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Ohne großartig sich gegen Zabinis Vorhaben zu weigern, richtete sich Ron komplett auf und schlug die Decke weg, ehe er brummend und mit dem Vorhaben - was zugegeben sehr witzig aussah - möglichst wenig des kalten Bodens unter seinen Füßen zu berühren, zum hölzernen Schrank zu trippelen, um sich einen Pullover und eine Hose aus diesem zu ziehen, ehe er sich wieder neben seinen halbwegs Verbündeten stellte.
''Und was soll-'', er kam nicht weit, da plötzlich die Tür aufflog und Seamus im Türrahmen stand und die Beiden mit einem mehr als nur vorwurfsvolllen und bösen Blick betrachtete.

''Ronald Weasley! Was macht diese Schlange hier?!'', zischte er und versuchte scheinbar seine aufgewühlte Stimme verborgen zu halten, was ihm aber nicht ganz gelang. Generell war es eher komisch Finnigan nicht als fröhlichen Jungen zu sehen, der gerne mal etwas in die Luft fliegen ließ, aber das war zur Zeit unwichtig.
Die Tatsache, dass er, Ron, mit niemand geringerem als Malfoy rechte Hand erwischt wurde und das noch mit dem fakt gemischt, dass so oder so nicht sonderlich rosa und einhornartige Gerüchte über die beiden als Pack herum gingen, verschärfte die Situation nur noch mehr.

''Ich kann das erklären!'', versuchte Ron sein Glück, kam jedoch nicht weit, da ihm sofort von Seamus der Mund verboten wurde - glücklicherweise ohne Magie.
''Sei leise! Du bist nichts als ein Verräter! Und ich dachte, dass diese Gerüchte zu nichts taugen, aber jetzt schleust du ja dieses Arschloch auch noch bei uns ein!'', machte er seinem Ärger nun doch Luft, während Blaise dies eher gelangweilt in Kauf nahm. Er stand gelassen neben Ron und hörte ein wenig amüsiert dem Ausbruch des Gryffindors zu, ehe er in einer weiteren Tirade seitens Finnigan einfach Rons Handgelenk umfasste und ihn aus der Gefahrenzone zog, damit Harry in seinem Bett seinen Schlaf genießen konnte.

''Seamus! Halt verdammt nochmal deine Klappe!'', regte sich nun auch Ron auf, als er die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinunter lief, stoppte aber sofort, als er weitere Schüler seines Hauses vor ihm versammelt sehen stand und hörte wie auch Blaise hinter ihm stehen blieb und genervt aufseufzte.
''Wollen die dir Tschüß sagen und noch ein Abschiedsküsschen auf die Wange hauchen, damit du ja auch unversehrt wieder zurück kommst?'', ließ er sarkastisch lauten und lehnte seinen linken Unterarm gegen die verputzte Wand, ehe er sich gegen diesen Arm lehnt und die dunklen Augen über die Löwen gleiten ließ.

''Du hilfst gerade gar nicht weiter, Zabini.''; knurrte Ron und ballte seine Hände zu Fäusten, ehe sich Dean aus den Reihen löste und auf seinen eigentlichen Freund zu ging. ''Was soll das? Warum treibst du dich seit Tagen mit diesen Idioten rum?'', fragte er mit einem verwirrten Gesichtsausdruck und schien kein Stück böse auf Ron zu sein, nur schien scheinbar kein Fünkchen Nachvollziehbarkeit bei ihm angekommen sein.

''Das geht dich nichts an, Thomas. Es ist eine Sache zwischen dem Wiesel und mir und die ist wichtig, wir können uns beide nichts schlimmeres vorstellen, als etwas miteinander zu machen. Also lasst uns jetzt durch und geht anderen auf die Nerven.'', mit diesen Worten drängelte sich Zabini mit erhobenem Haupt erst an Ron vorbei, ehe er diesen abermals hinter sich herzog und aus dem Turm, in dem die Gryffindors lebten, heraus.

•••

Harry stand früh morgens in eine warme, rot-golden gemusterte Decke an dem Zimmerfenster, während die Morgensonne ihre Strahlen durch die verhangene Himmelsdecke brechen ließ.
Alle anderen schliefen, demnach auch Ron, der diese Nacht sehr unruhig verbracht hatte, da seine Schlafstellung mehr als nur ungesund aussah und auch seine Decke mehr Bekanntschaft mit dem Boden machte, als mit der Haut des Rothaarigen.

Seufzend fuhr sich Harry durch die nicht zu bändigenden braunen Haare, ehe er seine Brille richtete und seine Gedanken abermals zu seinem Traum der vergangenen Nacht streifen ließ.

Warum hatte er Malfoy gesehen und dann auch noch so nah an ihm, dass er es fast schon in der Realität hatte spüren können? Es war schlichtweg surreal und dennoch sollte dieser Spiegel die innigsten Träume eines jeden wieder spiegeln, real mussten sie dabei nicht sein.
Immer, so auch damals, als ihm der Spiegel seine Eltern gezeigt hatte, hatte er fest daran geglaubt, dass sein innigster Wunsch darin bestand, endlich seine Eltern bei sich zu haben, jedoch schien dies nicht mehr der Wahrheit zu entsprechen und somit wünschte er sich wohl eine Zukunft mit seinem eigentlichen Erzfeind.

Den Kopf verstört und stark schüttelnd, während er mit der flachen Hand gegen seine Stirn schlug, drückte er sich mit der anderen Hand vom Fensterbrett weg und schmiss sich wieder auf sein Bett, ehe er die Arme hinter seinem Hinterkopf verschränkte und an die Decke des Himmelbettes starrte, während die Sonne ihre ersten Strahlen durch das Fenster schickte.

•••

Zum Frühstück erschien Harry mehr als nur pünktlich und saß gedankenverloren an seinem Tisch, während sein scheinbar bleischwerer Kopf auf seiner rechten Hand lag, weil der Gryffindor es nicht fertig brachte diesen ohne die stützende Hand, aufrecht zu halten.
Er ignorierte den starren Blick der vom Slytherin Tisch herüber rührte und wartete weiterhin in Gedanken versunken auf seine Freunde, die kurz darauf eintrudelten.

Ron noch müder wirkend, als er eigentlich war, weil er ja die halbe Nacht unfreiwillig auf den Beinen war, setzt sich neben seinen besten Freund und gähnte herzhaft.
„Ron? Warum warst du heute mit Zabini unterwegs? Und warum war er in deinem Zimmer?". fragte Hermine und stellte ihr Glas Wasser, aus dem sie gerade getrunken hatte, wieder auf den Tisch neben ihren Teller.

Verwirrt blickte Harry sie an. „Wie, Zabini war bei uns im Zimmer?"
„Ganz Gryffindor bezeichnet Ron als Verräter.", seufzte das Mädchen zur Antwort und sah Ron herausfordernd an. „Na? Kommt was?"

Die Augen verdrehend fing Ron an zu essen und brummte mit vollem Mund vor sich hin (diesmal verkniff sich Hermine ein Kommentar zu dieser Tatsache, seine Worte waren wichtiger.) „Wir müssen etwas erledigen. Und das geht nur zusammen. Apropos, woher kommen deine Knutschflecken, Hermine?", schlug er zurück und ließ die Angesprochene rot werden.

„Außerdem bist du echt spät wieder gekommen, wenn man Seamus glauben kann und direkt danach Zabini. Also bist du Schuld, dass er überhaupt reingekommen ist."

„Spring nicht von dir zu mir!", giftete sie dann zurück und ließ förmlich wütende Blitze aus ihren Augen schießen.
„Leute. Es reicht.", versuchte Harry sie zu beruhigen und drehte sich zum Slytherin Tisch um, an dem Malfoy und Parkinson wieder einmal rummachten, während Zabini etwas abseits saß und Ron eindeutig zu ausgiebig ansah.

Happened • DrarryOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz