15\\Seriously?

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Es war mittlerweile schon sehr spät am Abend. Ich rief mehrmals meine Eltern an, um ihnen zu sagen, dass es mir wirklich schlecht ginge und sie mich bitte abholen sollten. Ich wollte niemanden anstecken. Doch sie sagten einfach, dass sie nicht konnten. Sie mussten lange arbeiten und hatten keine Zeit. Selbst als ich es geschafft hatte, dass mein Lehrer mit ihnen sprach, es änderte nichts. "Gehe einfach ins Bett Jimin", seufzte er und schon war ich wieder in meinem Zimmer. Schon blöd, wenn man Jimin war. 

Im Zimmer waren die anderen. Sie alberten rum, spielten mit ihren Kissen, hüpften auf den Betten. Ich hatte keine Kraft für sowas. Ich setzte mich einfach wieder in meine Ecke neben der warmen Heizung. Einen besseren Ort hatte ich nicht gefunden. Ich wollte ja in der Toilette schlafe, dort war es schön ruhig, aber bevor ich darüber nachdenken konnte, hatte ich diese Idee wieder verworfen. Die anderen mussten nachts vielleicht auch auf die Toilette.

Also saß ich hier und machte wie sooft gar nichts. Ich konnte mit mir nichts anfange. Ich wollte es auch nicht. Meine Depressionen machten es mir unmöglich. Ich saß einfach nur nach. Mein Leben war schrecklich. Ich wollte nicht mehr leben. Das Abendessen übersprang ich. Niemand bemerkte es, dass ich nichts aß. Naja, wenigstens nahm ich so nicht zu. Ich war sowieso zu Fett.

Stunden vergingen, die anderen schliefen schon. Ich bewunderte es. Sie konnten ja so schnell einschlafen. Ich konnte nicht schlafen. Das Licht der Autos, die immer wieder vorbeifuhren, hielt mich wach. Egal, wie ich mich auch hinlegte, das Licht störte.
Ich musste sagen, am Boden war es nicht ganz so ungemütlich, wie ich vorerst dachte. Der Boden ist zwar hart und meine Knochen lagen schwer auf diesem, aber so schlimm war es auch wieder nicht. Mein Fieber war gesunken. Mir war echt warm und ich schwitzte, deshalb lag ich statt unter der Decke auf ihr drauf. So tat mir mein Rücken gar nicht so weh. Die anderen schnarchten leise vor sich hin. Es störte und wie es störte, aber ich traute mich nicht irgendetwas zu machen. Ich blickte auf mein Handy. Das grelle Licht brannte in meinen müden Augen. 03:54 Uhr. Es war fast 4 Uhr morgens. Noch 4 Tage musste ich so leben. Mein Magen knurrte schon seit einer Weile und es schmerzte immer wieder. Mein Hals war trocken und ich musste wieder mal aufs Klo. Ich stand langsam auf, während meine Gelenke knackten, juckten meine Arme. Ich schlich leise ins Bad. Fast hätte ich mich vor mir selbst erschreckt. Dunkle Augenringe, gerötete Augen und spröde, trockene Lippen. Ich ging auf die Toilette und als ich wieder kam, da waren meine Sachen, die neben der warmen Heizung lagen, weg.

Nightmare || YoonminWhere stories live. Discover now