Kapitel 25

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Überfordert blickte ich von Levi zu Victoria und wieder zurück. Es war mir irgendwie unangehm Levi so vor mir knie'n zu sehen. Doch er ließ sich von meiner unsicheren Miene nicht beirren, und schaute mir tief in die Augen.
»Elisabeth -«
»St-steh auf!«, keuchte ich und beugte mich zu ihm herunter, »Ich ... ich will nicht das du vor mir auf den Boden gehst!«
Victoria sog hörbar die Luft ein. Gerade so, als hätte ich etwas unangebrachtes gesagt.
»Elisabeth ich-«
»Steh bitte auf! Das ist mir unangenehm!«, unterbrach ich Levi erneut. Zunächst staarte er mich nur an, bis er ungläubig die Brauen zusammen schob und sich erhob.

Levi senkte den Blick und schaute zur Seite.
»Heute Abend wird es einen kleinen Empfang bezüglich der Krönung geben. Elisabeth, ich möchte das du dabei bist.«, merkte er an und blickte kurz zu Victoria. Diese schien sofort zu verstehen worauf Levi hinaus wollte. Mit einen schiefen Lächeln winkte sie ab.
»Soetwas ist nichts für mich. Und kochen tu ich auch nicht.«, entgegnete sie.
»Die Geladenen sollen sich auch nicht den Bauch voll schlagen. Keine Sorge. Das einzige was eventuell fliessen wird, bei den reichen Herrschaften, ist Alkohol.«, erklärte Levi mit einen gewissen Unterton, ehe er sich wieder zu mir wandte.
»Ich möchte das du dabei bist, Elisabeth. Ich-«
»Solche Veranstaltungen sind doch nichts für mich.«, unterbrach ich ihn wieder mal, »Außerdem würde ich dort nicht rein passen. Unter euch eine Feierlichkeit wäre etwas anderes. Aber bei so feinen Leuten.«
Victoria seufzte plötzlich tief auf und trat näher zu mir.
»Sie wird kommen.«, warf sie ein und tätschelte kurz meine Schulter. Verwirrt blickte ich sie an.
»A-aber Victoria! Was soll ich denn da?! Ich möchte kein Gespräch des Spotes sein.«

Auch wenn Victoria immer noch nicht gänzlich gut auf unsere Aktion zusprechen war. So schien die Ältere jedoch zu verstehen worauf ich hinaus wollte. Sie merkte wohl endlich das ich Elisabeth wirklich um Verzeihung bitten wollte .... auch wenn mein anderes Vorhaben gerade von ihr unterbrochen wurde. Aber vielleicht war dies auch ganz gut, das sie mein voreiliges Handeln unterbot.
»Dir wird niemand ein böses Wort entgegen bringen. Dafür sorge ich, Elisabeth!«, versuchte ich sie zu beruhigen. »Ziehe das an in was du dich am wohlsten fühlst. Du sollst dich nicht verstellen.«, fuhr ich fort und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf den Haaransatz, ehe ich die Küche einfach verließ.

»Victoria. Warum hast du einfach gesagt das ich komme?! Ich fühle mich dort fehl am Platze. Ausserdem werden bestimmt auch die anderen Kommandanten dort sein.«, murmelte ich aufgeregt.
»Willst du seine Bitte ausschlagen? Wann hat dich der Hauptgefreite jemals um soetwas gebeten, Elisabeth?!« Ich hielt kurz inne und überlegte.
Schon allein die Tatsache das Levi vor mir auf die Knie gegangen war ....
Das war für ihn ein riesiger Schritt!
»Glaubst du nicht eher, das dieser Mann stolz zeigen möchte was für eine Frau er an seiner Seite hat?! Vielleicht ist auch dies die Gelegenheit ihm zu sagen das du ein Kind erwartest.«, fuhr Victoria fort und lächelte warm. »Ich persönlich habe den Leuten noch nicht verziehen. Aber du solltest mit einen Lächeln in die Zukunft blicken, Kindchen. Der Hauptgefreite würde niemals freiwillig, selbst bei einer Frau, nicht auf die Knie gehen. Er kann nicht gut mit Worten umgehen. Daher geniesse jede zärtliche Geste die er dir zeigt. Wenn du glücklich bist. Bin ich es auch. Sollte er dich aber nochmals so verletzen lass ich ihn das nicht durchgehen! Der Stärkste Soldat der Menschheit kommt gegen den Zorn einer Mutter nicht an!«, schmunzelte Victoria.

Auch ich musste etwas schmunzeln und setzte mich überfordert.
Victoria war wirklich soetwas wie eine Mutter für mich geworden. Sie hatte mir schon soviel geholfen, oder mir beigestanden.
Ich konnte dies alles gar nicht wieder gut machen ...
Tränen der Rührung samnelten sich in meinen Augenwinkeln.
Auch die unbeholfene, auf seine Art zeigende Liebe, die Levi mir entgegen brachte ...
Hatte ich dies überhaupt verdient?!

Verstehend, blickte Victoria in mein Gesicht und strich mir sanft über die Wange.
»Niemand will dir hier etwas Böses, Kindchen.«, flüsterte sie, »Ich weiß das du vorher im Untergrund gelebt hast. Ich kann mir nicht mal Ansatzweise vorstellen was du dort erleben musstest. Umso stolzer solltest du auf deine Stärke sein. So gesehen, bist du wohl wirklich die Einzigste die an der Seite des Hauptgefreiten sein darf, und kann. Ich habe von seiner Vergangenheit nur flüchtig gehört. Und im Enteffekt mass ich mir nicht an sagen zu können was davon stimmt.«
Ich presste die Lippen zusammen.

ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰ ᶠᶠJemand der auf dich wartet •LevixOC• [abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt