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Es waren 2 Tage vergangen, in denen Taehyung und ich nicht miteinander geredet hatten. Überhaupt hatte ich mich in den beiden Tagen nicht großartig außerhalb meines Zimmers aufgehalten, da wir auch nur wenige Termine hatten, ging das auch ganz gut.

Natürlich hatten die Hyungs mitbekommen, dass bei uns etwas passiert war, doch außer Jimin schien keiner genau zu wissen, was vorgefallen war. Mal wieder lag ich auf meinem Bett und versuchte meine Gedanken zu ordnen.

Ich hatte es verbockt. Ich hatte durch meine verdammte Eifersucht meine große Liebe verloren. Seufzend fuhr ich mir durch meine Haare, entschied mich dafür endlich mal aus meinem Zimmer zu gehen und mich mit einem Freund zu treffen.

Kurzerhand schrieb ich Yugyeom, ob er Zeit hatte, und zum Glück lud er mich direkt ein, bei ihm vorbei zu kommen. Schnell zog ich mir ein paar Klamotten an, in denen ich mich auch sehen lassen konnte. Irgendwie musste ich ja auf andere Gedanken kommen, und bei meinem Kumpel ging das eigentlich immer.

Als ich die Treppe hinab lief und nach meiner Jacke griff, kam Jimin auf mich zu. "Wo gehst du hin, Jeongguk?" fragte er mich skeptisch, während ich mir schon meine Schuhe anzog. "Yugyeom." meinte ich nur, da ich genau wusste dass er es Tae erzählen würde.

Da griff Jimin nach meinem Arm und kam mir ein wenig näher. "Jeongguk. Rede endlich mit Taehyung.. Er ist wirklich am Ende." flüsterte er mir zu, und ich schaute ihn nur kurz verwundert an. Wollte er nicht, dass ich ihm Zeit lasse? Er wollte doch, dass ich ihn in Ruhe ließ?

So riss ich meinen Arm aus dem Griff des Älteren und ging ohne ein weiteres Wort mit ihm zu wechseln aus dem Haus. Noch immer schwirrten mir seine Worte durch den Kopf. Wollte Tae denn vielleicht wirklich, dass ich auf ihn zuging? Ich wollte ihm eigentlich seine Zeit und den Freiraum lassen, wie er es sich gewünscht hat.

Mein Taxi hielt vor dem Haus der GOT7 Jungs, und ich wurde anscheinend schon von ihnen erwartet. "Heeeey Kooks!" rief mir auch schon Yugy entgegen, hielt mir eine Flasche Bier hin und zog mich in eine Umarmung. "Also, hau mal raus! Was ist passiert?" fragte er, während wir ins Wohnzimmer gingen, wo auch die anderen Jungs saßen, die mich ebenfalls freundlich begrüßten.

"Ach, frag nicht. Ich will mich ehrlich gesagt einfach ein wenig ablenken.." gab ich ehrlich zu, und trank einen großen Schluck des kühlen Biers, was mir auch wirklich gut tat. Ich wollte in dem Moment nichts anderes, als Taehyung und den Schmerz in meiner Brust für ein paar Stunden zu vergessen.

Wir lachten viel, tranken noch mehr. Es vergingen Stunden, mittlerweile war es mitten in der Nacht, die meisten der Jungs waren schon am schlafen, außer Yugyeom, BamBam und Jackson. Es war schon mein gefühlt 30. Bier und ich war mit absoluter Sicherheit nicht mehr nüchtern. Im Gegenteil.

Meine Umgebung schien ein wenig verwackelt zu sein, da sie sich hier und dort ein wenig drehte. Doch ich fand es eher witzig, als mir darüber Gedanken zu machen. So lachte ich über irgendwas, was Jackson gerade gesagt hatte und lehnte mich nach hinten an die Lehne des Sofas, als mir eine Hand durch die Haare ging.

Ich drehte meinen Kopf und sah in die braunen Augen von BamBam. Lächelnd fuhr er einfach weiter durch meine Haare, und ich gab zu, dass ich es vermisst hatte, dass mir jemand solche kleinen Gesten der Liebe zeigte.

"Jeongguk, willst du heut hier schlafen?" fragte er mich dann, und ich dachte nicht wirklich darüber nach, bevor ich nickte. "Wird eh nix mehr mit heimfahren heut." legte ich noch nach, ehe ich mich wieder zu Yugyeom drehte. Die Hand von BamBam lag weiterhin um meine Schulter, und ich genoss einfach die Nähe zu einem Menschen, den ich mochte.

War es falsch von mir? Ja. Dachte ich in dem Moment darüber nach? Nein. Also dauerte es nicht lange, bis ich endlich im Bett des Gästezimmers lag und versuchte, Schlaf zu finden. Allerdings vergebens. Denn meine Gedanken kreisten um Taehyung. Warum wollte Jimin, dass ich mit Tae redete? Sollte ich das vielleicht einfach machen? Aber was, wenn er mir dann endgültig mit mir Schluss machen würde?

