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Es war unglaublich. Das Gefühl meiner Pfoten, wie sie immer schneller, immer kräftiger gegen den Boden donnerten, wie der Wind an mir vorbei zog, in meinen Ohren heulte und kalt meinen Rücken hinab lief, mich so nur noch mehr anspornte immer weiter und weiter zu rennen.

Es war, als wäre die Energie flüssig geworden und nun durch meine Adern fließen, meine Ohren zuckten, nahmen jedes einzelne Geräusch auf, jeden Herzschlag eines verängstigten Tieres, das Reißaus vor mir nahm.

Der Geruch des Waldes umgarnte mich, frisch und bekannt.

Ich duckte meinen Kopf unter einem hervorstehenden Ast weg, hatte ihn auch mit geschlossenen Augen gespürt und sprang dann ab.

Ich wusste, dass vor mir ein kleiner Bach lag.

Mein ganzer Körper war bis aufs äußerste gespannt, ich hielt die Luft an, mein Herz schlug vollkommen ruhig, der Wind schien mich geradezu zu tragen.

Und dann landeten meine Pfoten elegant auf der anderen Seite des kleinen Gewässers.

Und zum ersten Mal seit langer, langer Zeit war ich einfach wieder frei. Ich wusste nicht, wann ich mich das letzte Mal so unglaublich leicht gefühlt hatte, während ich einfach nur rannte und rannte, eine atemberaubende Geschwindigkeit aufbaute und mich von meinem Instinkt tragen ließ.

Ich war wieder da, wo ich hingehörte.

Und für einen Moment war alles vergessen, alles Übel, alles, was noch auf uns zukommen würde.

Doch der Moment verging. Verging, wie es alle Momente eben taten.

Ein Bild, das in meinem Kopf aufflackerte. Rot.

Und auf einmal fühlte ich mich schwach, schwacher als zuvor.

Das donnern meiner Pfoten wurde leiser, langsamer, mein Herzschlag ging schneller und auf einmal fühlte ich mich fast erschöpft.

Ich blinzelte heftig, verwirrt.

Und als ich hinab sah, waren es rote Pfoten, die gleichmäßig über den Boden trabten. Rote Pfoten mit einer weißen Socke.

Erschrocken riss ich meinen Kopf nach hinten, als würde ich den schwarzen Wolf genau hinter mir erwarten, taumelte vor Schreck dann allerdings und stolperte über meine eigenen Pfoten.

Ich japste auf, versuchte mich irgendwie zu fangen, doch krachte im nächsten Moment in voller Geschwindigkeit zu Boden, versuchte irgendwie den Sturz abzufangen, doch war so überrascht, dass ich nicht einmal richtig reagieren konnte.

Der Sturz presste mir jegliche Luft aus den Lungen und weil ich nun einmal ein unglaubliches Talent war, hatte sich ein Abhang beschlossen, genau jetzt vor mir aufzutauchen.

Ich riss meine Augen weit auf, ein merkwürdiges Geräusch verließ meine Kehle, im letzten Moment versuchte ich den Fall hinab noch irgendwie zu verhindern.

Aruna - Die Rote GöttinWhere stories live. Discover now