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Es war schon spät Abends und selbst Harry hatte schon sein hochgeehrtes Buch aus der Hand gelegt und machte den Anschein zu schlafen, während Ron etwas weiter von ihm noch hellwach an die Decke starrte.

Seine Gedanken hatten ihn auf eine Reise durch den vergangenen Tag geschickt und langsam fing er an daran zu zweifeln, dass Zabini sich alles ausgedacht hatte, es machte hinten und vorne einfach keinen Sinn, dass es nicht der Wahrheit entsprach, was der Slytherin gesagt hat.

Der Blick des Rothaarigen glitt zu seinem besten Freund, der mit dem Rücken zu ihm lag und dessen Brust sich im Mondschein, der durch das Fenster auf diesen fiel, immer wieder ruhig hob und senkte.
Ron hatte ebenfalls den Blondhaarigen Jungen nach dem Vorfall in Zaubertränke und nach dem Gespräch mit Zabini ein wenig ausgiebiger beobachtet und war zu dem Schluss gekommen, dass es realistischer zu sein vermag, als es aussah und eben dies ließ ihn an seiner eigenen Version zweifeln, dass es sich lediglich um ein Missverständnis handelte.

Harry wurde aber in letzter Zeit auch immer auffälliger, versteckte dies aber gekonnter - auch wenn es Ron nicht entgangen war, wie er hin und wieder einem Jungen unauffällig hinterher sah.
Stark mit dem Kopf schüttelnd und sich einmal mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagend regte er sich lautlos über seine Gedankengänge auf.
Selbstverständlich hatte Zabini nicht Recht, warum sollte er auch? Dies hatte alles nichts zu bedeuten, weder Harry noch Malfoy standen auf Jungs, sie hatten genug Frauen die ihnen hinter her liefen, warum sollten sie sich da auch Jungs konzentrieren, die sie so oder so nie ''Ihres'' nennen konnten? Er würde es der Schlange schon zeigen, dass sie falsch lag und die beiden Erzfeinde niemals in einem Atemzug im Positiven genannt werden konnten.

. . .

Blaise Zabini betrat ein wenig in Hast die große Halle, da er zu spät zum Frühstück war und richtete gerade seine Krawatte, als auf dem Weg zum Slytherin Tisch plötzlich komplette Ruhe einkehrte und alle Blicke zu seinem Haus gerichtet wurden, da zwei ihm mehr als nur bekannte Personen die Aufmerksamkeit aller auf sich zu zogen, in dem sie - für Außenstehende anwidernd - ihren Speichel mit einander austauschten.
Seine Hast abklingend ging Blaise zum Tisch hinzu und setzte sich auf seinen Stammplatz neben Draco, ehe er seinen besten Freund mit einem verwirrten Blick betrachtete und ein wenig aus der Fassung geraten ist.
Letzten Endes war es, der besser als jeder andere wusste, dass Dracos angeblichen Gefühle für Pansy nur gespielt sein müssten, einfach weil er oft genug betonte, dass er niemals etwas mit Pansy anfangen würde. 
Außerdem hatte sich dies gestern mehr als nur offensichtlich gezeigt.
So auswegslos in der Liebe war selbst Draco nicht, dass er sich jetzt Pansy unter den Nagel riss, nur um so etwas wie Liebe zum empfinden, so tickte der Blondhaarige nicht. 

''Ich dachte schon, du wärest schwul, Draco.'', lachte Goyle gegenüber und ließ Draco - der sich inzwischen von Pansy gelöst hatte - nur hämisch auflachen. ''Wovon träumst du bitte Nachts? Ich und schwul? Das wäre die Höhe.'', das Grinsen wich selbst nicht aus seinem Gesicht, als Blaise ihn vorwurfsvoll ansah, doch bekanntlich lügen Augen nicht.
Mit einem leisen Seufzen kommentierte Zabini dies, da er Malfoy gut genug kannte, um das traurige Funkeln in den grauen Augen heraus lesen zu können. Ein kleiner und stummer Hilferuf an seinen besten Freund seitens Draco, dass er das eigentlich alles nicht wollte, aber gezwungen war diesen Weg einzuschlagen, warum auch immer.

Er bemerkte wie Draco's Blick zum Gryffindor Tisch hinüberflog und folgt diesem, als er bei Potter und seinem Anhängsel stehen blieb. Während Weasley mit einem Grinsen zu ihm hinüber sah - als würde er sagen ''Habe ich dir doch gesagt, du Schlange'' - redete Hermine auf Potter ein, der seinen Blick von Draco abwandte und ohne ein weiteres Wort über die Lippen zu bringen, weiter aß.

Draco wendete seinen Blick wieder ab und aß ebenfalls weiter, während er scheinbar ganz wo anders zu sein schien, da er in keinster Weise auf Pansys Versuche ihm näher zu sein als so schon, einging.

Stattdessen er Pansys Gesicht vor Augen hatte, dachte er an grüne Augen und eine runde Brille. Es war zum verrückt werden, ständig dachte er an ihn und hatte beim Brauen des Liebestrankes schon Potters Namen gemurmelt! Vielleicht hatte-...? Nein, niemals. Er, Draco Malfoy, würde niemals auf einen Jungen stehen und schon gar nicht auf Harry Potter, wo waren sie bitte angelangt, wenn er seine Gedanken an seinen eigentlichen Auftrag hinten drein stellte und stattdessen an seinen Erzfeind dachte?! Das konnte so nicht weiter gehen.
Er hatte nun eine Ablenkung in Parkinson gefunden, bei der er seinen Auftrag hoffentlich vollends abschließen konnte und in Potter nicht mehr als einen Erzfeind sehen würde.


Happened • DrarryWhere stories live. Discover now