Teil3~

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Ich zitterte am ganzen Leib, als ich um 5:00 Uhr Morgens aufwachte. Geschlafen hatte ich eigentlich gar nicht. Wie auch? Ich lag nur mit einem Nachthemd bekleidet auf einer bestimmt schon 10 Jahre alten, stinkenden, angekotzt und angepinkelten Matratze, die in einer verlassenen Gasse lag. Wie konnte ich nur von zu Hause abhauen?! Genervt biss ich mir auf meine Lippe, die von der Kälte schon blau angelaufen war. Ich stand von der Matratze auf und lief aus der Gasse. Sie führte zu einer wenigstens halbwegs belebten Straße. Ein paar Autos fuhren alle 2 Minuten an mir vorbei, und ab und zu lief auch mal ein Mensch hier entlang. Während ich überlegte, wo ich wohl hinkonnte begutachtete ich meine rosa Pantoffeln. Ich hatte keine Zeit mir richtige Schuhe anzuziehen. "Wo könnte sie sein?" brummte eine männliche Stimme auf der anderen Straßenseite. Ich blickte auf und sah einen ziemlich großen Mann, der einen weißen Kapuzenpullover trug. Da er die Kapuze ziemlich weit über sein Gesicht gezogen hatte, konnte ich es nicht sehen. "Was weiß ich, alter." maulte sein gegenüber genervt. Er war etwas kleiner als der andere, hatte blonde Haare und war grün angezogen. "Wo ziehst du dich bloß immer 'rein, Ben!?", meinte der größere genervt. Mir stockte der Atem und mein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen. Panisch versteckte ich mich hinter einer der Mülltonnen und lauschte weiter. "Wie konnte sie nur abhauen?!", der größere wieder. "Wir müssen sie sofort finden und umbringen...", Der blonde nickte. "Weißt du überhaupt noch wie sie aussieht oder wie sie heißt?" fragte der weiß bekleidete nun. "Ich glaub' sie hieß Katy oder Katharina oder so..." murmelte er und fischte etwas aus seiner Jackentasche. Ich konnte nicht ganz erkennen was es war, aber es hatte angefangen laute Töne von sich zu geben. Wahrscheinlich war es ein Handy. "Hallo?" rief Ben in den Hörer. Ich trat aus der Mülltone hervor und näherte mich den beiden ein bisschen mehr, um mithören zu können. Unaufällig blieb ich im Schatten eines Baumes stehen. "Hey, hier ist Masky." - "Hay, was gibt's?" - "Slenderman will wissen, ob ihr diese Kathrin schon gefunden habt." Mein Herz pochte in meiner Brust und mir kamen vor Aufregung und Angst schon fast die Tränen. Mit meinem rechten Arm umklammerte ich den Baum um nicht umzukippen, während mein linker reglos an meinem Körper hing. "Nein, haben wir nicht." antwortete dieser Ben. "Beeilt euch." kam es aus dem Hörer. "Was sollen wir mit ihr machen, wenn wir sie haben?" fragte er diesmal. "Töten." kam es nur noch aus dem Hörer, als der Anrufer schon auflegte. Ich schluckte. Meine Knie wurden weich wie Butter. Ich konnte jetzt nicht aufgeben - ich durfte jetzt nicht aufgeben. Meine Hände und Beine zitterten. Ich spürte wie ich dem Boden immer näher kam, als ich mit einem leichten Aufschlag die Pflastersteine berührte. Meine Augenlieder wurden immer schwerer. Das letzte was ich sah war, wie zwei Gestalten auf mich zu kamen. Dann wurde alles schwarz, und ich wusste, dass ich nie mehr eine andere Farbe vor Augen haben würde. Das dachte ich zumindest.

Let's drown together. (Ben Drowned Lovestory)Where stories live. Discover now