Kapitel 11 - Date 4 und Date 5

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Er küsste mich.
Er küsste mich tatsächlich!
Ich konnte es immer noch nicht glauben, um mich überzeugen zu können, dass der Kuss gerade wirklich passierte, öffnete ich meine Augen. Es war kein Traum, es war real! Alles was gerade passierte war die Realität.
Ich wollte diesen wundervollen Moment keineswegs enden lassen. Jonas löste vorsichtig unseren Kuss und für einen winzigkleinen Augenblick schienen unsere Lippen noch aneinander zu kleben. Überglücklich blickte ich in seine wunderbar, blaufunkelnde Augen. Ich näherte mich seinem Gesicht und drückte erneut meine Lippen auf die Seinigen. sie schmeckten so unglaublich süß!

Plötzlich ertönte über uns ein lauter Knall. Erschrocken zuckte zusammen und zitterte am ganzen Körper. Schnell lösten sich unsere Lippen und wir blickten zum Himmel empor. Dicke, graue, wenn nicht sogar schwarze Wolken verdeckten den zuvor noch so blau gewesenen Himmel. Ein erneuter Donner ertönte. Im nächsten Augenblick schon fielen kleine, aber unendlich viele Regentropfen auf uns herab. Nun musste alles schnell gehen. Jonas packte seine Gitarre ein, nahm mich an der Hand und so schnell wir laufen konnten, verließen wir den Wald. Es war sichtlich eine gefährliche Situation, sich während eines Gewitters im Wald aufzuhalten. Schnell wie möglich rannten wir den Weg zurück zu unserem Internat, bis wir dort nach knapp einer viertel Stunde klatschnass ankamen. Sofort zogen wir uns in unser Zimmer zurück, wo Jonas erstmals seine Gitarre aus der Tasche befreite. Sogfälltig wickelte er sie in seine Bettdecke ein und legte sie auf die Matratze. Die Gitarre sollte schließlich keinen Schaden davontragen - zumindest so wenig wie möglich.

Mir war durch diesen Regen immernoch kalt und die nassen Klamotten machten diese Sache nicht besser. Ich zitterte, wo ich nur zittern konnte und wollte mich aus den nassen Kleidern befreien. Doch alles klebte so sehr an meiner Haut, dass ich die größten Schwierigkeiten hatte, mich auszuziehen. Ich hatte den dünnen Pulli halb über meinen Kopf gezogen und bekam ihn nicht weiter hoch.

"Soll ich dir helfen, Engel'chen?"

Unbeholfen gab ich ihm ein leises 'Ja' zurück, woraufhin er gleich auf mich zukam und mir den Pulli über den Kopf zog. Kaum war ich von dem klebigen Teil befreit, blickte ich direkt in seine Augen. Er strahlte immernoch so überglücklich vor sich hin. Das brachte mich selbst wieder zum Lächeln. Ich wendete den Blickkontakt ab und er zog mir meine Hose herunter. Jonas hatte selbst nicht mehr an als seine hautenge Shorts und auch ich war kurzdarauf nur noch in Boxer. Mir wurde wieder kalt.

"Gehst du zuerst duschen?", fragte ich ihn. Ich bereute diese Frage in dem Moment, als ich sie ausgesprochen hatte. ich wollte keinesweges noch länger hier stehenbleiben und erfreieren. Ich atmete erleichtert auf, als seine Antwort kam:

"Lass uns zusammen gehen."

Er nahm behutsam meine Hand und ich folgte ihm direkt unter die Dusche. Drinnen angekommen zogen wir den Duschvorhang zu. Jonas stand mit dem Rücken zu mir und legte seine Unterhose raus. Ich hingegen behielt meine Boxershorts an und betätigte den Wasserhahn. Das warme Wasser aus der Brause löste ein äußerst angenehmes Gefühl in mir aus. Ich drehte die Temperatur noch etwas nach oben und obwohl das Wasser ziemlich heiß war , war das genau das was ich gerade brauchte. Jonas hatte sich mittlerweile auch schon wieder zu mir gedreht und ich platzierte meinen Kopf auf seiner angenehm warmen Brust. Ich fühlte mich so wohl. Und genau dieses Wohlbefinden war wohl Grund genug dafür, das ich in dieser Position einschlief.

Am Morgen wachte ich müde auf. Meine Augen waren kaum aufzubekommen, als ich jedoch Jonas neben mir spürte und sah, überhäufte ich ihn mit mehrern Küssen auf seiner Stirn, seiner Wange und seiner Nase. Er rührte sich jedoch wenig, weshalb ich einfach ins Bad verschwand. Ich betrachtete mich im Spiegel. Ich war nackt. Offensichtlich hatte mir Jonas gestern doch noch die Boxer ausgezogen, schließlich war sie ja auch nass. Ich putzte mir die Augen und stützte mich am Waschbeckenrand mit einer Hand ab und betrachtete mein Gesicht im Spiegel. Meine Haare standen in alle Richtungen ab. Ich hörte, wie Jonas aus dem Bett aufstand und schaute durch den Spiegel und erkannte, wie er müde in das Bad tabste. Er kam näher zu mir und legte seine Arme um meinen Oberkörper und lehnte seinen Kopf auf meiner Schulter ab, seine Augen waren dabei geschlossen.

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