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Mikko

Sami und Sanna also. Samu musst Sami echt ziemlich verprügelt haben, dass dessen Freund sich so benahm.
Mein Blick fiel wieder durch diesen kleine runde Fenster. Und auf einmal zog alles noch einmal an mir vorbei. Wie ich ich damals die Jungs entdeckte. Wie bodenständig sie waren und wirklich einfach nur ihren Traum lebten. Wie sehr sie diesen Traum wollten. Sie kämpften dafür, wie ich es noch nie erlebt oder gehört hatte. Schnell wurden wir zu einer Familie. Niemand konnte uns trennen. Wir lebten diesen Traum zusammen. Ich erlebte so viel mit diesen Jungs. Das erste Album, nie würde ich vergessen, wie nervös sie waren. Aber das war ich auch, wir waren gespannt. Der erste Auftritt der Jungs auf einer großen Bühne. Die Jungs waren so nervös, dass sie alle letzten und dann auf sie Bühne gingen. Dort gehörten sie hin, dass merkte jeder. Das breite Grinsen, dass auf ihren Lippen lag, als sie wieder von der Bühne kamen.

Die ganzen Partys auf denen wir waren. Oder auch die Interviews. Samu der immer zu spät kam, oder Sami der nie etwas sagte. Sie waren alle komplett verschieden und dann doch total gleich. Wie für einander geschaffen.

Der Austritt von Janne sorgte für viel Aufregung, doch als Riku als neuer Gitarrist bekannt gegeben wurde, wurde er mehr als nur gut aufgenommen.

Das zweite Album kam nicht so gut an, viele Musiker hätten aufgegeben oder wären aufgegeben worden. Aber die Jungs wollten nicht aufgeben. Und ganz erlich, wer konnte sich die Jungs in einem anderen Beruf vorstellen. Niemand. Das was mir allerdings von dieser Zeit am meisten blieb, war das Lied Welcome to my life. Ganz zufällig hatte ich es entdeckt. Samu dachte, er wäre alleine im Studio. Sofort wusste ich, dieses Lied war anders als die anderen. Der Text brachte mich zum weinen und ich war mir damals sicher, dass es auch andere berühren konnte. Doch Samu wollte das nicht. Mit Händen und Füssen hatte er sich dagegen gewehrt. Für ihn war dieses Lied viel zu persönlich. Es war als würde er sich nackt vor die Welt stellen. Und doch tat er es. Ich war immer noch verdammt stolz auf ihn.

Dann kam Hollywood Hills und das dritte Album. Es war das grösste, was die Jungs je gemacht hatten. Vor allem Samu war so stolz und vor allem auch froh und erleichtert. Ich konnte mich noch gut erinnern, wie Samu mich von Hollywood angerufen hatte und weinte. Er weinte und weinte, er meinte er könne keinen Song schreiben. Er hätte ein Problem. Wie er Angst hatte, alles zu zerstören. Er tat mir damals so leid, doch ich konnte nichts tun.

Dann kam das dritte Album und die Tour. Nochmal etwas ganz anderes als die Alben zuvor. Immer wieder war ich begeistert, was die Jungs schrieben. Die Texte die Samu schrieb, ergriffen mich total.  Und nun waren wir hier.  In diesem Krankenhaus und bangten um Samus leben. Um das Leben unseres Bruders. Diese Jungs waren so unglaublich und ich wollte keinen von ihnen verlieren. Und vor allem wollte ich Samu nicht verlieren. Er liess mich Dinge fühlen, die total neu für mich waren. Er liess mich so viele tolle Sachen fühlen und ich liebte diesen Menschen einfach. Das durfte doch nicht das Ende sein. Wir hatten noch so viel vor uns.

Durch ein Geräusch wurde ich wieder in die Realität zurück geholt. Ich war tatsächlich umgefallen. Sofort stand ich auf um zu zeigen, dass alles gut war. Die anderen hatten aber gar nichts mitbekommen. Die einen schliefen schon wieder und Sanna und Sami sassen aneinander gekuschelt da und gaben sich Halt.
Mein Blick fiel wieder zum OP-Saal. Du schaffst das Samu. Er musste es einfach schaffen.

Plötzlich zogen sich die Ärzte ihre Mundschütze aus und schienen fertig zu sein. Tapio sah zu Boden. Sofort verflog meine Hoffnung. "Leute...sie sind fertig", meinte ich und die anderen wurden wach. Die Tür ging auf und Tapio kam heraus. Er konnte kaum noch laufen. "Tapio?", fragte ich und alle sahen ihn ängstlich an. Dann fiel er auf die Knie und begann zu weinen.

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