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Samu

Ich ertrug das einfach nicht. Dieses laute schreien. Wie sie sich anschrien, das war einfach zu viel für mich. Ich konnte diese lauten Stimmen einfach nicht aushalten. Seit ich wieder wach war, war mir das einfach alles zu viel. Ich hatte regelrecht Panik davor. Wäre doch nur meine Mama da und könnte mich in den Arm nehmen. Wieso waren die denn so laut? Wieso mussten die so laut sein in meinem Zimmer. Hörte das keiner von den Leuten hier? 

Und dann endlich reagierte Anna und unterbrach die anderen beiden. Endlich konnte ich mich wieder ein wenig beruhigen. In meinem Kopf war einfach ein totales chaos. Ich fühlte mich so schutzlos und ausgeliefert. Als ich im Koma lag hatte ich viele Albträume. Entweder ich verbrannte, ich ertrank oder ich erstickte. Und dann war da immer nicht dieses laute Geschrei. Es klang fast schon dämonisch und machte mir richtig Angst. Manchmal dachte ich, mien herz würde aussetzen. Ich dachte tatsächlich, es wäre nun endgültig vorbei. Ich hatte einfach Panik. Manchmal nahm ich die Stimme von Mama war. Ab und zu beruhigte mich das auch ei wenig. Aber sobald ich alleine war, war es der reine Horror.

Mikko fragte mich was los war, ich wollte ihm auch antworten, aber es funktionierte nicht. Irgendetwas blockierte mich innerlich. Ich hatte die Worte in meinem Kopf, aber es kam einfach nichts heraus. "Samu?", ich versuchte ihm irgendwie mitzuteilen, was los war. Aber ich war wie gelähmt. Nur zittern konnte ich und nun begann ich auch noch zu weinen. Hinzu kam, dass ich plötzlich Bilder vor mir sah. Bilder von Mama wie sie operiert wurde und dan Bilder ihrer Beerdigung. Ich wollte das nicht sehen, ich wollte, dass es aufhörte. Allerdings hatte ich keine Chance. Es passierte einfach, ohne das ich es kontrollieren konnte. Dann hörte ich Stimmen, Stimmen von Mama und anderen Leuten, dei ich nicht kannte. Es war einfach nur der reine Horror. Wieso passierte das hier? Wieso passierte das mir? Wieso immer mir? Es tut mir leid Liebling, aber ich schaffe das nicht. Es ist vorbei. Ich kann das nicht. Ich bin zu schwach. Du musst das jetzt alleine schaffen. Das war nicht Mama. Mama war nicht tot. Das glaubte ich zu mindest, denn sicher konnte ich mir ja nicht sein. Aber wieso hörte ich denn diese Stimmen? Was sollte das hier? Wieso war das hier so kompliziert. Ich hatte einfach nur Probleme. Ich wollte bei ihr sein. Bei Mama sein und ihr beistehen, so wie sie es bei mir getan hatte. Aber eben genau dies durfte ich nicht. Es wurde mir einfach verboten. Ich durfte nicht bei meiner Mama sein. Wir sind kümmern uns gut um deine Mama. Aber du musst sie loslassen. Sie ist zu schwach. Ihr wird es dort viel besser gehen. Keine Sorge, sie wird an einen wunderschönen Ort kommen. Wo die Blumen das ganze Jahr blühen und Bäume immer Früchte tragen. Dort wo die Sonne immer angenehm warm auf die Haut scheint und es kaum regnet. Dort wo es keine sorgen gibt und jeder einfach sein kann. Dort wo Tiere im Dorfe herum laufen, Schmetterlinge in Schwärmen durch die Dörfer schwirren und bunte Vögel zwitscherten. Sie singen wunderschöne Lieder, die jedem gefallen. Deine Mama wird einen schönen Garten mit Blumen haben. Mit ihren Lieblings Blumen. Die gelben Rosen. Aber nicht nur diese Blumen. Es wird ein bunter Garten sein. Sie wird es lieben und perfekt zu ihr passen. Lass sie los. Das war die Stimme eines Mannes. Sie klang warm und vertrauensvoll, aber was sollte das? Mama war doch nicht tot. Hatte das hier eine Bedeutung: 


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