Teil11~

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Langsam schob ich meine Decke beiseite und stand vom Bett auf.
Meine nackten Füße patschten auf dem kalten Betonboden herum.
Am anderen Ende des Raumes erkannte ich ein schwarzes Paar Chucks.
Ich zog sie an und schliech zum Fenster hinüber.
Mit meiner zitternden Hand umklammerte ich den Schlüssel, der auf der Fensterbank lag.
Es dauerte ein paar Male, nachdem ich es geschaft hatte, das Fenster zu öffnen.
Ein kalter Windstoß wehte hinein und ich bekam eine Gänsehaut.
Das Gebäude in dem ich war, befand sich im Wald.
Ich schluckte.
Wenn ich abhauen würde, würde ich es niemals schaffen, aus dem Wald zu kommen.
Aber wenn ich hier bleibe, werde ich hingerichtet.
Ich hatte also keine andere Wahl.
Egal was ich machen würde, am Ende wäre Sense.
Ich drehte mich vom Fenster weg und sah mich im Raum nach einer Uhr um.
Tatsächlich befand sich auf einer kleinen Komode, eine Digitaluhr.
Es war 23:00 Uhr.
Sollte ich bis Morgen warten?
Nein.
Diese Chance würde ich nie wieder bekommen.
Entschlossen drückte ich mich mit den Händen an der Fensterbank hoch, und saß nun auf ihr.
Ich konnte es nur schlecht einschätzen, aber ich denke, ich bin im zweiten Stock.
Die Situation kam mir bekannt vor.
Ich bin doch erst vor wenigen Tagen schonmal aus dem Fenster gesprungen.
Wenn ich damals heil davonkam, werde ich es diesmal auch tuen.
Angespannt rückte ich auf dem Fenstersims umher und überlegte, aus welchem Winkel ich wohl am besten springen könnte.
Nach ungefähr 3 Minuten saß ich bereits genickt und mit dem Blick nach unten gerichtet.
Meine Beine hingen steif herunter.
Jetzt oder nie.
Ich gab' mir Schwung und sprang.
Ich spürte den eiskalten Wind auf meiner Haut.
Jeder einzelne Muskel in meinem Körper bebte, während ich 'flog'.
Ein leiser, jedoch schriller Schrei entwich mir, als ich auf dem Grund ankam.
Meine Hände schliffen auf der Erde entlang und fingen an zu Bluten.
Die rote, dickflüssige Flüssigkeit lief meine blauen Arme entlang.
Tränen stiegen mir in die Augen, diese blinzelte ich jedoch direkt wieder weg.
Ich schmierte das Blut, dass sich mit der schmutzigen Erde und den feuchten Grashalmen verschmiert hatte, an meinem Hoodie ab.
Dann sah ich mich um.
Es war stockdunkel, ich konnte meinen eigenen Unterleib nur schwer erkennen.
Ich hatte keinen Plan wo ich war.
Ich wusste nicht wie der Wald hieß, geschweige denn, in welcher Stadt ich mich überhaupt befand.
Aber, egal wo ich war, ich musste jetzt weg.
Ich konnte unmöglich hier bleiben.
Es war verdammt egal wohin, hauptsache weg.
Panisch schaute ich umher.
Ich erkannte zwar sehr wenig, aber ich entschied mich dafür, einfach geradeaus zu laufen.
Schnellen Schrittes bahnte ich mir einen Weg zwischen den Bäumen.
Äste klatschten mir ins Gesicht und an die Arme und hinterließen tiefe Narben.
Dornen bohrten sich in meine Unterschenkel.
Ich lief durch Spinnennetze und fiel in Brennesseln.
Mein Herz donnerte in mir.
Alles tat mir weh.
Blut rann meinem Gesicht herunter, zu meinen Hals und verschmierte meinen Hoodie und meinen Rock.
Ich schwitzte.
Meine Haare waren mit Blut, Spinnennetzten, Stöcken und sonstigen Dreck verklebt.
Mein Atem war schwer.
Ich wusste nicht,wie lange oder wie weit ich schon gelaufen war.
