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Während dessen die Gryffindors auf dem Quidditch-Platz ihr Unwesen trieben, saßen Draco Malfoy und Blaise Zabini auf der Tribüne mit dem offiziellen Grund, dass sie lediglich für das erste Spiel ihre Chancen einschätzen wollten - inoffiziell war Blaise ja der vollsten Überzeugung, dass Draco ihn nur darum gebeten hat mit zu kommen, weil er nicht alleine ein paar Meter von seinem späteren Ehemann sitzen wollte, weil er Angst hatte in Ohnmacht zu fallen, aber das sagte er nicht.

„Weasley ist gar nicht so schlecht.", gab der Blondhaarige dann eintönig von sich und ließ Blaise sich an seinem Getränk verschlucken. Es geschah nicht oft, dass Malfoy einen so nette Satz einer seiner Feinde gegenüber vorbrachte.
Zabini ließ seinen Blick zu dem Rothaarigen wandern und stimmte nach wenigen Sekunden seinem besten Freund neben ihm zu, während er den grünen Hausschal mit den grau-silbrigen Akzenten von seinem Hals nahm. Selbst wenn ein kühler Wind - zumindest für diese Jahreszeit - um sie herum strich, wollte er dieses Kleidungsstück los werden, da die anfänglichen Halsschmerzen sich nun nicht mehr zeigten und der Schal demnach keinen Zweck mehr erfüllen konnte.

Gerade, als Potter auf den Besen stieg und dem goldenen Schnatz hinter her flog, lagen Malfoys Augen nur noch auf seinem eigentlich Erzfeind.
Potter faszinierte ihn auf einer Weise, schon seit dem ersten Treffen und später, als Potter ihm eine solche Abfuhr erteilte, er fand ihn faszinierend.
Ja, es hatte gehörig an seinem Ego gekratzt, als seine Hand nicht angenommen wurde, aber über die Jahre hinweg hatte sich der Hass in etwas anderes verwandelt, aber das würde er sich niemals eingestehen.
Er, Draco Lucius Malfoy, würde niemals auf Harry James Potter stehen, ganz zu schweigen von irgendwelchen positiven oder freundschaftlichen Gefühlen! Niemals!

Ein räuspern holte ihn aus den Gedanken, ehe er in das hämisch grinsende Gesicht seines besten Freundes sah. „Du sabberst gleich.", ließ der dann verlauten und versetzte Draco in eine Art Schockstarre, auf die er keine Antwort wusste und schob stattdessen ein langweiliges ''Ist nur die Kotze, die hoch kommt, wenn ich Potter sehe.'', ein, was Blaise nur wissend abgrinste und seinen Fokus abermals auf das Spielfeld setzte, auf dem die Spieler langsam aber sicher zum Ende kamen.

''Wir sollten langsam zurück.'', erhob sich Draco und seufzte leise auf, während er sich durch die ein wenig durcheinander geratenen blonden Haare fuhr, um diese wieder ordentlich in Form zu bringen, schlussendlich musste er seinem Namen volle Ehre machen.

Blaise tat ihm gleich und zusammen gingen sie - in so einem aristokratisch wirkenden Gang, dass die Erstklässler nicht nur vor Angst zusammen zuckten und gebeugt an ihnen vorbei gingen, da sie den Ruf der Beiden kannten, sondern fast schon Meter vor ihnen auseinander stoben, um sich nicht mit den Slytherins anzulegen.
Die Schuhe hallten von den steinernen Gemäuern herunter und durch trennten die angenehme Stille, die zwischen ihnen lag.
Es war nur in Malfoys Sinn, so einen Freund wie Blaise an seiner Seite zu haben.
Sie verstanden sich auch ohne viele Worte und er war um Längen nicht so dumm wie Crabbe und Goyle, mit ihm konnte man sich unterhalten und selbst wenn man mal nicht auf ein Gespräch aus war, lag eine angenehme Stille in der Luft, die beide Parteien genossen.

An ihrem Gemeinschaftsraum angekommen, öffneten sie die Tür und wurden direkt von einer Meute wütender Slytherins angestarrt, die sich aber vorzugsweise Zabini vorknöpften, während Draco an den Rand gedrängt wurde und lediglich mit einer erhobenen Augenbraue den Hergang des Geschehens aus einem sicheren Abstand beobachtete - etwas was er sonst nicht tat, aber das sollte niemandem auffallen.

''Hast du etwa die Seiten gewechselt?!''
''Gibt der sich mit diesem Wiesel ab, ich glaub's nicht!''

