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Ich war mir ziemlich sicher, dass Alec sich bei dem Versuch, mir ein Glas Wasser zu holen, voll auf die Schnauze gelegt hatte

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Ich war mir ziemlich sicher, dass Alec sich bei dem Versuch, mir ein Glas Wasser zu holen, voll auf die Schnauze gelegt hatte. Zumindest dem lauten Poltern aus dem Flur nach zu urteilen.

Der volle Idiot eben, den ich kannte. Und als der Ven schließlich mit hektischen Augen und bloß einem halbvollen Glas ins Zimmer gehastet kam, konnte ich mir ein kleines Grinsen kaum verkneifen. Wie automatisch zogen sich meine Mundwinkel in die Höhe. Vielleicht auch eine Art Schutzmechanismus.

„Ich hatte sowieso nur Halb-Durst", feixte ich und auf den verdatterten Blick, den ich daraufhin zur Antwort bekam, musste ich noch mehr grinsen.

Dann schien Alec zu verstehen. Schuldbewusst blickte er auf den dunklen Fleck auf seinem Hosenbein hinab, den ich jetzt erst bemerkte. Als ich schließlich sogar ein leises Kichern zu Stande brachte, hoben sich auch seine Mundwinkel.

Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. So gefiel er mir definitiv viel besser, die fürsorgliche Glucken-Oma hätte ich sicher nicht lange ausgehalten. Vor allem, weil sie mir vor Augen geführt hätte, was passiert war. 

Ben... Daran wollte ich nicht denken! Im Verdrängen war ich wirklich gut.

„Also wenn deine spitze Zunge jetzt schon wieder da ist, muss ich mir ja echt keine Sorgen machen."

Grinsend setzte sich Alec auf den Bettrand, doch als ich versuchte, mich aufzurichten, gaben meine Arme geschwächt durch das Fieber einfach unter mir nach.

Sofort trat wieder die Besorgnis in Alecs Augen. Ich funkelte ihn warnend an.

„Wenn du jetzt weiter die Glucke spielen musst, reiße ich dir jede einzelne Augenbraue raus, das schwöre ich dir Alecsander", warnte ich ihn herausfordernd, woraufhin er doch wirklich ein kleines Glucksen zu Stande brachte.

„Das ist sie, meine Aruna, wie sie leibt und lebt."

Während er behutsam seine Hände unter meinen Rücken schob, um mir aufzuhelfen, sah ich ihn mit erhobener Augenbraue an.

Deine Aruna?", echote ich ihn provozierend und ächzte leise, als ich schließlich saß.

Wie ein stolzer kleiner Dackel nickte der Ven.

„Natürlich, meine nervige, besserwisserische, ungeschickte, vorlaute..."

Ich unterbrach ihn augenverdrehend, auch wenn meine Mundwinkel erneut gefährlich zuckten.

„Ich hab's verstanden Virgil."

Alec fasste sich gespielt betroffen an die Brust und schüttelte übertrieben schockiert den Kopf.

„Mein Herz, du bösartiger Wolf!"

Augenverdrehend nahm ich das Glas entgegen und auch wenn meine Hände zitterten wie Espenlaub, schaffte ich es, ein paar kleine Schlucke zu trinken. Dass dabei gut die Hälfte des Wassers daneben ging und meinen Hals hinunterlief, musste ja keiner wissen.

Aruna - Die Rote GöttinWhere stories live. Discover now