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»Ben ist noch nicht aufgewacht.«

Ich wusste nicht genau, wie lange wir bereits hier saßen, vollkommen schweigend. Doch langsam hatte ich einfach das Bedürfnis verspürt, zu reden, die Stille schien viel zu erdrückend.

Alec hob seinen Kopf von der Wand, gegen die er ihn gelehnt hatte und musterte mich kurz, als müsste er einschätzen, wie mein Gemütszustand bezüglich meiner Aussage stand.

Und ganz ehrlich, ich wusste es selber nicht.

Einmal war da diese unglaubliche Frustration, weil ich so sehr auf den Moment hingefiebert hatte, an dem Ben seine Augen öffnen würde. Und in dem Moment, in dem ich glaubte, es würde geschehen, war es dann doch nicht passiert.

Andrerseits hatte ich Angst. Angst, dass er nie wieder aufwachen würde und dass der Vampir gelogen hatte, dass er einfach wieder eines seiner perversen Spielchen mit mir gespielt hatte, wie er es die ganze Zeit über getan hatte.

Und dann war da Hoffnung. Hoffnung, dass es einfach ein wenig brauchen würde, Hoffnung, dass ich ihn schon bald in die Arme schließen konnte.

Und ich wüsste nicht, was ich ohne diese Hoffnung tun würde. Vermutlich in meiner eigenen Hoffnungslosigkeit ertrinken. Aber das würde ich nicht zulassen. Ich durfte die Hoffnung nicht verlieren.

»Er bedeutet dir viel oder?«, murmelte Alec dann plötzlich nachdenklich.

Langsam wandt ich meinen Blick zu ihm, zuvor hatte ich stur auf die Weiten des Waldes, der sich mein Zuhause nannte, hinaus gestarrt.

Ich nickte und als ich ihn ansah, konnte ich diese tröstende Wärme in seinem Gesicht erkennen, die mir augenblicklich einen Schauer bereitete.

»Ich habe das Gefühl ohne ihn einen Teil von mir selbst verloren zu haben«, murmelte ich und fühlte mich in diesem Moment seltsam angreifbar, als wäre ich das ohne Ben geworden.

Und dann hoben sich Alecs Mundwinkel plötzlich, ein kleines Stückchen, fast aufmunternd.

»Du kannst froh sein, dass ich weiß, dass du mich liebst, sonst könnte ich ja glatt eifersüchtig werden.«

Er feixte mich an und natürlich merkte ich, dass er versuchte, mich abzulenken, aber es war eine willkommene Aktion.

Etwas, was ich jetzt gebrauchen könnte.

Ich hob eine Braue, verschränkte die Arme vor meiner Brust und musterte den Idioten vor mir mahnend.

»Ich warne dich Alec, wenn du mit dummer, unbegründeter Eifersucht anfängst, wie diese hirnverbrannten Kerle, die meinen irgendeinen besonderen Besitzanspruch auf ihre Freundin zu haben, dann bin ich schneller weg, als du Eifersucht auch nur denken kannst.«

Und da hoben sich Alecs Mundwinkel nur noch weiter, bis er geradezu grinste.

»Sag ich ja«, meinte er und klopfte mir plötzlich fast kumpelhaft auf die Schulter.

Aruna - Die Rote GöttinWhere stories live. Discover now