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»Hey Benni

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»Hey Benni.«

Mit zittrigen Händen schloss ich die dunkle Holztür hinter mir und ließ meinen Blick kurz über den kleinen, bekannten Raum schweifen.

Gott, wie viele Stunden, wie viele Nachmittage, hatte ich wohl schon hier verbracht, einfach, um mit Ben zu reden.

Und dann fiel mein Blick auf eben jenen.

Ich musste schlucken.

Da lag er. Gott, wie blass er doch war...

Das braune Haar schien länger und ließ seine Haut nur noch heller wirken und durch die entspannten Gesichtszüge könnte man beinahe denken, er würde bloß schlafen.

Doch sein dürrer, eingefallener Anblick vernichtete diesen Gedanken dann wieder vollkommen.

Wenn er wieder wach war würde ich ihn erst einmal mästen, nur, damit das klar war.

Langsam ging ich auf ihn zu und musste kurz mit meinen Gefühlen kämpfen, während ich ihn so ansah, blass und schwach.

Ich ließ mich auf den Stuhl neben seinem Bett fallen und griff seufzend nach seiner Hand, die einfach vollkommen erschlafft in meiner lag.

Kopschüttelnd beugte ich mich vor, strich ihm behutsam ein paar der dunklen Strähnen von der Stirn und hauchte einen kleinen Kuss hinauf.

»Du glaubst gar nicht, wie leid mir das alles tut Ben«, murmelte ich und lehnte meine Stirn für einen Moment gegen seine.

»Das alles hätte niemals passieren dürfen... Ich wollte dich da nicht mit hinein ziehen, gerade dich...«

Ich seufzte und strich ihm ein letztes Mal sanft über die eingefallene Wange, dann lehnte ich mich etwas zurück.

»Du wirst nicht glauben, was für verrückte Sachen passiert sind. Vielleicht bin ja diesmal ich diejenige, die dich mit Vorträgen löchert. Aber jetzt ist erstmal Zeit, um aufzuwachen, findest du nicht?«

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, während ich die goldenen Schnallen der Tasche aufklappen ließ.

»Wer hätte gedacht, dass das erste Geburtstagsgeschenk, das du wohl jemals in deinem Leben gemacht hast, eine so große Bedeutung haben würde?«, murmelte ich und griff das kalte Glas mit meinen Fingern, um die Kugel dann ganz behutsam herauszzuziehen.

Für einen Moment betrachtete ich sie. Den heulenden Wolf, die kleine Amsel, den Bach, die Bäume.

Dann stellte ich sie seufzend auf Bens Nachttisch, ganz dicht an seinen Kopf dran, als hätte ich Angst, es würde sonst nicht funktionieren.

Erwartungsvoll sah ich auf Ben herab.

»Zeit zum aufstehen Benni«, flüsterte ich, ließ meinen Blick zwischen Ben und der Kugel hin und her wandern.

Aruna - Die Rote GöttinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt