Kapitel 7

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Montag. Es war schon der sechste Montag in dieser Schule und es fühlte sich an, als wäre ich schon Jahre hier an der Schule. Ich hätte es mir nie zu träumen gewagt, dass mir es hier in diesem Internat so dermaßen gut gehen wird. Es war einfach nur fantastisch und das Leben hier möchte ich auch gar nicht mehr aufgeben. Mir kam es so vor, (Es kam mir wirklich nur so vor... in Wirklichkeit war es ein 'klein wenig' anders) als würde jeder um meine Aufmerksamkeit kämpfen, ich fühlte mich hier wie ein König. Jonas nahm das mit dem Kampf etwas anders entgegen: Er war einfach nur aufdringlich!

Mittlerweile störte mich das nicht mehr, wenn er mir zwischendurch auf den Arsch fasste oder mich unabsichtlicherweise in der Dusche besuchte.

Mit Nico, meinem Ex - Freund hatte ich leider immer weniger Kontakt, da er bei seiner neuen Arbeit weniger Zeit zum Telefonieren fand und wir uns so dann nur noch mehr auseinander lebten. Aber irgendwie hatte das auch was gutes. Es wurde wieder Platz in meinem Herzen geschaffen. Jeder Teil der frei wurde, so schien es mir, wurde durch was neues ersetzt. Und zwar durch Jonas.

Ich konnte es anfangs auch nicht glauben, aber das Bedürfnis, seine Berührungen zu spüren wurde immer stärker. Ich wollte ihn immer bei mir haben. Ich fing mich an in ihn zu verlieben. Aber dennoch ließ ich seine Anmachversuche nicht zu. Zwar hatte er es dadurch wahrscheinlich geschafft, dass ich Gefühle für ihn entwickle, aber er soll es nicht wissen. Er sollte schön weiterkämpfen und was romantisches machen, damit ich mich offiziell verlieben 'kann'.

Ich schaute auf meinem Teller herab, blickte jedoch gleich wieder nach oben und beobachte Jonas, der etwas weiter hinten an einem Tisch saß.

"Du bist verliebt?"

Blitzartig wendete ich meinen Blick von Jonas ab und schaute entgeistert in das grinsende Gesicht von Thomas. Wir waren mittlerweile super gute Freunde, unternahmen viel und machten die Projektarbeiten für die Schule auch nur noch zusammen. Aber noch mal zurück: Weiß er es?

"Eh... Nein?!", meinte ich ein wenig verunsichert.

"Eh.. Doch?!", sagte er deutlich.

"Eh... Nein?!"

"Eh.. Doch?!"

"Eh... Nein?!"

"Eh.. Doch?!"

"Eh...."

Wir beide brachen in lautes Gelächter aus, bis ins nebenan ein Junge fragte, was los sei. Daraufhin lachten wir nur noch mehr und konnten uns erst nach Minuten wieder langsam beruhigen. Ich versuchte meine Bratkartoffeln weiter zu essen, um so nicht mehr auf das Gespräch zurück zu lenken. Aber Thomas hatte es einfach nicht vergessen: "Jetzt mal ernsthaft. Du bist verliebt?"

Ich seuftze ergebenerweise und nickte. "Ja.", sprach ich besonders leise.

"Und das auch noch in Jonas?"

Ich schaute mit aufgerissenen Augen an und schüttelte meinen Kopf, um mich da rausreden zu können. Thomas jedoch hatte ein breites Grinsen im Gesicht und nickte wissend.

"W-wo..Woher?..."

Er unterbrach mich: "Na, so wie du die letzten Tagen immer zu ihm rüber schaust, kann man eins und eins zusammenzählen. Jonas wird überglücklich sein, wenn er erfährt, dass seine Methode schon wieder funktioniert hat."

"Nein, bitte! Er soll nichts davon erfahren! NICHTS! Ich möchte einfach nur, dass er versucht, mich auf romantischer Weise zu bekommen."

Thomas hob seine Arme in die Luft und zog die Schultern hoch. "Ich kann natürlich auch schweigen... aber..."

live on and be yourselfWhere stories live. Discover now