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Es war kalt

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Es war kalt. Ein Wintertag, ganz sicher. Das Mädchen mit den roten Locken schlich zwischen den Bäumen entlang, den langen Mantel eng um sich geschlungen.

Sie hatte ein mittelalterlich anmutendes Kleid an, von dem man allerdings durch den dicken Mantel nur den braunen Saum erkennen konnte. Ihre Hände waren in gefütterte Lederhandschuhe gehüllt, während dicke Flocken auf sie hinabschneiten.

Dann blieb sie abrupt stehen. Sie war an einer Lichtung angekommen. Die blauen Augen sahen sich fast aufgeregt um, während sie sich einige Flocken, die ihr eine Böe ins Gesicht geweht hatte, von der sommersprossigen Haut wischte.

„Miriam?", rief sie mit gedämpfter Stimme, nahm sich dann die Kapuze vom Kopf, damit sie ihre Sicht nicht so sehr einschränkte. Sie hasste Kapuzen genau aus diesem einfachen Grund.

Ihre Stirn legte sich in Falten und es war deutlich zu erkennen, dass sie unruhig wurde. Sie trat von einem Fuß auf den anderen.

„Bist du hier?"

Sie drehte sich im Kreis, ließ den Blick über die Bäume schweifen. Immer noch stand sie nur am Rande der Lichtung.

Ihre Hand strich behutsam über die Rinde eines Baumes, als könnte dieser ihr verraten, ob Miriam hier war. Dann wagte sie sich einige Schritte vor, schnalzte mit der Zunge.

„Typisch... Will sich hier mit mir treffen, ist aber zu spät..."

Sie klopfte sich einige Flocken von dem Kleid und schüttelte verärgert den Kopf.

Dann ertönte ein Schrei.

„Rosie!"

Sie wirbelte herum. Doch es war zu spät. Ein lauter Pfiff. Und im nächsten Moment traten dutzende dunkle Gestalten aus den Schatten der Bäume, allesamt in schwarze Mäntel gehüllt. Mäntel gehalten von Broschen in der unverkennbaren Form, die sich auch auf ihrem Rücken abbildete.

Das Zeichen der Ven.

Sie drehte sich mit angstvoll pochendem Herzen im Kreis, doch keine Chance. Sie war umstellt.

Ihr Herz begann höher und höher zu schlagen und voller Schrecken realisierte sie, dass sie Miriam zu liebe ihren Ring bei ihrem Rudel gelassen hatte, der sie normalerweise vor den Ven verborgen hatte.

„Nein...", hauchte sie entsetzt, als eine weitere Gestalt auf die Lichtung trat, ein kunstvoll gefertigter Bogen genau auf sie gerichtet.

Der Duc.

Die hassvollen Smaragdaugen fixierten sie. Wie Miriams... Und dann sah sie es.

Das Mädchen mit dem langen, braunen Haar und den unverkennbaren Augen wehrte sich zwar, doch der Hüne hinter ihr hatte sie fest im Griff. Ihr Gesicht war tränennass.

Aruna - Die Rote GöttinWhere stories live. Discover now