Kapitel 39

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Als ich endlich das Dorm betrete, scheint sich alles zu verlangsamen. Ich klingle, Seungmin öffnet, doch er sieht allein an meinem Blick, zu wem ich will. Er lächelt wissend und tritt zur Seite. Alles geht vor mir in Zeitlupe ab, ich renne los, ins Wohnzimmer. 

Und da sitzt er. Zuerst erkenne ich nur seinen blonden Haarschopf. Wegen dem Lärm dreht er sich um und schaut kritisch. Doch als er mich erblickt, trägt er nur Ungläubigkeit auf dem Gesicht.

"Ich halluziniere...", haucht er dann. Ich bemerke die Freudentränen, die über meine Wangen laufen, bei dem Anblick seines markanten Kinns, seiner rosigen Wangen, den funkelnden Augen und den verwuschelten Haaren. Nicht zu vergessen, seine wunderschönen pinken Lippen, die in jeder freien Sekunde einen Kuss verdienen.

"Nein...", schluchze ich. "Ich bin wirklich hier."

Ganz langsam erhebt Felix sich von der Couch. Er trägt noch das gleiche weiße Shirt wie in der Nacht vor meiner Abreise, ebenso die gleiche, schwarze Jogginghose.

"Meine Prinzessin... bist du es wirklich?" Eine einzelne Träne rennt über seine Wange.

Ich ertrage die Spannung und die Zurückhaltung schließlich nicht mehr. Ich renne einfach in seine Arme und erdrücke ihn beinahe mit meiner Umarmung, was ich aus dem schweren Ächzen vernehme.

In diesem Moment realisiert auch er, dass ich wieder hier bin. "Baby...  Baby! BABY!" Ich spüre seine Arme, die sich nun auch endlich um meinen Körper legen. Er schluchzt nur noch lauter und drückt mich weiter an seine Halsbeuge. Es erinnert mich an den Moment, in dem er mir erzählt hat, dass er liebend gerne größer wäre, damit er mich an seine Brust, nicht seine Halsbeuge, drücken kann.

Doch so, wie es ist, ist es perfekt. Sein Duft, der mich endlich wieder umgibt, sein stets etwas unregelmäßiger Atem, einfach seine Geborgenheit...

"Sag mir, dass ich dieses mal nicht träume", schluchzt er und streicht schon beinahe verzweifelt durch meine Haare.

"Ich bin hier. Und ich bleibe hier." 

Diese Worte loszuwerden ist mir nun wichtiger denn je. Ich löse unsere Umarmung, doch bleibe nah bei ihm. Mit meinen Händen nehme ich seine und sehe ihn ernst an.

"Lee Felix, ich werde nicht mehr gehen. Niemals." Ich lächle ihn mit all meiner Liebe an. Sein Blick ist ebenso wie meiner und die Sanftmütigkeit in seinen Augen lässt mich ihm wieder und wieder verfallen. Ich bin mir sicher, dieser Junge ist wirklich goldwert.

"Nie?", wiederholt er ungläubig. "Aber Deutschland... und du bist Mind-"

Ich unterbreche ihn mitten im Satz, indem ich unsere Lippen ganz einfach miteinander verbinde. Zu lange musste ich das Gefühl seiner pinken Lippen auf meinen missen, zu oft habe ich mir über die Lippen gestrichen, um mich daran zu erinnern, dass seine Lippen meine überhaupt schon einmal berührt haben.

"Ich bleibe", sage ich bestimmt. "Und egal, wie schwer es ist, egal, was kommen mag, ich werde dich niemals verlassen. Ich weiß, deine Karriere steht auf dem Spiel... Dein Ego, der Erfolg und die Freiheit, da du sowieso bei diesem Leben kaum welche hast... Aber egal, wie viele Hindernisse noch kommen, ich bin an deiner Seite und das bleibe ich bis zum bitteren Ende. Weil ich dich liebe. Und so frage ich dich...", ich lege eine kurze Pause ein.

"...wirst du mit mir kämpfen?"

Nun sind alle Blicke gespannt auf Felix gerichtet. Er sieht alle der Reihe nach an, in ihren Gesichtern steht die Anspannung, wie in einem guten Thriller. Dann richtet sich sein Blick wieder auf mich und ich sehe in seinen Augen genau das, was ich mir stets von meiner Mutter gewünscht habe.

Bedingungslose und endlose Liebe.

"Ich werde kämpfen."

Dance With Me » Stray KidsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora