07.12

5.5K 316 22
                                    

Rosalie

Jeden Tag ein Date mit Derek zu haben, war wie täglich ein Geschenk auf machen zu dürfen. Er verriet nie, was er genau vorhatte und machte jedes Mal eine Überraschung daraus. Nachfragen lohnte sich somit eigentlich absolut nicht, da er sich in dieser Hinsicht einfach stur verhielt. Dennoch schien diese Geheimniskrämerei irgendwie meine neugierige Seite zu wecken und ich versuchte immer wieder Details aus ihm heraus zu bekommen.

Normalerweise würde ich geduldig abwarten und mich mit Freuden überraschen lassen, doch in Bezug auf unsere Dates war es anders. Jeden Morgen fragte ich mich, was Derek für den Abend wohl geplant hatte und freute mich den ganzen Tag über darauf. Um so weiter wir dem Abend entgegen schritten, desto hibbeliger wurde ich.

Ich wusste, dass es nicht wirklich an unseren Verabredungen lag, warum ich mich so sehr freute. Viel mehr lag es an Derek. Dieser Kerl schlich sich langsam, aber sicher immer weiter in mein Herz und ich ließ es zu. Ich fühlte mich wohl bei ihm, geboren und irgendwie auch sicher. Mit ihm war alles irgendwie einfach. Fast so als würde es die Probleme in meinem alten Zuhause nicht gäben.

Glücklich darüber, dass meine Vorlesungen und Seminare endlich zu ende waren, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich hatte noch knapp zwei Stunden Zeit ehe Derek vorbei kommen würde und wollte auf jeden Fall vorher noch duschen, um mir die Anstrengung des Tages vom Körper zu waschen.

»Rose, warte«, rief auf einmal eine helle Stimme hinter mir. Ich wusste sofort zu wem sie gehörte, auch ohne mich umdrehen zu müssen. Nichtsdestotrotz wandte ich mich zu ihr um und sah wie meine Mitbewohnerin auf mich zu gelaufen kam.

»Hi«, begrüßte sie mich leicht atemlos als sie vor mir stehen blieb.

»Hey.«

»Und was machst du heute noch so schönes?« Sie bemühte sich die Frage beiläufig klingen zu lassen, doch die Neugierde, die darin mitschwang, war unverkennbar. Darüber hinaus wusste meine Mitbewohnerin ganz genau, dass ich mit Derek verabredet war.

»Er kommt nachher vorbei und ich habe keine Ahnung, was wir dann machen.«

»Oh wie schön. Ich bin heute bei Ryan und ich bleibe wohl das ganze Wochenende bei ihm.«

»Sehr subtil«, kommentierte ich ihre Aussage, da es mehr als offensichtlich war, was Holly mir mitteilen wollte.

»Ich muss nicht subtil sein, um auszudrücken, was ich sagen will.« In einer gespielt trotzigen Geste reckte sie das Kinn nach vorne. Allerdings konnte sie ein Lächeln nur schwer unterdrücken und in ihren Augen spiegelte sich nichts von ihrer Geste wieder. »Aber jetzt mal im Ernst. Wie läuft es zwischen dir und Derek?« Das war eine wirklich gute Frage und ich wusste beim besten Willen nicht wie ich sie beantworten sollte.

Derek sorgte dafür, dass mein Herz schneller schlug, dass konnte ich definitiv nicht leugnen. Des Weiteren kribbelte jedes Mal mein gesamter Körper, wenn er mich auch nur ganz leicht berührte und seine Küsse machten mich zweifelsohne süchtig danach wieder seine Lippen auf meinen zu spüren.

»Ich glaube, ich habe mich in ihn verknallt«, gab ich zu während Holly mich aufmerksam musterte.

»Natürlich hast du das.« Fragend und mit leichter Verwirrung guckte ich sie einfach nur an.

»Ihr zwei mögt euch praktisch seit dem Tag als ihr euch das erste Mal begegnet seid, doch aus irgendeinen mir unerklärlichen Grund habt ihr es bis heute nicht gebacken bekommen.«

»Wer im Glashaus sitzt...«, begann ich meinen Satz und wurde prompt von Holly unterbrochen.

»Der sollte nicht mit Steinen schmeißen, ich weiß«, beendete sie meinen Satz. »Aber ich bin dadurch quasi Expertin auf dem Gebiet und sage dir, dass du mit Derek reden solltest.«

The Christmas DateWhere stories live. Discover now