Kapitel 5

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Es war kurz vor sieben. Jonas stand gerade in der Dusche und ich packte meine Schultasche. Er hatte, wie gestern versprochen, heute extra nocheinmal darauf bestanden, mich mit in den Speisesaal zu begleiten. Er trat aus der Dusche heraus. Ich konnte einfach nicht anders, als zu ihm herüber zu schielen. Er stand mit dem Rücken zu mir gewand vor mir, hatte jedoch legendlich ein Handtuch umgebunden. Naja.. er HATTE. Plötzlich lag das weiße Handtuch am Boden und ich hatte beste Sicht auf seinen knackigen Hintern. Ich versuchte meinen Kopf wegzudrehen, doch ich schaffte es nicht. Zu fesselnd war sein Anblick. Er schlüpfte in eine Calvin Klein Unterhose und schaute über seine Schulter u mir herüber, ehe er sich komplett umgedreht hatte.

"Du sabberst, Fabian." Er grinste dreckig und ich wandte meinen Kopf so gut es ging weg, schielte jedoch weiterhin auf ssein bestes Stück. Ich verkrampfte mich und schloss meine Augen. Ich sollte ihn wirklich nicht so anstarren. Jonas hatte diese Aktion sicherlich nur aus reiner Provokation gemacht und genau deshalb sollte ich so gut wie möglich nicht darauf reagieren.

"Und du warst nackt. Sag mir bitte, dass du das heute zum ersten und letzten Mal gemacht hast." Ich sah wieder zu ihm hoch. Mittlerweile hatte er wieder seine Klamotten an und schüttelte den Kopf.

"Nur für dich, Engel'chen!"

"Hmm... " Ich schnappte meine Schultasche und schlenderte zur Türe. "Können wir?" Ich blickte erwartungsvoll zu ihm herübe, er schnappte ebenso nach einer Tasche und folgte mir raus. Es dauerte ein gefühlte Ewigkeiten, bis wir beim Speisesaal ankamen. Ständig kamen unsere Mitschüler dahergelaufen und hatten Jonas herzlichst umarmt und begrüßt. Sie hatten sich ja auch kaum gesehen, da Jonas ja krank war. Da verließ er echt selten das Zimmer, konnte ich mir zumindest vorstellen. Ich spürte einen Klaps auf meinem Hintern und verkniff mir jeglichen Kommentar. Ich piekste Jonas gegendlich in die Seite und sah schmollend zu ihm auf.

"Ja, ich bin echt froh, dass er bei mir im Zimmer ist! Einfach wundervoll, mein süßer Engel!" Da war es schon wieder, sein dreckiges Grinsen. Dieses Grinsen, immer wenn er an etwas schmutziges und perverses dachte. Ich gab einen Seuftzer von mir: "Können wir frühstücken gehen? Ich hab Hunger..." Die Jungs nickten und gemeinsam machten wir uns auf den Weg in den Speisesaal. Die Meisten Plätze wurden durch die Schüler schon besetzt und da Jonas sich nun mit neuen Jungs unterhielt, schlich ich mich davon und setzte mich zu einem leeren Platz bei Thomas und Ben. Sie begrüßten mich sofort und deuteten zu Jonas. "Seit wann ist er wieder auf den Beinen?", meinte Thomas in einem gleichgültigen Tonfall und aß sein Brötchen weiter. Ich schmunzelte und erklärte ihnen, dass er meinetwegen mitgekommen war.

"Und übrigens... war Jonas eigentlich schon immer so... naja..."

"Pervers?", fiel mir Ben schnell ins Wort und ich nickte ihm zu. Da sprach er weiter: "Er muss sich gegenüber den Neuen immer so aufspielen. Eigentlich kann Jonas wirklich romantisch sein, nicht wahr Tommy?"

Wir blickten beide zu Tommy, welcher die Frage bejahte und weitererzählte: "Ja, er kann romantisch sein, wenn er will. Aber er will versuchen immer die Neuen gleich für sich zu gewinnen, sie ran zu bekommen, kaum hat er das dann geschafft, muss er sich selbst nichts mehr beweisen und ist ein netter Junge."

"Und er ist dann definitiv nicht mehr Provokant und auch nicht mehr sexistisch!". Thomas bestätigte Bens Zwischenaussage mit einem kurzen Nicken.

Dann war ich beruhigt. Wenn Jonas nicht immer so war, dann hatte ich noch Hoffnung, dass er nicht plötzlich wieder nackt vor mir stehen würde.

Der Unterricht verlief recht normal. Die Lehrer sind wie überall auch zum Teil echt unsympatisch und streng und der Unterricht war zum Einschlafen langweilig. Mittlerweile hatten wir Freitag und die Jungs hatten mich eingeladen, dass wir zusammen ausgingen. Ich mochte das noch nie und irgendwie wollte ich nicht mitgehen. Jonas, der ebenfalls eingeladen wurde, drängte mich sosehr, dass ich mitkommen sollte, dass ich dann am Abend gezwungener Maßen vor dem Club stand. Die Musik war bis nach draußen zu hören und war mir jetzt schon viel zu laut. Die Jungs vorraus und ich hinten nach, betraten wir den Club und ich blickte in die tanzende Menschenmasse. Ich setzte mich mit Jonas an die Bar, da es dort den Anschein machte, dass es ruhiger war. Ich bestellte mir einen alkoholfreien Drink, den mir Jonas einfach vor der Nase weg für mich bezahlte.

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