e i g h t e e n

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Taehyung

"Taehyung? Ich muss noch mal mit dir sprechen. Es ist wegen Vorgestern. Sag mal, was ist denn los mit dir? Dem Kunden einfach das Tablett mit dem auf dem Boden gelegenen Essen hinzustellen, obwohl du es fallen gelassen hast. Das geht doch so nicht. Der Kunde ist König! Sollte das noch einmal vorkommen, muss ich dich kündigen."

Ich schluckte, nickte dann aber nur stumm.
Ihm die Situation zu erklären hätte jetzt auch nichts gebracht. Er hatte schließlich recht.

"Tut mir leid Chef, kommt bestimmt nicht wieder vor."
"Alles klar, schönen Feierabend dir dann noch."
"Gleichfalls", murmelte ich, verließ dann das Restaurant.

In meinem Auto atmete ich erstmal tief durch, ließ meinen Kopf dann gegen die Fensterscheibe fallen.
Das war vielleicht wieder ein Tag gewesen..

Als mein Handy klingelte hob ich meinen Kopf an. Auf dem Display war ein Anruf meines Vaters zu erkennen.
Ich nahm ab, murmelte ein ermüdetes "Ja Papa?"

"Taehyung! Ich bin gerade von der Polizei angerufen worden. Im Laden wurde wohl eingebrochen! Hast du nicht richtig abgeschlossen?!"

Verwirrt setzte ich mich richtig auf, öffnete meine Jackentasche. Gott sei Dank. Der Schlüssel befand sich noch darin.

"Nein, ich hab den Schlüssel in meiner Jackentasche. Soll ich zum Laden fahren?"
"Ja, bitte! Ich bin total aufgewühlt, mir ist schon ganz schlecht."
"Alles gut Papa. Leg dich erstmal hin und ruh dich aus. Mach dir keine Sorgen ja? Ich fahre jetzt sofort zum Laden."

Er legte mit einem Murmeln auf und ich startete sofort den Motor.

Eine Viertelstunde später kam ich mit quietschenden Bremsen vor dem Schallplattenladen zum Stehen.
Ich war während der Fahrt bestimmt mehrere Male über Rot gefahren. 

Vollkommen aufgewühlt stieg ich aus.

Alles rund um den Laden war mit rotem Flatterband abgesperrt worden.
Vor der Eingangstür hatten sich drei Beamte versammelt.

Ich schloss mein Auto ab, lieg dann rüber zu den Männern in Uniform.

"Hallo, ich bin der Zweitbesitzer des Ladens. Mein Vater hat mich gerade informiert. Weiß man schon Genaueres?", meine Stimme zitterte leicht.

Der Erste wandte sich mir zu, schüttelte aber den Kopf.
"Nein leider nicht. Es freut uns trotzdem sehr, dass sie hier sind. Wir hätten da noch ein paar Fragen, die für die Ermittlungen wichtig wären."

Er zückte Zettel und Stift und ich folgte ihm in einen etwas ruhigeren Bereich.

Die Fragen basic. Nichts Auffälliges.

"Was wurde denn genau gestohlen?", hakte ich jetzt nach.
"Die Kasse wurde leer geräumt und ein paar Einzelstücke sind verschwunden. Darunter auch einige beliebte Platten aus den 70er Jahren."

Ich nickte, versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Sich aufzuregen brachte jetzt keinen weiter.

"Wir werden hier die nächsten Tage ermitteln, den Laden müssten sie also vorübergehend einstellen."
"Ja, das hab ich mir schon gedacht. Ich werde meinen Vater gleich darüber informieren. Vielen Dank schonmal für Ihre Mühe."

Ich reichte dem Polizisten meine Hand, schüttelte seine kurz und drehte mich dann um.

Bevor ich wieder ins Auto stieg warf ich nochmal einen Blick auf das Szenario.
Irgendwie wie in einem Film.

Es gibt einfach immer Dinge, bei denen man sich niemals vorstellen würde, dass man sie mal wirklich erleben könnte.

Völlig fertig stieg ich in meinen Wagen.
Ich holte mein Handy raus, suchte meinen Vater in meinen Kontakten und drückte auf 'anrufen'.

overweight | vkookWhere stories live. Discover now