Teil 25

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*Vincent*

Leila B. / 14:15 Uhr - 14:45 Uhr

Leila hätte vor gut zehn Minuten zurück sein sollen, das würde auf jeden Fall Ärger bei ihrem Pfleger geben. Es war strengstens verboten nach der erlaubten Zeit noch draußen zu sein, die Folge war Ausgehverbot für den nächsten Tag. Das Leben hier war wirklich kein Zuckerschlecken, alles war eintönig und wurde von den strengen Regeln geleitet. Ich könnte es verstehen wenn Leila dem entfliehen wollte oder einfach nur Abstand zu mir wollte. Auch wenn sie Tag für Tag auf's neue so tat, als hätte sie mir verziehen, tief in meinem Inneren wusste Ich, sie hatte es noch lange nicht. Ich drängte mich ihr auf, wahrscheinlich hatte ich sie mehr zerstört, als es je jemand getan hatte. Ich lief vor der Tafel auf und ab und musste pausenlos an Leila denken. Warum war sie denn zu mir gezogen? Sie wollte die Trennung doch selbst. Und auch die Bandauflösung machte mir zuschaffen - also nicht, dass ich es bereute, aber es war einfach ungewohnt. Ich drehte mich von der Tafel weg und sah durch die schwere Glastür nach draußen auf den überdachten Weg. Hoffentlich machte sie keine Dummheiten. Zögernd hob ich meinen Fuß und begann mich der Tür zu nähern, etwas in mir könnte sich noch immer nicht von ihr lösen, wollte sie immer noch zurück. Auch wenn es hirnrissig klang, sie würde mir so schnell wirklich nicht verzeihen, aber ich wollte es zumindest versuchen und in ihrer Nähe sein. Ohne es wirklich zu merken öffnete ich die Glastür und trat ins Freie. Mittlerweile hatte es zu regnen angefangen, aber es interessierte mich herzlich wenig. Bereits nach wenigen Schritten waren meine Haare und Schultern meines schwarzen Shirts nass. Ich beschleunigte und ignorierte ein paar Fans die mir winkend hinterher riefen - sie wollten wahrscheinlich ein Bild mit mir. Ohne sie auch nur einmal anzusehen, rannte ich über das Gelände und beschwerte mich innerlich über die Größe. Um zur Hauptstraße zu gelangen, müsste ich noch gut hundertfünfzig Meter rennen. Einfach, solange man nicht wie ich von einem Arzt erwischt und lautstark zurückgerufen wurde. Lautstark fluchend beschleunigte ich erneut und hoffte einfach nicht, er folgte mir. Dennoch hatte ich bereits einen anderen Patienten an den Fersen, der mich fast erwischt hätte. Um Zeit zu schinden drehte ich plötzlich nach links und nahm noch ein paar zusätzliche Meter mit, bevor ich mich wieder zum Tor wandte. Und tatsächlich hatte mein Plan funktioniert und der Verfolger wurde abgehängt. Als ich zum Tor raus sprintete, fühlte ich mich schon viel sicherer. Mein erstes Ziel wäre die alte Wohnung von Leila und Liane.

*Leila*

Ich wollte gerade wieder gehen, um die Nacht in einem Hotel oder so zu verbringen, da die von Krankenhaus mich hier wohl zuerst suchen würden. Als ich in den Flur trat, klingelte es plötzlich und ich schreckte zurück. "Liane? Ich glaub die vom Krankenhaus sind da", sagte ich möglichst leise durch die Wohnung und wartete darauf das meine beste Freundin herkam und für mich öffnete. Ich derweil versteckte mich in meinem Schrank, der ja mittlerweile leer war. Ohne mich zu bewegen, horchte ich wer da gekommen ist und traute meinen Ohren nicht. "Was willst du hier Vincent?"

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