26\\That escalated quickly

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Und jetzt saß Yoongi gegenüber von mir am Tisch und schaufelte sich die Nudeln vom Vorabend rein. Ich aß auch, weil doch so schlecht ablehnen konnte, aber ich war so langsam dabei. Wenn das mal nicht auffällig war... Ich schaute ihn auch immer wieder an. Er sah so hübsch aus. So unfassbar schön. "Jimin, du starrst mich an.", sagte er ganz ruhig, schaute mich ja nicht einmal an. Ich zuckte zusammen und steckte mir so schnell es ging etwas in den Mund. Bitte, werde ich nicht rot. Er lachte. Sein Lachen war so hübsch. Ich konnte es doch nicht verhindern rot zu werden und schaute auf den Teller. Er war leer. Wie viel hatte ich denn gegessen? Es war zu viel. Mein Bauch tat weh. Yoongi war auch fertig und schaute mich nur still an. Ich blickte ihm in die Augen, aber wendete meinen Blick sofort ab. Es war mir unangenehm, ich hielt das nicht aus. Er lachte wieder.

Er lachte über mich. Ganz bestimmt machte er sich über mich lustig. Er stand auf und kam zu mir rüber. Er nahm meine Hand und zog mich noch oben. Schnell richtete ich mich auf. "Was-?" Zu spät. Er legte seine Hand an meinen Nacken und presste seine salzigen Lippen auf meine. Sie schmeckten immer noch nach den Nudeln, die er gerade gegessen hatte. Er hatte die Augen geschlossen und bewegte seine Lippen gegen meine. Ich war zu überrumpelt. 

War das richtig? Was machte ich eigentlich? Er zog mich näher und legte eine Hand auf meinen Rücken. Fuck, ja es fühlte sich so gut an! Ich presste meine Lippen gegen seine und er zögerte zuerst, doch dann machte er weiter. Er bewegte sich und ich stieß gegen den Tisch. Diese Richtung gefiel mir. Du kannst es doch auch nicht mehr aushalten. Seine warmen Lippen pressten sich noch verlangender und stürmischer auf meine. Wir waren nicht mehr aufzuhalten. Ich schob völlig unkontrolliert das Geschirr zu Seite und er hob mich hoch, ohne auch nur eine Sekunde aufzuhören. Breitbeinig saß ich auf meinem Tisch, eng an Yoongi gepresst. Er fuhr mir gierig über die Seite und immer wieder verschwand seine Zunge in meinem Mund, aber leider löste er sich schon von mir. Er schaute mich lange an und ich ihn. Ich kannte diesen Blick nicht. Noch nie hatte mich jemand so angeschaut. Was war das? Was machte er mit mir? Was sollte das? Er legte den Kopf in meine Halsbeuge. "Was machst du nur mit mir, Jimin?", flüsterte er und sein hitziger Atem streifte meine Haut. Das sollte ich dich lieber fragen. Ich rührte mich nicht. Genoss nur den Moment, bis er es wieder zerstörte. 

"Zeig sie mir.", verlangte er. Ich verstand es sofort. Er wusste davon Bescheid und natürlich sprach man sowas an. Ich schluckte schwer. "Zeig mir alles von dir, Jimin...", flüsterte er in mein Ohr. Mein Schritt kribbelte. Oh ja, das ging sowas von zu weit. Wie seine Hand über meinen Oberschenkel strich. Er blickte mir in die Augen. Seine wunderschönen braunen Augen, die schon fast schwarz waren. Ein Lächeln zeichnete sich ab, als wüsste er genau, was er mit mir machte. "Du bist so wunderschön. Weißt du das?" Ich schüttelte den Kopf, bis mir auf die Lippe. Komm schon, sage auch etwas. Aber bevor ich das machen konnte, klopfte es am Fenster. Ich schaute an Yoongi vorbei. Da standen seine Freunde und sie lachten. Sie klopften immer wieder an die Scheibe, lachten mich aus. Ich verstand, er hatte den Kuss nur vorgetäuscht. Er hatte mich verarscht. Die ganze Zeit. Lügen alles Lügen. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Das schöne Gefühl war komplett weg. Er drehte sich auch um, sah die anderen. Erschrocken schaute er wieder zurück zu mir. "Jimin... ich wusste..." Er sollte aufhören! Hör auf! Grob stieß ich ihn von mir. Er schaute mir schockiert dabei zu, wie ich vom Tisch rutschte. Ich wurde so rot, mein ganzes Gesicht brannte. "Jimin...", er streckte seine Hand nach meiner Hand aus. 
Merke er nicht in welcher Situation ich mich gerade befand? "Fass mich nicht an! Ich bin doch kein Spielzeug, Yoongi!", schrie ich ihn an und gab ihm eine Ohrfeige. Das wollte ich nicht. Meine Hand war mir einfach ausgerutscht.

Mit Tränen überströmten Gesicht schaute ich ihn verletzt an, doch er erklärte sich nicht einmal. Er hielt sich bloß die Wange. "Das kannst du nicht immer wieder mit mir machen, Yoongi!", schluchzte ich. Weil es verdammt weh tat. Dann drehte ich mich um und rannte die Treppen zu meinem Zimmer hoch. Was sollte die Scheiße? Warum machte er so etwas? Es war alles gelogen, nur eine Lüge. Weinend, sperrte ich ab, machte die Vorhänge zu. Er hatte es alles nur zum Spaß gemacht. Schon immer. Es war nur ein albernes Spiel von ihm. Ich schaute auf die Wand. 'Er liebt dich.' Ein Scheiß tat er! 

Wütend riss ich das Blatt von der Wand. Zerriss es, trat drauf. Ich weinte, es tat so weh. Dann irgendwann fing ich an zu schreien. Was sollte das? Warum hasste er mich? Warum? Warum? Warum? Ich war Jimin und mir passierten immer nur schlechte Sachen.
Ich nahm mir meine Klinge aus meinem Schrank. Dann zog ich meine Hose aus. Die Narben, die ich mir noch vor dem Ausflug gemacht hatte, waren verblasst. Meine Oberschenkel gaben so viel Platz her... Voller Wut rammte ich mir das Metall immer wieder in mein Bein. Ich schrie auf und meine Tränen wollten gar nicht mehr aufhören. Das tat wirklich weh, aber ich war ja auch so dumm. Es war allein meine Schuld! Blut floss mein Bein runter. Ich zog scharf die Luft ein. Au... Das kleine Metallstück steckte tief in meinem Bein. Panisch wollte ich es wieder rausziehen, doch meine Finger rutschten immer wieder ab. Ich konnte es nicht greifen. Was hatte ich gemacht? Ich bekam es wirklich nicht mehr raus. Es schmerzte zu sehr. Immer mehr Blut sammelte sich auf den Boden. Ich bekam Panik, mein Herz schlug so schnell, ich atmete hektisch. Was mache ich jetzt? Ich nahm mir meine Jogginghose und wischte irgendwie das Blut auf. Innerhalb kurzer Zeit war sie Blut getränkt, ich machte trotzdem weiter. Dann hörte ich es klopfen, wie gefroren bewegte ich mich nicht mehr. "Jimin... Es tut mir leid... bitte... mach die Tür auf. Jimin? Ich... Ich liebe dich und das musst du mir glauben!" Und seine Stimme klang so, als hätte Yoongi selbst geweint.

Nightmare || YoonminWhere stories live. Discover now