Aber so viel Strecke hatte ich nicht hinter mir gelassen.
Die Bäume versperrten mir die Sicht, zum Himmel, aber ich war mir sicher, dass es sogar noch dunkler geworden war.
Ich hielt einen Moment inne, denn ich fühlte mich beobachtet.
Es war Still. Zu Still.
Panisch drehte ich mich im Kreis, aber ich erkannte nichts.
Das Gefühl verging nicht.
Selbst nach fünf ganzen Minuten nicht.
Ich wollte weiter rennen, aber ich blieb starr stehen.
Bestimmt ist das nur ein kleines, harmloses Tierchen.
Ich spürte, wie sich etwas zwischen den Bäumen regte.
Es kam direkt auf mich zu.
Ich machte ein paar Schritte nach hinten, als mich aufeinmal etwas kaltes, feuchtes, schweres umklammerte und mich in die Luft hob.
Moment mal.
Diese Situation hatte ich schonmal.
Slendermans harte Saugknöpfe, nahmen mir wieder alle Energie.
Aber diesmal schneller.
Ich kreischte laut auf.
Slender lockerte seinen Griff, ließ aber nicht los.
"Kathrin?" erklang seine Stimme.
Ich konnte nicht antworten.
Stattdessen wimmerte ich leise vor mich hin.
Mein Körper nahm immer mehr an Energie zu, jedoch reichte sich nicht aus.
Ich fühlte mich, als ob ich nie wieder glücklich sein könnte.
Als ob ich nie wieder stark sein könnte.
Als ob ich nie wieder normal sein könnte.
Eigentlich könnte ich irgendetwas dafür tuen, dass meine Arme wieder Power bekämen und ich hier weg kommen könnte.
Aber ich war zu zerschlagen.
Zu müde.
Hatte viel zu viele Schmerzen.
Ich gab auf.
Es nützt eh nichts.
Slenderman ließ mich auf dem schmutzigen Waldboden ab.
Ich fiel ins feuchte Gras, unfähig mich zu bewegen.
Ich wusste nicht, was jetzt passieren würde.
Was er jetzt mit mir machen würde.
Was mit mir geschehen würde.
Ob ich jemals wieder ein anständiges Leben führen würde.
Fragen über Fragen. Keiner konnte sie mir zu dem Zeitpunkt beantworten.
Ich brauchte Hilfe.
Gewaltige Hilfe.
Ein kurzes Trillern ertönte.
"Jack, ich schick dir die Koordinaten. Bitte komm' auf der Stelle hier hin. Und nimm Hilfe mit." brüllte Slenderman in die Leere.
Zumindest dachte ich, dass er in die Leere sprach.
Mit wem sollte er sonst sprechen?!
Außer uns war ja niemand hier.
Oder doch?
Die Fragerei in meinem Kopf, fing erneut an.
Warum lass ich diese Unmenschen, sowas mit mir machen?
Naja, eigentlich wusste ich die Antwort.
Weil ich mich nicht wehren konnte.
Aber welcher normale Mensch könte dass schon?!
Diese Monster waren abartig.
Ich merkte, wie ich mich langsam beruhigte.
Ich wollte austehen.
Oder eher... ich musste aufstehen.
Es ging hier gerade um Leben oder Tod.
Meine Arme kribbelten.
Ein Grinsen schliech mir ins Gesicht.
Slenderman starrte mich gebannt an.
Gottseidank konnte er meine gute Laune, durch die Dunkelheit nicht sehen.
Das Kribbeln in meinen Armen blieb, wurde aber nicht heftiger.
Um ehrlich zu sein, konnte ich es ja auch nicht beeinflussen.
Oder zumindest wusste ich nicht, wie ich es beeinflussen konnte.
Trotzdem war es einen Versuch wert.
Klar, Slender stand nur ein paar Meter von mir entfernt.
Er war viel größer und hatte viel mehr Mächtigkeit und Übung.
Aber wenn es soweit war, dass er mich wieder packen würde, was ja nicht lange dauert, würden meine Arme mich nicht im Stich lassen.
