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Mit verzerrtem Gesicht rieb ich mir den Nacken

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Mit verzerrtem Gesicht rieb ich mir den Nacken. Nach einer weiteren, quälend langen Stunde war ich endlich entlassen worden und fühlte mich wie gerädert.

Heather hatte ihre Drohung am Ende zur Wahrheit gemacht und so bewirkt, dass ich mit meinem Erbsenhirn beinahe vom Schemel gefallen wäre, hätte Lily mich nicht geistesgegenwärtig an den Schultern gepackt und sich so selbst an einer der Nadeln gestochen.

„Noch sowas und ich geh einfach nackt zu der Zeremonie", grummelte ich verrärgert, als ich jemanden neben mir leise lachen hörte.

„Das will ich aber sehen."

Meine Mutter kam in eben jenem Moment aus Richtung des Alphahauses den Weg entlanggeschlendert. Ich funkelte sie gespielt böse an.

„Du hast mich einfach alleine bei dieser Hexe zurückgelassen!"

Tadelnd hob sie eine Braue.

„Was ist mit Respekt vor den Älteren?", fragte sie, doch wirklich ernst wirkte sie durch ihr Mundwinkelzucken nicht. Ich verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Warum genau sollte ich jetzt hierher kommen?"

Lumina schüttelte lächelnd den Kopf, deutete mir dann stumm, ihr zu folgen. Wir bogen in den Wald ein, liefen eine Weile stumm nebeneinander her.

Meine Mutter schlug einen merkwürdigen Weg ein. Die Bäume schienen immer dichter zu stehen, das Licht der Sonne drang nur noch spärlich durch sie hindurch. In dieser Gegend war ich noch nicht oft gewesen, immerhin lagen die Rocks, mein absoluter Lieblingsplatz, genau in der entgegengesetzten Richtung.

Dann blieb meine Mutter plötzlich stehen und deutete auf etwas, was vor ihr lag. Ich spähte an ihr vorbei, so in Gedanken versunken, dass ich es zuvor nicht einmal gesehen hatte.

Eine robuste Felswand, erstaunlich glatt, doch gerade so, dass sie nicht unnatürlich wirkte. Wir standen vor dutzenden hinabhängenden Ranken und ich musste meine Augen zusammenkneifen, um zu erkennen, dass hinter ihnen ein Durchgang lag.

Wie bei Disneys Rapunzel, dachte ich. Meine Mutter deutete mir, weiterzugehen. Sie schob die Ranken bei Seite und wir traten in einen kleinen Durchgang, vielleicht drei Schritte, um ihn zu durchqueren.

Eine Gänsehaut überkam mich. Und was ich dann sah, war schier überwältigend. Es war, als würden wir in einem riesigen Krater stehen. Die Felswände um uns herum ragten weit in den Himmel hinauf, bildeten einen perfekten Kreis und die Schneeflocken, die weiterhin hinab rieselten, verliehen dem allen etwas noch viel Magischeres.

Mit offenem Mund drehte ich mich um mich selbst. Die gesamten Felswände waren gefüllt mit Malerreien, die mit Sicherheit Jahrtausende zurückgingen.

Es war wunderschön. Wölfe und Menschen, der Mond. Jahreszeiten. Wie eine Spirale schlängelten sich die Malereien herauf, ein buntes Meer aus Erinnerungen, bis sie schließlich an der Wand der wir nun genau gegenüber standen, endeten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 22, 2021 ⏰

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