''Du Verräter! Was suchst du hier noch?! Geh doch zu deinem Freund!'', tönte es aus allen Ecken, während Blaise' Gesichtsausdruck immer weiter in die Monotonie wich, da im klar war, was der Auslöser gewesen war und warum er nun als Verräter da stand.
Die Treffen mit Weasley waren selbstverständlich nicht unentdeckt geblieben, alleine schon das Zuspätkommen zu Snapes Unterricht war aufgefallen, auch wenn dies die Meisten als Zufall abtaten, beim zweiten Mal war es etwas anderes.
Dort waren sie lachend über den Flur gelaufen und abermals zu spät gekommen, aber diesmal hatten sie etwas wie Freude versprüht und das war giftig. Es war giftig, wenn sich zwei eigentlich vollkommen konträre Personen so gut verstanden, besonders wenn es solche Erzfeinde sind.

''Verpiss dich aus diesem Haus und geh zu deinen neuen Freunden!'', warf Parkinson ein und drängelte sich durch die Meute, ehe sie Blaise gegen die Brust hieb, so dass dieser einen Ausfallschritt tätigte und seine - nun ja ehemalige - gute Freundin verwirrt ansah.
''Nur weil ich mal mit einem von denen gesprochen habe, heißt es noch lange nicht, dass wir die besten Freunde werden.'', verteidigte er sich, wurde aber sofort von einem hämischen Lachen unterbrochen.
''Das war ja nicht nur einmal. Außerdem hat man euch in der Gasse gesehen, du Schwuchtel!'', lachte Pansy ihn aus und warf ihre schwarzen Haare mit der Hand auf den Rücken, ehe sie ihren Klassenkameraden wütend anstarrte.

''Pansy-'', versuchte sich Draco einzuklinken, wurde aber auch unterbrochen, in dem die Angesprochene sich seinen Arm schnappte und ihn aus dem Gemeinschaftsraum zog.
Das Einzige, was Blaise noch erhaschen konnte, war der entschuldigende Blick Draco's, den er ihm zu warf und es anscheinend nicht wagte dem wütenden Mädchen zu widersprechen, da dies fatale Folgen haben würde und die wollte wohl niemand ausreizen.

Den monotonen Blick weiter verstärkend, drängelte er sich durch die Masse an Schülern hin durch und lief die wenigen Treppen hoch zu den Schlafräumen und in das Zimmer, das er sich mit Draco teilte, in der Hoffnung, dass sich der Trubel legen würde.

Schlussendlich musste er damit klar kommen, wenn sie ihn so hassen, er musste mit Weasley zusammen arbeiten, um Draco glücklich zu machen und dafür würde er über Leichen gehen. Selbst wenn er sein Ansehen verlieren würde - irgendwann würde er es schon wieder erlangen und dann konnten sich alle beteiligten warm anziehen.

+++

Hermine saß länger als die beiden Jungs auf der Tribüne und verließ diese erst, als der letzte das Feld geräumt hatte und nur noch Viktor auf diesem stand und sie sanft anlächelte, den Besen in der rechten Hand haltend.
''Und wie habe ich mich so als Professor gemacht?'', fragte er sich schmunzelnd, während sie zu ihm trat und ihn leicht angrinste und versuchte ihre Haare zu bändigen, die durch den aufkommenden Wind durch einander gewirbelt wurden. ''Für deine Verhältnisse recht gut, du wortkarger Mensch.'', lachte sie dann und ließ Krum's Schmunzeln ein wenig breiter werden, da er sich ebenso an die Zeiten des Trimagischen Turniers zurück erinnerte. ''Also ich finde ja, dass ich mich sehr zum positiven verändert habe.'', zog er sich aus der Marterie und fing sich einen kleinen Schlag gegen die muskulöse Brust ein, unter dem er spielend zusammen sackte und nach Luft rang, ehe er sich wieder richtig hinstellte und Hermines Antwort hörte. ''Stimmt, ja, da hast du Recht, auch wenn es immer nur besser werden kann.''

Das Mädchen hoffte innigst, dass keine falsche Person sie beide so freundschaftlich miteinander umgehen sehen würde, da dies nicht gerne gesehen wurde und demnach auch Strafen mit sich zog.
Keine Frage, sie genoss die Zweisamkeit, letzten Endes hatte sie den Bulgaren ebenfalls vermisst, jedoch war sie sich auch bewusst, dass er nun ihr Professor war und sie ihm eben diesen Respekt auch zollen musste und dabei rückte die romantische Stimmung, die sich beide wünschten, stark in den Hintergrund.
Sie durften es nicht und doch wollten sie es, tief in ihrem Inneren, aber sie sprachen es nicht aus, zu schwer wiegend würde die Last liegen und die Angst war stärker erwischt zu werden.

Doch letzten Endes sollte doch die Neugierde siegen.

Happened • DrarryWhere stories live. Discover now