Teil 8

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Dieser Moment schien ewig zu dauern. Der Orgasmus war heftig gewesen und meine Beine zitterten leicht. Die Vibration war verstummt, was vermutlich mit der Hand in Herr Bacherts Hosentasche zu tun hatte.
Meinem ganzen Höhepunkt lang hatte er zu mir rüber gesehen, mich nahezu angestarrt. Jetzt widmete er sich mit einem Lächeln wieder langsam seinen Gesprächspartnern zu, während ich mich auf wackeligen Beinen auf den Weg in den Aufenthaltsbereich machte, in dem ich auf die nächste Stunde wartete und  in meinem Geschichtsbuch weiterlast. Sein Gesicht vor meinem inneren Auge war nun ein ständiger Begleiter und ich wehrte mich nicht dagegen.
Stunde um Stunde vergingen, Texte wurden geschrieben und vorgelesen, erneut geschrieben und erneut vorgelesen. Doch wenigstens brachte Sport etwas Abwechslung in den normalen Unterrichtsalltag. Ich liebte Parkourlauf und ging darin richtig auf. Mit Barren, Matten, Seilen und allem was wir sonst noch zur Verfügung hatten, bauten wir eine noch recht einfache Strecke, doch ich vermutete, dass sich die Anforderungen die nächsten Wochen weiter steigern würden. Bie, die auch in meinem Sportkurs war teilte meine Meinung nicht. Sie war mehr der Typ für Ballsport, wenn überhaupt, dabei war sie lange nicht so unbegabt wie sie sich einschätzte.
Der Nachteil an solchen Stunden war nur, dass sie immer schneller vorbeigingen als alle anderen. Doch zu meinem Glück folgte jetzt erst mal eine Pause. Bie und ich zogen uns um und warteten auf zwei andere Mädchen, die uns zum Essen begleiten wollten.
Selena war eher der schüchterne Typ, der immer in der zweiten Reihe ging und nur etwas sagte, wenn sie gefragt wurde. Loreen war das genaue Gegenteil. Sie hatte alles unter Kontrolle: Aussehen, Schule und besonders ihren bemitleidenswerten Freund Paul, ein ebenso perfekter Musterschüler und der womöglich beliebteste Schüler des Jahrgangs, der uns auch mit zum Essen begleitete.

„Habt ihr schon von dem Neuen gehört?", fragte Loreen über den Tisch gebeugt und in einem geheimnisvollen Flüstern, während sie mit ihren Blonden Locken spielte.
Wir schüttelten die Köpfe.
„Richard López hat mitbekommen, wie der Rektor ihm die Räume gezeigt hat", erzählte sie aufgeregt weiter.
„Er soll richtig heiß sein und wenn das von einem Jungen kommt, dann muss das schon was heißen." Sie zwinkerte uns vielsagend zu.
„Ich schätze du kannst deine Sachen packen", lachte Bie an Paul gewandt. Sofort harkte sich Loreen bei ihm unter und drückte sich an ihn.
„So gut kann er nicht aussehen, aber vielleicht ist es ja ein Typ für dich", sie stupste Selena an, die sofort feuerrot anlief. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, plapperte Loreen schon weiter: „vielleicht bekommen wir den Neuling ja morgen zu sehen", schwärmte sie, einen provokanten Blick zu Paul werfend.
Bie, Selena und ich mussten über ihr Verhalten grinsen. Irgendwie schaffte sie es immer eine lustige Rolle einzunehmen, ohne albern zu wirken.
Nach dem Essen machten wir eine kleine Runde durch den wunderschönen Garten des Internats und plauderten über Kleidung, Events und natürlich brachte Loreen auch den Neuling wieder als Gesprächsthema.
„Ich bin mir nicht sicher, ob sie Paul nicht doch für ihn verlassen würde", flüsterte mir Bie kichernd zu, nachdem sie zum dritten Mal sein gutes Aussehen erwähnte und wir Pauls genervte Blicke einfingen.
„Wer weiß ob das so schlecht wäre", antwortete ich, dich wir beide spaßten nur. Loreen war zwar manchmal etwas anstrengend, jedoch ein von Grund auf liebenswürdig Mensch.

Und letztendlich hatte sie es geschafft. Die letzten zwei Stunden dachte ich immer wieder an den geheimnisvollen Neuen, zumal ich auch andere über ihn tuscheln hörte. Zwei Mädchen, die in Pädagogik neben mir saßen berieten sich über die möglichen Fächer die er mit ihnen teilen könnte und schienen schon verknallt zu sein, obwohl sie ihn selbst noch nie zu Gesicht bekommen hatten.
Dass er gutaussehend war bezweifelte jedoch niemand, denn es gab wohl zwei oder drei Schüler, die darauf schworen ihn gesehen zu haben.
Die Jungs waren zwar auch an den Gerüchten interessiert aber sahen ihn schon jetzt als Konkurrenz, schließlich war er bei den Mädchen nun Gesprächsthema Nummer eins.
Alles in allem konnte man gespannt über den morgigen Tag sein, der vielleicht Aufschluss über das alles geben würde.
Viel wichtiger war für mich das mögliche Stück Papier, das durch meinen Türschlitz in mein Zimmer geschoben worden sein könnte.
Doch natürlich trat selten ein was ich erwartete oder viel mehr: was ich mir erhoffte. Enttäuscht ließ ich mich auf mein Bett fallen.
„Auuuutsch!", entfuhr es mir. Was zur... Hölle?
Ich war auf etwas draufgefallen, irgendwas hartes. Schnell setzte ich mich auf und fuhr mit einer Hand unter die Decke, um nach dem Gegenstand zu tasten, dem ich vermutlich mindestens einen blauen Fleck verdankte. Was ich dann in der Hand hielt überraschte mich: ein einfaches schwarzes Kästchen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Wie war es also in mein Bett gekommen? Es ließ sich mit einem leichten Widerstand öffnen und zum Vorschein kam eine dünne silberne Kette mit einem kleinen und feinen Anhänger, der einen weiblichen Engel darstellte, dessen Körper von seinen eigenen Flügeln bedeckt wurde, die schützend um ihn gelegt waren. Er war wunderschön.
Der entfaltete Zettel beinhaltete eine Nachricht und noch bevor ich diese las, wusste ich von wem sie stammen musste.

Rose,
Sie haben mir heute bewiesen, dass auch Sie gefallen an unseren außerschulischen Aktivitäten finden. Dies hat mich außerordentlich zufriedengestellt, weshalb ich Ihnen, als Zeichen meines Wohlwollens, diese kleine Aufmerksamkeit zukommen lasse.
Bitte bringen Sie mir das heutige Accessoire heute Abend um Punkt 19:00 Uhr auf mein Zimmer!

Mein Herz pochte bei jedem Wort. Einerseits freute ich mich über das doch sehr großzügige Geschenk, auch wenn ich nicht wusste, wie ich das einordnen sollte und was das zu bedeuten hatte. Andererseits schoss mein Puls bei dem Gedanken ihn heute Abend wiederzusehen schon auf 180! Ob dieses Mal mehr passieren würde?

Lehrer meiner LustWhere stories live. Discover now