Kapitel 15

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"Die Pizza war echt gut, ihr beiden", merkt Maknae Jeongin an, als wir aufgegessen und aufgeräumt haben. Felix und ich sehen uns an, Lächeln. Während des Essens haben wir viel gelacht und ich habe gelernt, dass man in Korea, wenn man vor Respektspersonen etwas trinkt, den Kopf leicht zur Seite drehen muss, von der betreffenden Person weg. Bis jetzt bin ich ziemlich fasziniert und begeistert von Korea, doch diese vielseitigen Benimmregeln gehen mir wirklich auf die Nerven, weil ich mich erstens affig fühle, wenn ich während des Trinkens auf den Boden links von mir stieren muss und mir sie zweitens auch ganz sicher nicht alle merken können werde.

"Danke", sagen Felix und ich gleichzeitig, mit einem Hauch von Arroganz in der Stimme. Verständlich, wenn der sehr geehrte Leader von Stray Kids der Meinung ist, wir machen die beste Pizza in ganz Korea.

"Dann gute Nacht", murmelt Felix in Jeongins Richtung, als wir an unserem Zimmer angekommen sind. "Und Jeongin? Danke. Hättest du nicht diese vor Pädagogik triefende Idee gehabt, hätten Haruka und ich uns heute Nacht vermutlich umgebracht."

Jeongin lacht. "War Googles Idee. Gute Nacht!" Mit diesen Worten verschwindet er im Zimmer und schließt die Tür hinter sich. Seine Mitbewohner Woojin und Mino wollten unten noch eine Runde Karten spielen.

"Wie lange bleiben die jetzt zum Karten spielen noch auf?", frage ich Felix, nachdem ein empörtes "Du schummelst!" von unten zu uns hinaufgedrungen war.

"Zu lange." Felix seufzt. "Sie kommen dann mitten in der Nacht hoch und wecken Jeongin auf. Der kann dann auch nicht wieder einschlafen und ist morgens vollkommen zerstreut und unfähig, großartig zu arbeiten. Deswegen kaufen wir die Wohnung neben uns auch noch und reißen dann die Wände ein. Jinyoung regelt das alles schon. Aber er hat halt im Moment...-"

"Viel zutun", ergänze ich. Felix bestätigt mit einem Nicken.

"Chan überlegt schon, Jeongin in sein Zimmer zu verfrachten. Er selbst schläft nämlich wie ein Stein."

"Und warum hat er das noch nicht getan?"

"Er ist mit Changbin in einem Zimmer. Changbin schnarcht." Der Blonde lacht leise und zusammen betreten wir sein Zimmer. Ich sortiere meine Tasche und schiebe meine Unterwäsche wegen seiner Bemerkung extra weit nach unten.

"Du kannst sie oben lassen", sagt Felix, der sich lässig an einen der weißen Bettpfosten seines Himmelbetts gelehnt hat. "Ich habe das heute nur gesagt, weil ich genervt war. Dann sehe ich alles immer negativ. Aber... deine Unterwäsche ist perfekt. Nicht schlicht, aber auch nicht zu reizvoll."

Ich drehe mich mit hochrotem Kopf zu ihm, in der Hand halte ich einen schwarzen String, den ich ganz sicher nicht selbst reingelegt habe.

Felix kommt auf mich zu, bückt sich zu mir und fixiert mich mit seinem Blick, er sieht mich so durchdringend an, dass ich das Gefühl habe, er bohrt ein Loch in meinen Kopf.

Ohne den Blick von meinen Augen abzuwenden, greift er nach dem String, nimmt ihn in die Hand. Auf seinen Lippen erscheint ein dreckiges Grinsen.

"Genau richtig so", haucht er. Ich realisiere nichts mehr um mich herum, bin seinen Augen komplett verfallen. Warum muss er auch so verdammt schön sein?

Er legt den String behutsam zurück in meine Tasche. "Lass ihn dort", mahnt er und steht dann auf. "Und komm ins Bett."

Ich fange mich wieder, nicke schnell und ziehe eine kurze Sporthose und ein kurzärmliges, weißes Shirt aus meiner Tasche. Dann verstecke ich mich hinter der Schranktür und ziehe mich schnell um. In der Zeit schaltet Felix das Licht aus. Und irgendwie habe ich Angst, dass im nächsten Moment seine Lippen auf meinem Hals liegen könnten. Ich steigere mich so sehr in diese Vorstellung hinein, dass ich das Kribbeln seiner Lippen regelrecht auf meiner Haut spüre.

Schnell laufe ich zurück zum Bett und werfe mich auf meine Seite. Erst jetzt fällt mir auf, wie müde ich eigentlich bin.

Das letzte, was ich spüre, sind die Arme des Australiers um meine Mitte, bevor ich einschlafe.

———————Instagram: mxxnkr———————

Dance With Me » Stray KidsWhere stories live. Discover now