1\\Why do I feel so much pain?

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!Hier wird genau beschrieben, wie sich Jimin selbst verletzt und gemobbt wird. Wer ein Problem damit hat, sollte diese Story nicht lesen. Danke und viel Spaß!

Jimin Pov:

Und schon wieder konnte ich nicht schlafen. Die Nächte waren immer so lang und kalt. Schon wieder musste ich an ihn denken. An sein wunderschönes Gesicht, seine reine Haut und an sein perfektes Lächeln. Schon wieder fuhr ich mir mit meinen dünnen Fingern über meine aufgeschnittenen Unterarme. Meine sanften Berührungen hinterließen ein leichtes Brennen. Es schmerzte leicht, aber man konnte es aushalten. Irgendwie musste man es doch aushalten.

Ich hatte es schon wieder gemacht, aber ich konnte einfach nicht anders. Ich hatte es ja vielleicht verdient. Nein, was sage ich da? Ich habe es vollkommen verdient, da war ich mir sicher. Es stimmte, was alle sagten. Ich bin ein Nichtsnutz, ein Versager, der nichts kann. 

Wieso bin ich noch am Leben? 

Ich wälzte mich schon seit Stunden in meinem Bett herum, doch ich fand einfach keinen Schlaf. Immerzu musste ich an ihn denken. Was er wohl morgen machen wird? Er wird bestimmt wieder wunderschön sein. Nicht so wie ich. Er wird mal wieder so süß lachen. Über mich. Aber ich habe es ja verdient. Mir liefen stumm Tränen die Wangen runter. Ich wischte sie mir schnell weg. Ich darf nicht weinen. Nicht über so etwas. 

Es ist nicht schlimm. Wirklich nicht. Lüge.

Und dann war ich endlich eingeschlafen, nur um an einem viel zu kalten Morgen viel zu früh wieder aufzustehen. Meine Augen ließen sich nicht öffnen und mir ging es echt beschissen. Mir war wie immer viel zu kalt. Mein Wecker klingelte schon zum fünften Mal und dennoch wollte ich nicht aufstehen. Ich hatte Angst davor in die Schule zu gehen. Alle werden wieder da sein. Alle werden wieder über mich reden. Das machten sie immer. Sie redeten und verletzten mich dadurch. Wussten sie eigentlich wie ich mich damit fühlte? Wussten sie eigentlich, wie weh es tut?

Ist ja eigentlich egal, niemanden interessiert das. Warum sollte es auch wichtig sein?

Ich stand auf, ging ins Bad und hielt mit meinen schmerzenden Bauch. Jeder Schritt war so unfassbar anstrengend. Als ich vor dem Spiegel stand, da wusste ich, was alle meinten. Hässlich. Viel zu hässlich. Natürlich wird mich so niemand lieben können.
Ich wusch mir mein Gesicht und kämmte meine schwarzen Haare. Nur gegen die schwarzen Augenringe konnte ich nichts tun. Nach zehn Minuten gab ich dann auf. Das wird auch heute nichts mehr. Vorsichtig zog ich mir mein Shirt aus. Überall auf meinen Armen ist eingetrocknetes Blut von gestern. 

Ich betrachte mir zufrieden mein Kunstwerk. Die Schnitte werden von Mal zu Mal immer mehr und tiefer. Ich fuhr mir fasziniert über meine dünne helle Haut. Sie ist voller Narben, manche verblassten schon, aber die von gestern sind noch ganz rot. So schön. Wunderschön.

Vorsichtig wusch ich mir das Blut von meinen Armen und verband sie mit einem Verband. Ich wollte nicht, dass mein Sweatshirt schon wieder voller Blut ist. Letztens ist mir das passiert, zum Glück nur zu Hause, aber was hätte ich gemacht, wenn es in der Schule passiert wäre? 

Ich war schon viel zu spät dran. Ich seufzte tief auf. Wenn ich zu spät komme, dann ist es doch auch nicht so schlimm, oder? Aber natürlich musste ich zur Schule. Ich ging langsam die Treppen runter. Dort sitzt meine Familie am Tisch und frühstückte. Mit meiner Familie meinte ich meine Mutter, meinen Vater und meinen kleinen Bruder, der noch in den Kindergarten ging. Sie beachteten mich nicht, so wie immer. Sie achteten nur auf ihn, wie er mal wieder mit dem Essen spielte. 

Es tat weh. Und stumm für mich beschloss ich, es einfach zu ignorieren. Schnell ging ich mir meine Schuhe anziehen, ehe ich dann mit Schultasche und schmerzendem Magen in die Schule ging. Ich wusste nicht, ob es der Hunger war oder die Angst, die mir solche Schmerzen bereitete. Ich war schon viel zu spät, deshalb musste ich zum Bus rennen und schaffte es zum Glück noch rechtzeitig rein. Ich nahm mir meine Kopfhörer, um die Gespräche der anderen auszublenden. Alle drehten sich um mich. 

"Oh mein Gott, ist das nicht der Schwule aus der anderen Klasse?"
"Gehe lieber nicht zu nah an ihn ran, wer weiß, was er mit Jungs so alles macht."
"Ist ja ekelhaft, dass der sich noch in den Bus traut..."

Ich seufzte schwer. Dachten sie, ich hörte sie nicht? Dachten sie, es machte mir nichts aus? Doch, es tat aber weh. So unfassbar weh. Und trotzdem hatte ich es verdient.
Müde starrte ich einfach aus dem Fenster und hörte meine Musik. Ich sah meine Spiegelung in der Fensterscheibe. Warum musste ich denn auch so hässlich sein? Ich fasste mir fest an meinen Unterarm. Verdammt tut das weh. Aber es lenkte mich von den Schmerzen in meinem Herzen ab. Den Schmerz, den die anderen mir Tag für Tag zufügten. 

Der Bus hielt endlich bei der Bushaltestelle und gerade als ich aussteigen wollte, schubste mich irgendjemand von hinten. Ich stolperte aus dem Bus und hätte es geschafft nicht zu fallen, aber man hatte mir ein Bein gestellt und so fiel ich auf den harten Asphalt. 

Ich schürfte mir meine Knie auf. Scheiße. Ich wollte auch eigentlich wieder aufstehen, aber jemand zog mir meine Beine weg. Ich landete auf meinen Bauch und schlug mir auch noch mein Kinn an. Es wäre alles nicht schlimm, wenn mir nicht noch irgendjemand auf meinen Arm getreten wäre. Es fing schon wieder an zu brennen. Ich konnte auch nicht anders, als leise aufzuwimmern. Wer machte so etwas? Als ich dann sah, wer mir da auf den Arm getreten war, sammelten sich Tränen in meinen Augen. 

Es ist er. Min Yoongi und seine Freunde. Alle lachten mich aus. Namjoon, Seokjin, Jungkook, Taehyung und Hoseok. Alle lachten mich aus. Alle außer Yoongi. Er schaute mich hasserfüllt an. "Oh, will der kleine Junge etwa jetzt weinen? Na komm, wir wissen doch alle, dass du das verdient hast. Renn doch zu deinem Loverboy. Oh warte, dich mag ja keiner." 

Es tat weh. Wann hörten diese unerträglichen Schmerzen endlich wieder auf? Wann werde ich aus diesem Alptraum fliehen können?
Schmerzen. Etwas anderes kenne ich nicht. Dabei wünsche ich mir doch bloß ein bisschen Liebe. Eine Hoffnung. Ein bisschen Wärme, denn wenn es so weiter geht, werde ich sterben.

Nightmare || YoonminTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang