t w e n t y t w o

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Taehyung

Mit Jungkook's Arm im Gesicht wachte ich auf.
Er lag noch neben mir, schnarchte leise.

Ich befreite mich von seinem Arm und stand schonmal auf um etwas frische Luft in den Raum zu lassen.

Wie erwartet bereute ich was gestern passiert war. Aber heute würden wir schon reden.
Er war ja jetzt nüchtern und würde mir alles nochmal sagen können.

Ich ließ meine Sachen an, zog mir nur eine Jogginghose drüber und ging dann in die Küche um schonmal Frühstück zu machen.

Irgendwie hatte ich schon Angst, dass er vielleicht doch wieder eine andere Meinung hatte und weiterhin nichts mit mir zutun haben will. Das wäre der pure Horror.
Und auch mehr als nur unmöglich, schließlich hab ich ihm gestern ziemlich aus der Patsche geholfen. Dafür sollte er auch dankbar sein.

Ich drehte den Ofen und 150 Grad und ließ Brötchen aufbacken.

Um meine Laune ein wenig aufzubessern machte ich mir Musik an.
Irgendwas Latino-artiges kam jetzt aus den Boxen auf meiner Arbeitsplatte.

Ich summte leise die Melodie mit und deckte den Tisch, als Jungkook den Raum betrat.

"Guten Morgen..", murmelte er mit heiserer Stimme. "Mir ist mega schlecht."

"Guten Morgen. Trink erstmal was."
Ich reichte ihm ein frisch aufgefülltes Glas mit stillem Wasser.
"Kannst du dich an gestern erinnern?"

Er nickte, stellte das Glas auf den Esstisch und setzte sich auf den Stuhl davor.
"Leider an alles."

"Glaub mir, es wäre dir nicht lieber, wenn du dich an nichts erinnern könntest", meinte ich und er nickte wieder nur.

Sein Blick fiel auf meine Knutschflecke und er biss sich auf die Unterlippe.
"Oh.. stimmt ja.. wir haben.. mhm."

"Jap, haben wir. Hast du Hunger?"
Ich versuchte die Situation erstmal so lässig wie möglich zu überspielen.

"Schon.. aber Brötchen sind nicht so gut für meine Diät."

"Du musst aber was essen. Vielleicht einen Apfel oder Joghurt?"

"Joghurt.. aber ohne Zucker wenn's geht."

Ich öffnete den Kühlschrank, fand dort nur Fruchtjoghurt vor, dem natürlich Zucker zugesetzt war.

Da er gerade eh nicht hinsah, füllte ich den Joghurt aus dem Becher in eine Schüssel, schob ihm den hin.
"Ist ohne Zucker."

"Okay, danke.. Kannst du mir vielleicht eine Decke oder so bringen? Mir ist irgendwie mega kalt.. So als wäre ich krank."

"Das ist der Kater aber klar, warte eben."
Ich ging zurück ins Schlafzimmer, suchte eine Decke aus dem Schrank und sammelte dann noch seine Anziehsachen vom Boden auf.

Als ich die Jeans aufhob, hörte ich etwas klimpernd zu Boden fallen.
Verwirrt sah ich nach unten, kniete mich hin und hob einen Schlüsselbund auf.

Mir sackte die Kinnlade herunter, als ich an den Anhängern feststellte, wem der Schlüsselbund gehörte.
Meinem Vater.

Warum der Schlüssel in Jungkook's Hosentasche war, war jetzt immerhin kein Rätsel mehr.

Man musste wirklich nicht viel nachdenken um die Antwort darauf zu finden.
Jungkook musste im Laden eingebrochen haben.

Warum sonst sollte er den Schlüsselbund meines Vaters in seiner Hosentasche haben?

Ich drückte den Anhänger in meiner Hand fast zusammen.
Das durfte einfach nicht wahr sein.

Als ich mit dem Bund, seinen Anziehsachen und der Decke zurück in die Küche kam, aß er gerade den Joghurt.

Ich ließ die Sachen neben ihm zu Boden fallen, hielt ihm den Schlüsselbund vor die Nase.
"Warum ist der in deiner Hosentasche?", fragte ich entrüstet, stützte den anderen Arm in die Seite.

Er sah von seinem Joghurt auf, zuckte mit den Schultern als hätte er keine Ahnung.
"Was weiß ich. Was ist das denn?"

"Du weißt ganz genau was das ist. Warum brichst du in dem Laden meines Vaters ein? Er ist schwer krank! Deinetwegen muss er noch mehr leiden als er es sowieso schon tut!"
Ich konnte mich wirklich nicht mehr zusammenreißen, besonders nicht wenn es um meinen Vater ging.

"Ich habe nirgendwo eingebrochen, was denkst du denn von mir?"
Er sah mich mit großen Augen an und so langsam kotzte mich sein unschuldiger Blick an.

"Raus!", schrie ich.
"Verpiss dich einfach und lass dich nie wieder in meiner Nähe blicken!"

Ich zog ihm vom Stuhl, schob ihn in Richtung Tür und schmiss ihm seine Sachen vor die Haustür.
Sobald er auch draußen war, noch mehrmals beteuerte er habe nicht eingebrochen, knallte ich ihm die Haustür vor der Nase zu.

Wie konnte man sich nur so sehr in einer Person täuschen?

Hey, es würde mich mega freuen, wenn ihr bei meiner neuen Yoonmin Story "pray" auch noch vorbei schaut :)
Das erste Kapitel ist jetzt veröffentlich worden.

overweight | vkookWhere stories live. Discover now