Teil 3

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Beim Mittagessen setzte ich mich zu einem Mädchen, mit dem ich mich in der kurzen Zeit hier angefreundet hatte. Wir besuchten ein paar Kurse gemeinsam und hatten fast immer zusammen Pause.
„Hi", begrüßte sie mich, als ich mich setzte. „Das Ende der letzten Woche noch gut rumgekriegt?" Wie hatten uns Donnerstag das letzte Mal gesehen.
„Ja, so langsam fangen die Lehrer mit Unterricht an", sagte ich, die Augen verdrehend. Sie schmunzelte und zuckte mit den Schultern, „Mach dir nichts draus, meine auch!" Wir lachten und plauderten so über dies und das und auch nach dem Essen setzten wir uns noch ein wenig in den Pausenraum. Bie, eigentlich Bianca, war 17, genau wie ich, nur war sie schon länger auf dem Internat. Ich beneidete sie um ihre langen, glatten braunen Haare, die ihr beim Reden immer wieder ins Gesicht fielen, damit sie sie mit einer selbstverständlich Geste, wieder hinters Ohr streichen konnte.
Ich selbst war blondbraun, eher straßenkötermäßig und wirklich glänzend waren meine Haare auch nicht. Aber was machte das schon. Dafür mochte ich meine Augen, die eine smaragdgrüne Farbe hatten und auch meine Figur war durch den regelmäßigen Sport ganz ansehnlich.
„Ich muss jetzt, wollte noch was nachgucken." Damit verabschiedete sie sich. Ich hatte noch eine weitere Stunde frei und verzog mich in mein Zimmer, eins der wenigen Einzelzimmer, das ich nur bekommen hatte, weil ich neu dazu gekommen war und alle anderen belegt waren.
Beinahe wäre ich auf den kleinen Zettel getreten, der hinter der Tür in meinem Zimmer lag. Er musste durch den Türschlitz hineingeschoben worden sein. Schon beim aufheben hatte ich eine böse Vorahnung, die sich beim Lesen bestätigte.

„Ich hoffe, du hast die kurze Zeit genossen. Deiner Reaktion nach zu urteilen würde ich auf ein ja tippen. Bitte bringe mir meine kleine Aufmerksamkeit in gesäuberter Form zum Abendessen mit, ich hätte sie gerne wieder."

Seine Worte widerten mich an. So ein Perversling. Und was sollte das eigentlich? Erst schenkte er mir das Ding und dann wollte er es wiederhaben? Mir sollte das aber recht sein, noch einmal benutzten würde ich das sowieso nicht.
Schnell ging ich ins Bad und entfernte die Kugel aus meinem Unterleib. Dann legte ich sie ordentlich in die Box zurück, die ich sofort aus meinem Sichtfeld verbannte.
Die Stunden bis zum Abendessen vergingen recht schnell. Musik und Mathe waren ein leichtes für mich, auch wenn wir noch nicht richtig mit den Themen angefangen hatten.
Das Kästchen in meiner Hosentasche, saß ich an meinem Tisch und wartete auf Bie, die sich mit einem Seufzer gegenüber von mir fallen ließ: „Ich hab kein Bock mehr und das Schuljahr hat noch gar nicht richtig angefangen!"
„Was ist passiert?", fragte ich lachend, eine Augenbraue hoch gezogen.
„Ach, die Lehrer denken echt, sie könnten uns jetzt schon mit Arbeit zubomben."
„Tja, also ich hab noch keine Hausaufgaben auf", zog ich sie auf.
„Da hab ich mir wohl die falsche Fächerkombi geholt. Aber keine Sorge, auch du wirst noch welche bekommen..."
Das bezweifelte ich nicht, aber das könnte von mir aus noch ein bisschen warten.
„Wie ist eigentlich die Note deines Strafvortrags ausgefallen?", fragte sie grinsend und schon sich eine Gabel in den Mund. Ich hätte mich beinahe verschluckt. „Ach, sowas spricht sich hier schnell rum und damit meine ich nicht die Strafe, sondern dass du dich - als Neue - mit einem der strengsten Lehrer der Schule angelegt hast und dann auch noch für einen deiner Mitschüler...", erklärte sie sofort, als sie meinen Gesichtsausdruck gedeutet hatte.
„Ja gut, hätte ich mir denken können. Ich habe eine 1- bekommen und bin damit zufrieden." Bie nickte anerkennend.
„Das kannst du bei dem auch sein. Ich hatte den mal ein halbes Jahr als Vertretung für Herrn Sander, der mitten im Schuljahr auf einmal richtig krank geworden ist und der hat angezogen... Also es war selten so anstrengend eine zwei zu halten." Abwesend nickte ich. Es war komisch, wie oft man ungewollt auf ein Thema stößt, mit dem man sich gerade nicht beschäftigen möchte.
Meine Augen flogen durch den Raum und suchten am Lehrertisch nach Herr Bachert, dem ich so schnell wie möglich sein blödes Ding zurückgeben wollte. Als ich ihn entdeckte trafen sich unsere Blicke und ich sah sofort wieder auf meinen Teller. Währe ich nicht schon fertig mit Essen gewesen, wäre mir der Appetit spätestens jetzt vergangen.
Wir standen auf und brachten unsere Tabletts weg.
„Magst du noch mit hoch kommen?", fragte Bie, als ich an der Tür des Speisesaals stehen blieb.
„Du vielleicht ein andern mal, ich bin ziemlich müde und würde gerne schlafen gehen." Sie nickte verständnisvoll und ich sah ihr hinterher, bis sie um eine Ecke bog.
„Frau Laicht, schön sie zu sehen." Es war merkwürdig, aber gerade jetzt viel mir auf, dass er mich bei meiner Notenvergabe oder wie auch immer man das nennen wollte, beim Vornamen genannt hatte.
Ohne etwas zu erwidern reichte ich ihm das Päckchen. Für einen kurzen Moment zeigte sich ein Lächeln auf seinen Lippen, dann nickte er mir noch einmal zu, nuschelte ein „Wir sehen uns morgen" und schritt sportlichen Schrittes zurück in den Speisesaal.
Ich musste das nicht verstehen und ich wollte es auch nicht. Zwei Stufen auf einmal nehmend, lief ich die Treppen hinauf. In dem Gang, in dem sich mein Zimmer befand brannte kein Licht, weshalb ich das etwas größere Säckchen vor meiner Tür erst bemerkte, als ich darüber stolperte.
Ich ahnte schon von wem es war, bevor ich den Zettel las, der dem Säckchen beigefügt worden war.

„Ich erwarte Sie nach der Stunde."

Was für eine informative Nachricht. Zögernd zog ich ein kleines längliches Ding aus dem Stoff. Es war ungefähr so groß wie ein Tampon, vielleicht ein bisschen größer und ich vermutete, dass es die selbe Funktion hatte wie die Kugel, nur dass man sich dieses Spielzeug weiter einführen konnte. Na super. Schon wieder spürte ich Wut in mir aufflammen, ich war schließlich nicht sein Spielzeug, das er einfach mal so einschalten und programmieren konnte.
Trotzdem rief ich mit widerwillig seine Worte in den Kopf zurück. Würde wirklich niemand glauben? Jetzt hatte ich schon zwei Zettel! „Und beide sind nur bedruckt", redete ich betrübt mit mir selbst.
Ich war wütend auf mich, weil ich wusste, dass ich seiner Aufforderung Folge leisten, dass ich ihm, meinem Lehrer damit Befriedigung verschaffen und mich selbst demütigen würde.

Lehrer meiner LustWhere stories live. Discover now