Teil17~

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*Bens Pov*

Da stand ich nun.
In meiner persönlichen Hölle auf Erden.
Ich sah hinunter, auf ihren Stein.
Auf Maras Stein.
Auf ihren Grabstein.
Eine Träne kullerte meine Wange hinunter.
Eine zweite folgte.
Ich fiel vor ihrem Grabstein auf die Knie.
"Warum...?", schluchzte ich: "Warum du?".
Ich hatte meine Tränen gar nicht mehr unter Kontrolle.
Sie platschten alle nacheinander auf meine Oberschenkel.

Mara Eliana Vinstorm
*01.09.1996
†13.5.2014
Murdered by Luana Eliana Vinstorm.

Sie war doch noch so jung.
Sie hatte sich den Tod nicht verdient.
Sie war die Letzte die sich ihn verdient hätte.

Luana hat mir alles genommen.
Meine Freundin.
Meine Tochter.
Meine Ehre.
Meinen Sinn für's Leben.

Was hab' ich denn jetzt noch übrig?
Nichts.
Nichts, außer ein wertloses Leben.

Es ist alles meine Schuld.
Ich hätte besser auf sie aufpassen müssen.
Dann wäre dass alles gar nicht passiert.
Dass hab' ich nun davon.

Ich bin eine Schande.
Ich war schon immer eine und ich werde auch für immer eine sein.

Wenn ich könnte, würde ich jetzt mit Mara Plätze tauschen.
Sie hätte sich das Leben viel mehr verdient als ich.
Sie würde jetzt alleine, aber dennoch stolz und glücklich unsere Tochter großziehen.

Nur einmal...
Wirklich, nur einmal...
Ich würde alles dafür geben, sie einmal wieder zu sehen.

Ich wusste, dass unter mir in der Erde nichts war.
Mara wollte nie beerdigt werden.
Ihr größter Wunsch war es, irgendwann verbrannt, und im Weltall verstreut zu werden.
Es war zwar sehr viel aufwand, aber Slenderman hatte ihr diesen Wunsch erfüllt.

Meine Hose hatte sich von meinen Tränen schon blutrot gefärbt.
Ich zitterte am ganzen Leib.
Langsam stand ich auf.
Ich sah in den Himmel.
Unzählige Sterne strahlten auf die Welt.

Ich fühlte mich aufeinmal so... komisch.
Ich fühlte mich beobachtet.
Blitzschnell zog ich mein Schwert und schaute durch die Gegend.
Keine Menschenseele war zu sehen.
Bestimmt hab' ich nur Halluzinationen oder Paranoia oder so.

Immernoch mit dem Schwert in meiner rechten Hand, lief ich langsam den kleinen Hügel herunter, und näherte mich wieder der Creepypastamansion, wobei das Gefühl langsam wieder verschwand.

Ich gab' den Geheimcode ein und die Tür der Mansion öffnete sich.

Schleichend stieg ich die Treppen hinauf und wollte schnurstracks in mein Zimmer gehen.

Aber erst musste ich Slender noch die Nachricht bringen, dass der Stein noch an seinem Platz war.

Slenderman meinte, auf dem Stein wäre, so wie auch auf Maras Dolch, ein Fluch, sodass ihn niemand aufheben, geschweigedenn berühren, konnte.

Die Idee mit dem Fluch fand ich ziemlich schlau und vorallem sicher.

Jedoch hatte Slenderman trotzdem große Sorgen, dass Luana einen Gegenfluch finden könnte, weswegen er von uns verlangte, mindestens einmal im Monat nach dem Grabstein zu schauen.
Ich hatte mich natürlich freiwillig dafür gemeldet, da ich sowieso ab und zu dahin gehen würde.
Früher war ich jede Nacht dort.
Meistens bin ich dann dort eingeschlafen und wurde dann am nächsten Morgen von Slender in mein Zimmer getragen.

Ich lief an Slendermans Büro vorbei, zu seinem Zimmer.
Ich drückte den Henkel, der Tür aus Milchglas herunter und trat schweigend ein.
Er war nicht da.
Wie immer.
Ich nahm einen Zettel, der auf seinem Nachtisch lag, und einen schwarzen Edding, von seinem Tisch und schrieb ihm eine Nachricht.

Alles ist noch beim alten.
Ben.

Das reichte auch schon.

Ich legte den Zettel so auffälig wie möglich auf seinen Schreibtisch zurück.
Wieso brauchte dieser Mann eigentlich zwei?
Er hatte doch schon einen in seinem Büro.

Ich drückte den Türhenkel herunter und war gerade dabei, den Raum zu verlassen, als ich erschrocken im Türahmen stehen blieb.

Kathrin saß auf der Fensterbank, gegenüber Slenders Zimmer.

Ich lief auf sie zu.
Sie war eingeschlafen.

Ich konnte sie jetzt nicht einfach hier so liegen lassen.
Ich legte meinen Arm unter ihre angewinkelten Beine.
Den anderen positionierte ich unter ihren Armen.

Ich hebte sie hoch.
Sie war leichter als sie aussah.

Mucksmäuschenstill trug ich sie durch den langen Gang und blieb vor Maras alter Zimmertür stehen.
Toll. Wie sollte ich die jetzt aufbekommen?!

Ich versuchte mit meinem Knie, die Türklinke nach unten zu drücken, was aber leider nicht so ganz klappte.

Mist.
Und jetzt?

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Hejj, Geisterkinder. ^-^
Ich hoffe wie immer, dass euch das Kapitel gefallen hat.
Diesmal war es, zur Abwechslung mal, aus Bens Sicht.
Ich hoffe, es stört niemanden, dass ab und zu mal Sichtwechsel kommen. :]

Fröhlich Weihnachten, falls ich dass noch nicht gesagt hab'. :3 <3

Let's drown together. (Ben Drowned Lovestory)Where stories live. Discover now