Warum sind Regenbögen bunt?
Wieso können Tiere nicht sprechen?
Warum weinen Menschen, wenn sie traurig sind und warum sollten sie lächeln wenn Jemand was lustiges sagt?
Wie soll Hoseok jemals verstehen wie Menschen ticken wenn er nicht mal versteht...
Min Yoongi, von Natur aus still, sprach nur wenn er angesprochen wurde und das wollte er wohl auch nicht ändern. Dabei wollten manche so gerne mehr von seiner Stimme hören.
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Es war seine Chance, die eine Chance.
Der Moment in dem sie miteinander sprechen konnten und Hoseok sicher gehen konnte dass Min Yoongi der tolle Mensch war, für den er ihn hielt.
Er stand vor ihm in der Reihe, wollte seine Bücher ausleihen und hielt deswegen einige in seinen Armen. Seinen Rucksack hatte er lässig um die Schulter und er roch fabelhaft nach frischem Duschgel und Männerparfum.
Am liebsten hätte Hoseok ewig dort gestanden, in seiner Nähe. Doch immer wieder fielen ihm Taehyungs Worte ein:,,finds selbst heraus."
Und Hoseok blieb wohl nichts anderes übrig, denn Min Yoongi würde nie auf die Idee kommen den Rothaarigen anzusprechen.
Schüchtern und unsicher tippte der Größere dem dunkelhaarigen auf die Schulter, der sich sofort zu ihm umdrehte.
,,Kann ich dir helfen?", fragte er, als er langsam unsicher wurde da Hoseok ihn einfach anstarrte. Und das auf Hoseok-Art, mit durchdringlichem Blick.
,,Hi.", murmelte der Rothaarige schließlich, versuchte liebevoll zu lächeln da er gelernt hatte dass dies sympathisch schien.
Der Dunkelhaarige mit den Ohrringen an beiden Ohren musterte den Größeren fragend, blickte dann etwas beschämt auf den Boden.
,,Ja, hi." stammelte Yoongi etwas unbeholfen ,,Was gibt's?" ,,Magst du Bienen?", fragte Hoseok sofort darauf los, da dies das Einzige war das ihm einfiel.
Die Verwirrung durch diese Frage stand Yoongi ins Gesicht geschrieben.
,,Warum?", fragte er dann, eine Augenbraue nach oben gezogen. ,,Ich mag sie." Hoseok lächelte beim Gedanken an die vielen Bienen, die im Sommer so schön surrten.
,,Okay." Yoongi zögerte, drehte sich dann aber um während Hoseok wohlig seufzte.
Seit diesem ersten Gespräch fühlte Hoseok sich wahnsinnig gut und dieses Gefühl hielt auch an. Ständig dachte er an die raue Stimme zurück, die ihm eine Gänsehaut verpasste.
Ständig hatte er diese dunklen Katzen-artigen Augen im Kopf und konnte sich gar nicht mehr richtig auf andere Dinge konzentrieren. Er war zufrieden mit dem ersten Gespräch, wobei er gerne mehr gesprochen hätte.
Doch dass Yoongi ihn eigenartig finden könnte, war Hoseok nicht in den Sinn gekommen. Für ihn war es normal eigenartig auf andere Menschen zu wirken. So normal, dass er nicht unterscheiden konnte ob die Menschen gute oder schlechte Absichten hatten.
Als er Yoongi die nächsten Male in der Vorlesung sah, versuchte derjenige ihm etwas aus dem Weg zu gehen. Jetzt wo er wusste, dass Hoseok existierte fiel er ihm natürlich auf. Und er hatte auch den Blick bemerkt, der ständig auf ihm lag und das war ihm sehr unangenehm.
