···XI···

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Julians p.o.v.:

Ich konnte an nichts anderes denken als an Maja. Ich wollte sie verdammt.
Ich hasste mich so sehr... Aber gleichzeitig wusste ich, dass sie schon was am Laufen hatte mit Felix. Ich hatte sie beobachtet. Sie war ganz verändert. Und das in so kurzer Zeit.

Leoni hatte mich geil gemacht und die Situation für sich ausgenutzt. Sie hatte ihre Gefühle für mich klar und deutlich offen gelegt. Ich erwiderte sie dennoch nicht. Ich war nur überreizt gewesen. Wieso konnte ich mich nicht beherrschen. Ich mein Maja hatte es auch geschafft.

Da die Wut und der Eigenhass mich durchdrehen ließen und Maja mir einfach nicht aus dem Kopf gehen konnte versuchte ich sie durch den Sex mit Leoni das Wochenende zu vergessen.

Doch dann am Montagmorgen... Ich sah sie durch den Flur treten. Maja wirkte härter und mutiger. Sie war wirklich anders. Und das reizte mich umso mehr. Ich liebte sie und sie war Mein... gewesen.

Mein Fehler war unverzeihlich aber ich wusste, sie musste es auch fühlen. Wir gehörten zusammen. Wenn man sich liebte konnte man sich alles verzeihen, oder? Ich für meinen Teil würde es auf jeden Fall.

Sie war mein Engel. Sie hätte mein erstes Mal sein sollen.
Ich hätte heulen können. Es war zum kotzen. Wie konnte man so hormongesteuert sein... Oder eher schanzgesteuert. Das Schlimmste war, dass ich ja wusste dass es komplett meine Schuld war, dass wir nun getrennt waren und sie mich und ihre beste Freundin verloren hatte.

Ich wendete schnell meinen Blick von ihr ab, um nicht wie ein Verrückter zu wirken. Ich hätte sie am liebsten gepackt und geküsst. Ihre Taille berührt und ihre so weichen Wangen gestreichelt.
Ich musste schnell an etwas anderes denken sonst drehte mein Körper durch und ich würde einen Harten vor allen anderen im Flur bekommen. Daher kramte ich laut in meinem Spint herum und wartete bis sie im Unterrichtssaal verschwand.

Gott! Sie machte mich verrückt.
So wie sie so entspannt vor mir neben Zoey am Tisch saß und durch ihre Haare strich. Ich konnte schwören ihren wunderschönen, frischen, blumigen Geruch bis zu meinem Tisch zu riechen.
Ich vermisste sie so unfassbar.
Ich versuchte mich zusammenzureißen und den Blick zur Tafel zu wenden, an die der Lehrer gerade Formeln anschrieb mit denen wir anschließend wieder in Einzelarbeit Aufgaben aus dem Buch lösen sollten. Beste Ablenkung.

Plötzlich bemerkte ich mein Handy in meiner Hosentasche vibrieren und betete, dass der Lehrer es nicht mitbekommen hatte.
Schnell stellte ich es stumm und sah die Nachricht von Leoni aufblitzen.

Leo: 'lass uns gleich mal reden. Und kannst du heute Abend?'

Oje... Sie würde wieder über ihre Gefühle und das 'uns' mit mir reden wollen. Ich musste dem so gut es geht ausweichen, da sie einfach nicht verstehen wollte, dass Maja meine große Liebe ist und bleiben würde. Für sie war Maja jetzt soweit Geschichte, vor allem die Beziehung von Maja und mir. Aber für mich nicht! Maja war es auf jeden Fall wert zu kämpfen.

Ich antwortete.
Du: 'in der Pause auf der Wiese. Mal sehen... Wir sollten damit aufhören'

Lieber später vernünftig sein als gar nicht.

Ich musste mir einen Plan machen, um genauer vorzugehen. Ich werde sie zurückgewinnen.