Unnauffälig erhob ich mich und stellte mich aufrecht hin.
"Bleib liegen!" schnauzte Slender, als er wahr nahm, dass ich aufgestanden bin.
Ich gehorchte nicht. Warum auch?!
Wer denkt dieser Mann eigentlich, wer er ist?!
Nur weil er gigantisch war und Tentakeln an seinem Rücken hatte, konnte er noch lange nicht, dass mit schwecheren Menschen machen, was er will.
Mit mir zumindest nicht.
Denn ich würde mich wehren.
Ich würde kämpfen.
Und es wäre mir egal ob ich sterbe.
Ich würde mit dem Gewissen sterben, dass ich mich wenigstens nicht von so einem wiederwertigen Mann, komandieren gelassen habe.
Ich bekam gar nicht mit, dass immer mehr Kraft in meine Arme floss, bis sie schon fast platzten.
Ich schrie.
Jedoch war es kein schriller, ängstlicher Schrei.
Sondern ein Schrei, der Krieg bedeutete.
Denn ich würde nicht aufgeben.
Weder heute noch Morgen.
Ich werde ich herauskommen.
Ohne es zu wollen, rann ich los.
Doch statt, wie es bei Kriegen üblich ist, auf seine Gegener loszurennen, rann ich einfach in die entgegengesetzte Richtung.
Slenderman war direkt hinter mir. Mit seinen Tentakeln ließ er einen Baum direkt vor mir stürzen.
Ich sprang leicht über den am Boden liegenden Baumstamm und lief weiter.
Ein weiterer Baum fiel, und noch einer.
Ich spürte wie mich der Stamm einer der Bäume zu Boden riss und mich zerdrückte.
Ich drückte meine zerschirften Hände gegen ihn, hob ihn auf und warf ihn zur Seite.
Sofort lief ich weiter.
Etwas metallenes flog direkt vor meiner Nase an mir vorbei und blieb im Holzstamm einer Tanne fest.
Augenblicklich blieb ich stehen und erkannte diesen 'Jeff', mit dem eingeritzen Lächeln zwischen den Bäumen stehen.
Bei ihm waren auch, der blau maskierte und Ben.
Mein Blick blieb am Blonden hängen.
Er sah mich verärgert an.
Es tat weh ihn so zu sehen.
Jeff holte ein weiteres Messer nach mir aus.
Dieses traf mich an der Schulter und bohrte sich in mein Fleisch.
Warmes Blut spritzte mir ins Gesicht.
Es war mein eigenes.
Schmerzerfüllt schrie ich auf und presste meine Hand auf die Wunde.
Tränen schossen aus meinen Augen.
Noch ein Messer kam auf mich zu.
Dieses flog jedoch knapp an mir vorbei.
Ein Baum fiel neben mir und zerquetschte meinen rechten Fuß.
Noch ein Schrei meinerseits, erfüllte den Wald.
Kaum hatte ich meinen Fuß entrissen, flog etwas weiteres auf mich zu.
Doch es war kein Messer.
Eine spitze Nadel ging durch meinen linken Unterschenkel.
Es war eine Spritze.
Ich bückte mich und zog sie schnell aus meinem Fleisch.
Doch die dunkelblaue Flüßigkeit, war schon in meinen Adern verschwunden.
Mir wurde augenblicklich schwindelig.
Meine Knie zitterten.
Alles verschwamm.
Ich fiel zu Boden.
Mein Körper war gelehmt.
Meine Aufenlieder wurden immer schwerer, bis sich schließlich zufielen.

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Okey, also erstmal sorry, dass der Teil ziemlich hingekackt ist.
Und noch eine Sache...
Liegt es an mir oder ist der Teil etwas länger als sonst? :D
Kommt mir zumindest so rüber. c:
Ich hab' den KOMPLETTEN Teil gerade eben geschrieben, von daher könnte es sein, dass ein paar Rechtschreibfehler vorhanden sind.
WER EINEN RECHTSCHREIBFEHLER FINDET, KANN IHN ÜBRIGENS BEHALTEN. :D

Let's drown together. (Ben Drowned Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt