Kapitel 6

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Elisabeth

»Wooow!!« Hanji ging die ganze Zeit um mich herum und bestaunte das neue Kleid, das Levi mir gekauft hatte. Natürlich wusste sie das nicht, während ich eigentlich auf den Weg zu Levis Räumlichkeit war, kam sie mir entgegen, und, obwohl sie alle möglichen Laborutensilien in ihren Armen hatte, musterte sie mich immer noch wie ein neuentdeckter Abnormer.

»Das ist das erste Mal, dass ich dich in so einem schönen Kleid sehe, Elisabeth. Es steht dir.«

Verlegen schob ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. »D-Dankeschön.«

»Dann kam doch was Gutes bei raus als du mit Shorty auf dem Markt warst. Du tust wirklich viel. Freut mich das du dir auch etwas gönnst.«

»Ähm … nun ja also … ich habe es ni -«

Hektisch tippelte Hanji herum. »Och menno, jetzt hab ich mich wieder verquatscht! Ich muss los!«, presste sie hervor und ging zügig den Korridor entlang. Ein paar Minuten sah ich ihr nach. Bis ich mich selbst in der Spiegelung des Fensters erblickte. Zurückhaltend musterte ich das Kleid an mir, und drehte mich. Es passte wie angegossen. Ich empfand es als dankbare Geste es jetzt zutragen, wo ich auf den Weg zu Levi war.
Es sollte ihm zeigen, dass es mir gefiel und ich ihm dankbar war. In meinen rechten Arm hatte ich mein altes Kleid. Er bestand darauf es für mich zunähen, bevor sich unsere Wege zwischenzeitlich getrennt hatten.

Dies war wieder eine neue Seite, die ich an den Hauptgefreiten kennengelernt hatte, dass er auch geschickt mit der Nadel war, hätte ich nun nicht gedacht. Ich musste etwas schmunzeln. Der Stärkste Soldat der Menschheit war in Wirklichkeit ein wahrer Hausmann. Und dazu sah er noch gut aus. Er bekam bestimmt jeden Tag mindestens einen Antrag.

Überrascht blinzelte ich, als ich vor seinem Zimmer ankam. Was dachte ich denn da?

Ich schloss kurz die Augen und atmete durch. Irgendwie überkam mich bei dem Gedanken, das erste Mal in Levis Räumlichkeit zu sein, eine leichte Aufregung. Soweit ich unter den Rekruten mitbekommen hatte, waren Erwin und Hanji die einzigen, die sie betreten durften. Vereinzelt auch Eren. Jedes Mal, wenn ich ihm die zusammengelegte Wäsche bringen wollte, hatte er mich bisher passend abgefangen und sie mir abgenommen und jetzt stand ich vor seiner Tür. Mit pochendem Herzen. Noch einmal atmete ich tief durch, ehe ich die Hand zum Anklopfen hob.

Doch die Tür öffnete sich und ein riesiger Schatten warf sich auf mein Blickfeld. »Oh, Elisabeth! Erschrecke mich doch nicht so!«, schmunzelte Erwin.

Sollte das ein Scherz sein? Dieser Mann war mindestens drei Köpfe, wenn nicht sogar vier, größer als ich. Aber ich sollte ihn nicht erschrecken?

Ich verbeugte mich leicht zur Begrüßung. »Hanji hat mir schon zugetragen, dass du heute ausnahmsweise Levi bei seinen Unterlagen hilfst«, lächelte er und gab mir ein wenig Sicht in den Raum preis. Levi saß am Schreibtisch und blätterte gerade ernst ein paar Dokumente durch.

»J-Ja. Heute hilft Eren ihr noch aus. Doch ich möchte so gut es geht behilflich sein«, merkte ich leise an und sah wieder zu Erwin hinauf.

Dieser klopfte mir kurz auf die Schulter. »Du hast dir da zwar keine leichte Aufgabe gesucht. Aber dennoch sind wir dir alle für deine Hilfe dankbar. Glaub mir«, entgegnete er. »Du hast ein gutes Herz und bist immer mit Eifer dabei. Dein späterer Ehemann kann sich glücklich schätzen. Nicht wahr Levi?«

Abrupt sah Levi von seinem Schreibtisch auf. Sein Blick glitt von Erwin zu mir und dann wieder zurück. Jedoch antwortete er nicht auf die Bemerkung des Blonden. Sondern verzog nur die Mundwinkel.

»Sehr schönes Kleid im Übrigen. Es steht dir sehr gut. Nun, ich muss dann auch wieder weiter. Und, Levi?«

»Hmm?!«, brummte dieser gereizt.

ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰ ᶠᶠJemand der auf dich wartet •LevixOC• [abgebrochen]Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu