n i n e t e e n

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Taehyung

Erschöpft und niedergeschlagen verließ ich meine Wohnung.
Seit dem gestrigen Abend war meine Laune noch um Einiges gesunken.

Den Tag heute hatte ich irgendwie überstanden.
Es war Samstag, also eigentlich der beste Tag in der Woche, aber auf sowas nahm selbstverständlich weder die Uni noch der Job Rücksicht.

Ich hatte einen Strickpullover über mein T-Shirt gezogen, war vorhin noch schnell unter die Dusche gesprungen und hatte es in der Eile noch irgendwie geschafft die Haare zu föhnen.

Jetzt lief ich den Fußgängerweg entlang, immer geradeaus. Jaemin und Soyeon wohnten nur eine Straße weiter.

Ich atmete die kalte Luft ein, versuchte mich zu entspannen. Mittlerweile war ich mir mehr als nur sicher, dass Jungkook auch dort sein würde.

Keine 5 Minuten waren vergangen und ich klingelte. Aus dem Haus schallte laute Musik. Jaemin öffnete mir grinsend die Tür.

"Taehyung, Taehyung", er schmunzelte.
"Du bist doch sonst die Pünktlichkeit in Person."

"Sorry, musste noch arbeiten", erklärte ich, lächelte dann und umarmte ihn kurz ehe ich eintrat.

Die Luft war stickig und es roch wie immer auffällig nach Gras und Alkohol.

Jaemin drückte mir gleich ein Glas in die Hand.
"Ist nur Korn!", schrie er gegen die Musik an.

Ich schüttelte lachend den Kopf.
Eigentlich hatte ich ja vorgehabt nicht zu trinken, aber das würde ein langer Abend werden, also war das okay.
Schon das erste Glas wärmt mich vom Bauch bis in die Fingerspitzen.

Das leere Glas in der Hand haltend sah ich mich ein wenig um.
Das Haus war riesig, die Menge hatte sich also einigermaßen gut verteilt.

Ich ging auf die Terrasse, in der Hoffnung hier Jungkook vorzufinden.
Und ich hatte Glück. Wie erwartet war er gekommen. Er stand zwischen zwei Jungs, einer davon war Suho.

Kam mir das jetzt nur so vor oder sah er schon wieder so aus als wäre er dünner geworden? Ich hatte ihn ja erst letztens gesehen.

Eine helle Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
"Taehyung!"
Ich drehte mich um und sah in die Augen von Yerin. Sie war sowas wie eine Kindergartenfreundin, umso mehr war ich überrascht sie jetzt wiederzusehen.

Wir umarmten uns, wenn auch etwas wackelig.
"Was eine Überraschung", stellte ich fest.
"J-Jaaaa."
Sie hielt sich an meiner Schulter fest um nicht umzufallen.

"I-Ich bin mit meinem Freund hier. Du bist immer noch schwul oder?", fragte sie säuselnd.

Ich hätte nicht gedacht sie mal betrunken zu erleben. Bei dem Gedanken musste ich lachen.

"Ja, ich bin 'immer noch' schwul. Dein Freund brauch also nicht eifersüchtig zu sein."

"Nee, das ist er auch nicht. Willst du auch ein Schluck isch hab noch J-Jägermeister mit."
Sie zeigte auf die Glasflasche auf dem Tisch und ich schüttelte den Kopf.

"Das ist lieb von dir, aber nein. Ich muss noch auf jemanden aufpassen."
"Auf weeeen?", hakte sie nach.
"Kennst du nicht", meinte ich und tätschelte ihr die Schulter.

Ich stützte sie, lief dann mit ihr zu einem Sessel. Sie ließ sich drauffallen, griff direkt wieder nach dem Alkohol.

Ich nahm die Flasche aus ihrer Hand, drückte ihr stattdessen Wasser in die Hand.
"Zu deinem besten. Und ich muss jetzt los, wie gesagt; ich muss noch auf jemanden aufpassen."

"Du kannst nicht einfach geheeen! Ich muss dir noch so viel erzählen! Wir haben uns so lang nicht gesehen! Und beste Freunde wissen alles übereinander! Auch wann sie das erste Mal ihre Periode bekommen haben!"

Ich lachte, hielt die Wasserflasche mit fest, da sie ihr so st wahrscheinlich runtergefallen wäre.
"Yerin, ich bin ein Mann. Ich bekomme meine Periode nicht. Und ich bin auch nicht dran interessiert zu wissen wann du sie wo und wie oft bekommen hast."

"A-Alle 4 Wochen, das weiß doch jeder!"
Sie hielt die Wasserflasche hoch.
"Aber jetzt hab ich sie nicht!"

"Schön. Ich muss jetzt aber wirklich los."

Sie schmollte, ich schob ihr eine Schüssel zu.
"Wenn du kotzen musst, bitte hier rein. Sonst laden Soyeon und Jaemin dich nie wieder ein."

Sie nickte, rollte dabei die Augen.
"Bis später Tae, Tae!"

Ich nickte ihr nochmal zu, kniete mich neben einer ihrer Freundinnen.
"Pass mal bitte bisschen auf sie auf, ja?"
Das Mädchen nickte und ich stand auf.

Ich ging wieder Richtung Terrasse.
Jungkook war immer noch dort, jetzt aber wie verrückt am Tanzen.
Hat der sich abgeschossen?
Kopfschüttelnd näherte ich mich ihm.

Jaja, jetzt wird's spannend.

overweight | vkookWhere stories live. Discover now