All diese Gedanken ließen mich nicht zur Ruhe finden, weshalb ich mich genervt aufsetzte und nach meinem Handy griff. Ich hatte den Jungs zwar schon Bescheid gegeben, dass ich hier Schlafen würde, doch irgendwie hatte ich noch auf eine Nachricht von Taehyung gehofft. Dass er mir schrieb, dass ich nach Hause kommen solle, damit wir alles klären konnte. Kuscheln und uns einfach Lieben konnten.

Traurig über mein momentan verkorkstes Leben ließ ich mich wieder ins Bett sinken. Da öffnete sich die Tür, und ich schaute überrascht zu meinem Nächtlichen Besucher. "Schläfst du schon, Kooks?" fragte mich BamBam, und ich schüttelte nur den Kopf, da mir dann aber klar wurde dass er es nicht sehen konnte, antwortete ich mit einem "Nein.".

"Darf ich mich.. zu dir legen?" fragte er nun wieder ein wenig schüchtern, und eigentlich hätten ja spätestens jetzt bei mir alle Alarmglocken läuten müssen, doch sie taten es nicht. Sollte ich es auf den Alkohol schieben, oder auf mein angekratztes Ego, das wusste ich nicht.

Als ich nichts antwortete schien er es aber als ein Ja zu sehen, legte sich neben mich und griff direkt mit seinen Händen um mein Gesicht, zog mich an sich und wollte mich gerade küssen, als mein Hirn wohl doch wieder anfing zu arbeiten. STOP! Meine Hände schoben sich zwischen unsere Lippen, und mir schien als wäre ich mit einem Schlag nüchtern und hellwach.

War ich gerade dabei, Taehyung zu betrügen? Es ging zwar nicht wirklich von mir aus, aber ich hatte auch nicht wirklich etwas unternommen, um BamBam vom Gegenteil zu überzeugen. Sofort wurde mir schlecht, da mein schlechtes Gewissen mich fast auffraß. Zuerst machte ich ihm so ein Drama wegen meiner Eifersucht, und nun lag ich hier mit BamBam, der mich fast geküsst hätte.

"BamBam.. es.. es tut mir leid, aber ich.. also ich.." fing ich an zu stottern, schob den Älteren aber direkt noch ein Stück von mir weg. Mein Kopf, der vorher noch so voller Gedanken und überfüllt mit Gefühlen war, war auf einmal absolut klar. "Es tut mir leid, Kooks. Ich dachte nur dass du.." fing BamBam an, doch ich schüttelte nur den Kopf.

"Es war einfach ein Missverständnis, es tut mir auch leid." erhob ich abwehrend die Hände und griff direkt nach meinen Sachen, ehe ich mich anzog und fast schon aus der Tür flüchtete. Die Frage von BamBam bekam ich nur noch am Rande mit, denn mein Ziel war klar.

Ich musste sofort mit Taehyung reden. Jetzt. Also schnappte ich mir ein Taxi und fuhr nach Hause. Mein Herz schlug so schnell, dass ich es kaum mehr aushielt. Angekommen bezahlte ich das Taxi und stürmte schon ins Haus, es war mittlerweile 4 Uhr morgens. Laut stolperte ich durch das Haus und wollte gerade in Jimins Zimmer, doch irgendwas hielt mich auf.Also machte ich kehrt und ging in unser Zimmer, irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass Taehyung dort sein würde. Und zu meiner Überraschung lag er dort, in meinem Bett. Mit meinem Hoodie und an mein Kissen gekuschelt. Dieser Mann war perfekt. Und ich hatte ihn verloren, weil ich ihm nicht vertraute.

Leise zog ich meine Sachen aus, trug nur noch mein Shirt und meine Boxer, als ich mich auf die andere Seite meines Bettes begab. Vorsichtig legte ich mich neben Taehyung und hob die Decke an, in welche er eingekuschelt war. Mein Körper handelte von selbst, als ich mich hinlegte und ihm das Kissen aus den Armen nahm, meinen Arm um seinen Körper legte und ihn fest an mich zog.

Auch wenn er gerade schlief, und somit sicher sauer auf mich sein würde, wenn er aufwacht, ich genoss seine Nähe. Und als wenn es das letzte mal wäre, dass ich ihm so Nah sein konnte, versuchte ich jede Erinnerung einzuspeichern. Seinen einmaligen Duft, seine weiche Haut, über die ich mit meiner Hand strich. Seine unfassbar fluffigen Haare, die ich ab und an durch meine Finger gleiten ließ.

All das war der Mann, den ich liebte. All das würde ich heute vielleicht zum letzten Mal genießen können, weshalb ich Tae wieder einen Kuss auf den Kopf gab, ihn Näher zu mir zog und meine Augen schloss. Verdammt, wenn wir morgen früh aufwachen würden, wäre ein Gespräch unausweichlich.

Und mein Herz sagte mir, dass ich es nicht verkraften würde, wenn er sich wirklich von mir trennt.

Jealousy ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt