Kapitel 14

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Irgendwie hat der Versuch, das kleine Spiel durchzubringen, nicht so wirklich funktioniert. Und wenn nichts kommt, kann ich eure Ideen nicht einbauen und euch nicht Teil des neuen Kapitels werden lassen. Die Idee von @NanaCrosszeria lässt sich momentan schwer einbauen, aber ich danke dir nochmal für deinen Vorschlag! ♥

Würde es euch denn prinzipiell gefallen, wenn ich anhand eurer Kommentare ein neues Kapitel schreiben würde?

Nun denn, hier ist ein neues Kapitel, hoffe euch gefällt es dennoch. Und ich wünsche euch noch wunderbare Weihnachten, falls ich mich nicht mehr melde~ und ich entschuldige mich jetzt schon für dieses kurze Kapitel :/

Die Schule hatte wieder begonnen und wie zu erwarten war es anstrengend und langweilig zu gleich. Unsere Kalender füllten sich mit sämtlichen Tests und Schularbeiten, die noch bis zum Semesterende fehlten. Ich klappte den Kalender mit einem Seuftzen zu und drehte meinen Kopf zu Jonas, der mir sofort einen Kuss aufdrückte.

„Ach das wird schon, wenn du Schwierigkeiten irgendwo hast, dann gebe ich dir gerne … Nachhilfe.“, hauchte mir Jonas anschließend ins Ohr und knabberte kurz an meinem Ohrläppchen. Ich zuckte kurz zusammen, antwortete jedoch ganz unschuldig: „Wenn du das auf biologischer Weise erklären kannst, gerne!“

Daraufhin lachten wir Beide, packten unsere Sachen und wollten gehen. Der Lehrer rief mich jedoch zurück in den Klassenraum und ich schickte Jonas alleine vor.

„Fabian, ich sollte dich nach dem Unterricht in das Büro des Direktors schicken.“

Ich öffnete meine Augen. Hatte ich etwas verbrochen, oder schickten sie mich nach Hause, weil ich schwul bin? Mit gemischten Gefühlen klopfte ich an seiner Türe an und trat ein. Sofort erhoben sich zwei Personen. Ich blickte in das Gesicht des Rektors, der mich freundlichst anlächelte. Die Person, die ihm gegenüber Platz genommen hatte, drehte sich langsam zu mir um. Mir blieb das Herz stehen.

„Fabian?“

Ich schüttelte meinen Kopf und setzte einen Fuß vor dem Anderen, um mich den Beiden zu nähern. Kaum war ich in Reichweite, schlangen sich zwei kräftige Arme um mich. Sofort stieg mir ein schon längst vergessener Geruch in die Nase. Ich atmete den Duft noch einmal intensiv ein und blickte nun nach oben. Ich löste mich aus der Entfernung und schenkte ihm ein Lächeln. Wie lange schon, war der Kontakt zwischen uns gebrochen? Wie lange war es schon her, als wir uns das letzte Mal sahen? Es schien, als lag eine Ewigkeit zwischen uns, die mit einem Male unterbrochen wurde. Ich konnte nicht anders und fiel ihm erneut in die Arme. Nico.

„Nico?“

„Ja, ich bin es!“ Er löste sich aus der Umarmung und strich mir über meinen Kopf. Ich hatte mich solch lange Zeit nach seiner Berührung gesehnt und auch wenn ich mittlerweile Jonas an meiner Seite habe, bin ich dennoch darüber erfreut, seine Hand auf meinem Kopf spüren zu können. Sofort zierte ein Lächeln mein Gesicht.

„Weshalb bist du denn hier?“

„Soll ich ehrlich sein?“ Ich nickte und wollte von ihm eine Antwort wissen und gingen schließlich vor das Schulgebäude hinaus. Dort ließen wir uns auf einer der Bänke nieder. „Ich habe dich einfach nur vermisst, Fabian. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, du hast einfach nicht mehr auf meine Mails geantwortet. Ich hatte Angst du würdest dich hier nicht mehr wohl fühlen, ich wollte einfach schauen, ob alles in Ordnung ist und ob es dir auch wirklich gut geht.“

Ich strahlte auf. Ich hatte keine Ahnung, dass ich ihm noch so dermaßen wichtig war, dass er meinetwegen sogar extra hier herreiste.

„Ja, mir geht es fantastisch! Ich habe hier sofort neuen Anschluss gefunden, die Meisten sind wirklich freundlich zu mir und haben versucht, meinen Einstieg in den Schulalltag gut zu gestalten. Ich wurde seit dem Einzug hier nie wieder gehänselt und...“ Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm von Jonas erzählen sollte.

„Das klingt doch toll, freut mich wirklich sehr, das es dir hier so gut geht. Aber du wolltest noch was sagen?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er mir entgegen und ich nickte, schluckte jedoch gleichzeitig.

„Ich habe mich neu verliebt.“

Ich könnte schwören, eine Spur Enttäuschung in seinen Augen gesehen zu haben. Nico hatte jedoch seine Augen für einen kurzen Augenblick geschlossen, ehe er sie wieder öffnete und mich mit einem besonders freundlichem Lächeln entgegenblickte: „Willst du ihn mir mal vorstellen?“

Kurz darauf stand ich nervös vor unserer Zimmertüre und öffnete langsam meine Türe. „Hereinspaziert, Jonas und ich teilen uns ein Zimmer.“ Mein Blick richtete sich sofort auf Jonas, der eben noch konzentriert am Schreibtisch saß und seine Aufgaben erledigte. Als er uns erblickte, legte er den Stift beiseite und kam auf uns zu, drückte Nicos Hand zur Begrüßung: „Hey, ich wusste nicht, das Fabian Besuch erwartet hatte?“ Er schien sichtlich überrascht und gleichzeitig auch verwirrt. Er hätte auch niemals erahnen können, dass Nico mein Ex-Freund war, schließlich könnte er genauso gut mein Onkel sein dem Alter entsprechend.

„Du bist also sein Neuer?“ Er nickte beklemmend und legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich näher an sich ran. Da nun eine Stille zwischen der Beiden herrschte, versuchte, ich sie gegenseitig aufzuklären: „Also Jonas, das ist Nico, mein Ex-Freund und Nico, das ist Jonas. Nico wollte nach mir sehen, da ich mich die letzten Monate weder bei ihm noch wirklich bei meiner Schwester gemeldet hatte. Er hatte sich einfach nur Sorgen gemacht, mehr nicht.“ 

Keiner von ihnen antwortete.ICh spürte die deutliche Anspannung zwischen den Beiden, wusste jedoch nicht wirklich, was ich machen sollte. "Uhm... was haltet ihr davon, wenn wir was trinken gehen?" Ich schaute beide abwechselnd an. Zuerst nickte Nico, dann auch Jonas, der mir einfach so einen Kuss aufdrückte. "Ich weiß schon wohin.", meinte Jonas. 

So kam es, dass wir wenig später an der Bar saßen, jeder mit seinem Glas in der Hand. Doch diese Stille zwischen uns wollte einfach nicht vorbeiziehen. Zum Glück hatte Nico das Wort ergriffen, was er jedoch sagte, gefiel mir ganz und gar nicht.

"Ich will, dass du wieder nach Hause kommst. Nach Hause zu mir, in meine Wohnung... und ich möchte, dass wir wieder zusammen sind. Ohne dich kann ich meine gute Seite vergessen. Ohne dich bin ich der selbe eckelhafte Mensch wie vor unserer Zeit. Tag ein Tag aus hänge ich in jeglichen Bars, immer auf suche, nach neuem Sex. Seit du nicht mehr da bist habe ich verlernt zu lieben, ich habe verlernt glücklich zu sein. Fabian... Ich brauche dich! Das ist mir mehr als nur klar geworden. Ich konnte nie wirklich mit unseren Trennung umgehen, hab dir Ewigkeiten nachgetrauert und diese Trauer in Alkohol und Sex versunken. Du weißt, dass ich nicht der bin, der seine Gefühle offen sagt und dir ein Geständnis macht. Aber Fabian, ich habe nie aufgehört, ich wollte immer bei dir sein. Ich liebe dich und das immernoch. Ich bitte dich einfach, wieder zu mir nach Hause zu kommen, zurück zu deinem zuhause."

live on and be yourselfWhere stories live. Discover now