Maja P.o.v.:

Nach dem Gong verließ ich den Matheunterricht als Letzte, um noch ein paar Dinge mit dem Lehrer abzuklären. Ich wollte es echt nicht verhauen. Vorallem nicht wegen so eines dummen Dramas. Ich redete mir ein, dass viele Jugendliche da durch mussten und ich nicht so übertreiben sollte. Es gab da weit aus Schlimmeres.

Dann rannte ich zu meinem Spint, um das dicke Mathebuch nicht den ganzen Tag mit mir rumschleppen zu müssen.
Die restlichen Stunden verliefen reibungslos... Nur in der letzten Stunde Religion, die ich mit Leoni hatte, gab es ein paar Schwierigkeiten. Normalerweise bildeten wir immer ohne Problem bei allem ein Team bei Partnerarbeit, mit den besten Ergebnissen.
Dieses Mal suchte ich mir schnell wieder einen neuen Sitzplatz und dadurch auch einen neuen Arbeitspartner. Ich wählte einen freundlichen, stillen und schlaksigem Typen namens Cameron mit kurzrasierten Haaren und einem breiten Lächeln. Das Ergebnis war ok aber ich merkte, dass die Lehrerin sich mehr erhofft hatte und überrascht war mich nicht bei Leoni zu sehen. Doch sie sprach uns zum Glück nicht darauf an.

Leoni war die ganze Stunde oft am Handy und wurde dann schließlich mitten in der Stunde, als sie genervt aufstöhnte, während sie eine Nachricht auf ihrem Handy las, erwischt. Ihr wurde das Handy abgenommen und sie wurde ermahnt. Sie bemerkte auch meine Schadenfreude unter den Blicken der anderen und warf mir einen bösen Blick zu, der mich komplett kalt ließ.

Mir sollte eigentlich die Meinung anderer egal sein, jedoch basiert alles darauf... Für jeden. Egal was man sich vorgaukelt.
Ich war froh, dass mich andere Stufenkameraden einfach so akzeptierten und nicht abwiesen.
Wie Zoey und Cameron. Ich sollte deutlich mehr Zeit mit ihnen verbringen.

Als ich dann endlich den Religionsunterricht hinter mir hatte und der Montag endlich vorbei war freute ich mich nur noch auf Felix, der mich tatsächlich pünktlich mit den Worten: ,,Na meine kleine Streberin'', am Schultor abholte. So schnell und einfach wie möglich versuchte ich ihm meinen Montag zusammenzufassen. Er hörte genau zu. Den ganzen Heimweg lang.

Anschließend warf ich mich auf ihn wie eine Katze, die dringend Kuscheleinheiten brauchte, als er sich zu Hause auf mein Bett gesetzt hatte.
Er streichelte über meinen Rücken und strich mir durch die Haare. Ich stöhnte entspannt.

Dann flüsterte er mir vorsichtig ins Ohr: ,,Ich liebe dich.''
,,Felix... So schnell kann man sich nicht verlieben. Selbst ich nicht. Also lüg mich nicht an. '', antwortete ich mit dem Gesicht halb im Kissen.
,,In dich schon, Maja. '', sagte er ernster.
Ich setzte mich auf und konnte es in seinen Augen sehen. Er meinte es ernst.
,,Ich will mit dir zusammen sein. Ich will, dass du zu mir gehörst.'', erklärte er weiter.
,,Wow. Felix... Ich kann seit Freitag nicht mehr klaren Gedanken fassen und du weißt was ich durchmachen musste und willst jetzt direkt wieder mit mir eine Beziehung beginnen?'', fragte ich ein wenig verzweifelt.
Er nickte und hatte wieder seinen bettelnden Hundeblick aufgesetzt.

Ich fing an zu lachen.
,,Du bist echt bekloppt. Aber ich... Ich glaube ich liebe dich auch. Lass mir trotzdem ein bisschen Zeit, bitte.''
Seine Augen leuchteten auf und er fing an mich wie verrückt abzuknutschen.

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