Teil 15

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*Leila*

"Fuck", entfuhr es mir, als ich einen Blick auf die Titelseite der Zeitung warf. Sie grinste mich hämisch aus dem Zeitungsregal des Kiosks an, während ich eigentlich Zigaretten für Dag kaufen sollte, da er weniger draußen rumspazieren sollte. Es bestand nähmlich immer noch, gerade jetzt bei diesem Bild, die Gefahr erkannt zu werden. Auf der Titelseite prangte ein Bild, wie Dag Liane küsste. Rasch riss ich das Blatt aus dem Ständer und knallte es auf den Tresen. Dann kramte ich den passenden Betrag aus meinem Portemonnaie und bezahlte die kippen und dir Zeitung. Dann rannte ich den Weg zurück in die Wohnung in der wir untergekommen waren. Sie gehörte einem Bekannten von Liane, der uns eine leer stehende Mietwohnung von ihm gegeben hat. Allerdings bekommt sie in zwei Wochen einen neuen Mieter, weshalb unsere Zeit hier nur sehr kurz ist. Danach wollen wir weiter nach Süden, vielleicht auch bis nach Österreich. Wie vom Teufel besessen stürzte ich die Treppen hoch und stürmte ins Wohnzimmer. Doch bereute es sofort. Sag und Liane lagen übereinander und küssten sich wild. Ich klatschte Sag die Zeitung auf dem Kopf und verschwand in der Küche - sollten sie doch selbst mit ihrem Problem zurechtkommen. Ich war auf dem Foto nicht drauf.

*Unbekannt*

Grinsend setzte ich mich ins Auto und fuhr los. Wie konnte man nur so doof sein und sich im Zug von der Presse fotografieren lassen, wenn man auf der Flucht war. Aber besser für mich, jetzt könnte ich mich endlich für meinen gestorbenen Bruder rächen, der Raphael bis zum letzten Augenblick verteidigt hatte. Ich würde diesen Dag-Alexis Kopplin eigenhändig umbringen, es war nur noch eine Frage der Zeit. Zufrieden raste uch über die Straßen, immer weiter Richtung Oberhausen.

*Vincent*

Ich lag zuhause in meinem Bett, wo ich, sobald ich meine Augen schloss, an eine ganz bestimmte Person dachte. Und es war nicht Dag, für den uch immer noch Gefühle hatte, auch nicht Leila, gegenüber welcher ich mich noch immer schuldig fühlte. Sondern es war Raphael, ich hätte ihm eine Aktion wie bei uns im Studio niemals zugetraut. Es war einfach, ach ich weiß doch auch nicht. Er war immer ein guter Freund gewesen und jetzt beschuldigte er uns, ihn wie Dreck behandelt zu haben. Irgendwo hatte er wahrscheinlich Recht, aber er hätte bloß mal etwas sagen sollen. Und jetzt hatte Ef sogar schon einen Ersatz besorgt, die nächste Tour war auch schon geplant. Doch Leila, Dag und Liane waren irgendwo in Münster, sodass ich mir dauernd Sorgen um sie machen musste. Wie schon tausend Male zuvor wählte ich erst Lianes, dann Dags und zuletzt Leilas Nummer, doch wie jedes Mal antwortete niemand. Ich hoffte nur den dreien ging es gut. Ich stand auf und ging auf meinen Balkon, wo ich erst mal meinen Vorrat an Dosenbier plünderte und dachte erneut nach. Dag und Liane waren zusammen, doch wirklich eifersüchtig war ich nicht. Auch wenn ich an meinen Exfreund dachte regte sich nichts mehr in mir. Wir waren einfach nur noch beste Freunde, doch so langsam brach jeglicher Kontakt erneut ab. Immer mehr zog ich die Option, keine Gefühle mehr für Dag zu haben, in Erwähnung, bis plötzlich mein Handy klingelte: Leila.

Leila=L; Vincent=V

V: Alter Leila! Wo seid ihr?

L: Hallo erst Mal, wir sind in Sicherheit. Liane hat einen Kumpel in Oberhausen, bei dem sind wir in einer leeren Mietwohnung. Allerdings auch nicht mehr lange...

V: Nicht mehr lange? Was kann ich darunter verstehen?

L: So in etwa zwei Wochen

V: Ich hab das Bild in der Zeitung gesehen, soll ich euch abholen?

L: Ne passt schon, aber wegen den Typen aus Raphaels Kreisen mache ich mir Sorgen

V: Dicka, ich komm euch holen!

L: Ne kein Stress

V: Wenn du dir Sorgen machst komm Ich! Ich sollte vielleicht auch weiter nach Süden kommen, dann können wir nach Österreich, oder so

L: Hatten wir sowieso vor, aber kümmer dich lieber um die Presse

V: Das wird schon. Aber gib mir mal eure Adresse durch.

L: Klar, warte kurz

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