ist e7nfach nicht da Bei dir", sagte Leila, womit sie mich völlig aus dem Konzept brachte. Was sollte das denn heißen, machte sie etwa Schluss? Ruckartig drehte uch mich zu ihr um, sie sah auf den Boden und ich meinte ein paar Tränen auf ihren Wangen zu sehen. Sie hatte das wirklich nicht verdient, womöglich er es besser Schluss zu machen. Ich dachte wirklich nur an mich. "Ich glaube du hast Recht, du hast es besseres verdient", antwortete ich niedergeschlagen, als sie plötzlich ihre Augen aufriss. "Okay, dann sollte ich besser gehen." Sie drehte sich um und rannte zurück, ich konnte sie nicht aufhalten. Sie rannte zu ihrer besten Freundin und warf sich in ihre Arme. Ich ließ meinen ausgestreckten Arm wieder sinken und ließ mich auf den Boden fallen - Ich war wirklich das letzte.

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