Jealousy ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

o6.

Den darauf folgenden Tag hatten wir noch frei, was sowohl meinem Freund als auch mir mehr als nur Recht war.

Nachdem ich in den Armen von Taehyung aufgewacht, mich noch ein wenig an ihn gekuschelt hatte, aber letztendlich doch aufgestanden war, stand ich nun in der Küche und machte uns Frühstück.

Die Hyungs waren schon lange wach, mit Ausnahme von Yoongi. Dieser trabte nun verschlafen in die Küche, schnappte sich eines der Toasts, die ich für Tae gemacht hatte und murrte etwas, was wohl ein 'Danke' sein sollte. "Guten Morgen Hyung!" grinste ich ihn nur an, während er stehen blieb und mich skeptisch musterte.

"Ihr beide seid schrecklich, wenn ihr Sex hattet." meinte er dann nur, und lief einfach weiter. Rot wie eine verdammte Tomate stand ich nun hier, nicht wissend wie ich mit dem Satz meines Hyungs nun umgehen sollte. Jimin kam nun auch in die Küche und hatte wohl den Kommentar von Yoongi gehört, da er anfing zu lachen.

"Ach, Kooks. Mach dir keinen Kopf, wir haben NICHTS gehört.." lachte er nur und ich wurde mit Sicherheit noch roter als zuvor. Doch als ich mit dem Frühstück für Taehyung in unser Zimmer gehen wollte, hielt mich Jiminie auf. "Jeongguk. Warte kurz.." fing er an, und ich stellte das Tablett noch einmal hin, drehte mich zu dem Älteren. "Du weißt, ich liebe dich wie meinen kleinen Bruder, Guk." sprach er, und ich nickte nur, wusste doch nicht wirklich worauf er hinaus wollte.

"Aber solltest du meinen besten Freund noch ein einziges mal so verletzen, dann gnade dir Gott." sprach der sonst so fröhliche und liebevolle Mann mir gegenüber, mit einer verdammt ernsten Stimme, die mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. "Du musst deine Eifersucht in den Griff bekommen, sonst solltest du es gleich komplett vergessen, denn früher oder später wirst du Taehyung wieder verletzen, und sowas hat er nicht verdient." sprach Jimin weiter, und ich verstand ihn.

Natürlich hatte ich seinen besten Freund verletzt, sehr sogar. Wahrscheinlich mehr, als ich es mir eingestehen wollte. Immerhin hatte ich ihn beinahe betrogen, ihm alles mögliche unterstellt und ihn nicht einmal zu Wort kommen lassen.

"Hyung.." wollte ich etwas sagen, doch Jimin hob nur kurz die Hand. "Du brauchst nichts dazu zu sagen. Nur eins.." Jimin legte seine Hand an meine Schulter. "Vermassel es nicht, Jeongguk. Taehyung liebt dich über alles, und er würde wirklich alles für dich tun. Aber jeder Mensch hat Freunde, und gerade Taehyung ist ein offener Mensch, das weißt du wohl am besten. Bring ihn nicht dazu, sich für dich ändern zu müssen. Arbeite ein wenig an dir, dann könnt ihr auch glücklich bleiben, verstehst du?" hakte Jimin nach, und ich nickte wieder nur.

Seine Worte brachten mich wirklich zum Nachdenken. Mir war klar, dass ich an mir arbeiten musste, und spätestens nach meinem Totalausfall mit BamBam hatte ich verstanden, dass ich einfach viel zu oft falsch reagiert hatte. Und das wollte ich in Zukunft vermeiden. "Nun geh zu deinem Schatz, er wartet sicher schon.." lächelte mich Jimin noch an, ehe er sich auf den Weg zu Yoongi ins Wohnzimmer machte. "Danke.." brachte ich noch raus, ehe ich einfach ging.

Mit dem Tablett bewaffnet und einem Kopf voller Vorwürfe und Schimpftiraden an mich gerichtet ging ich hoch in unser Zimmer, wo mein Freund wirklich schon auf mich zu warten schien. "Guten Morgen mein Engel.." lächelte ich ihn an, und er fuhr sich gerade durch seine Haare, die ihm wild vom Kopf standen. Er sah einfach wunderschön aus, und so wie er da saß, halbnackt und mit einem lächeln auf den Lippen, welches mir immer wieder die wildesten Schmetterlinge im Bauch bescherte.

"Morgen Gukkie." grinste er mich nur an, und ich stellte das Tablett auf meinem Schreibtisch ab, ging zu Tae und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, den ich aber direkt vertieften, indem ich mich über ihn beugte, zurück in die Matratze. Meine Zunge bat um Einlass, den er mir sofort gewährte. Sanft umspielten sich unsere Zungen, und ich konnte gerade nicht begreifen, wie ich es riskiert hatte, diesen Engel zu verlieren.

Tae's Hände glitten an meinen Seiten entlang, umklammerten meine Taille, die er so sehr liebte. "Wow, du hast mich wohl sehr vermisst.." lachte mein Freund in den Kuss, doch ich schüttelte nur kurz den Kopf. "Ich hab dich gar nicht verdient." sprach ich einen meiner Gedanken aus. Jimins Worte hatten mich wirklich noch mehr zum Nachdenken gebracht, als mir bewusst war. Hatte ich diesen Menschen in meinem Leben überhaupt verdient?

Immerzu zweifelte ich an ihm, an unserer Liebe wenn man es so sah. Und diese Gewissheit schmerzte, dass ich selbst so unsicher war und somit alles aufs Spiel setzte, schmerzte. Meine eigene Dummheit schmerzte. Tränen stiegen mir in die Augen, denn mir schien jetzt erst bewusst zu werden, wie sehr ich Taehyung mit meiner ständigen Eifersucht verletzt haben musste.

Taehyung schien ein wenig überrascht von meiner Stimmungsschwankung, ließ seine Hände an meiner Taillie weilen und schaute mich nachdenklich an. Seine wunderschönen Augen musterten mich eingehend. Wie oft hatte ich ihn Angemeckert, böse Blicke zugeworfen oder ganz offen Angezickt, sonstiges Unterstellt oder ihm heimlich hinterher Spioniert. Ja, keine dieser Taten zählten zu meinen Glanzleistungen, ich war nicht Stolz auf mein Verhalten.

"Du hast etwas viel besseres als mich verdient.." schluchzte ich ein weiteres mal auf, und nun reagierte mein Freund. Er zog mich an sich und gab mir einen sanften Kuss. "Was redest du da, mein Baby?" fragte er mich und lachte kurz auf. Nein, ich meinte das hier vollkommen Ernst. "Ich habe dich so oft verletzt.." legte ich nun hinterher, was Tae nun wieder in meine Augen schauen ließ.

"Gukkie, es ist alles in Ordnung. Wir haben beide Fehler gemacht und ich.." fing mein Engel an, doch dem war nicht so, nein. Nur ich allein hatte Fehler begangen in der Richtung. "Nein, Taehyung. Du hast nichts falsch gemacht. Du hast dich für mich verändert, und das solltest du nicht machen. Denn du bist perfekt, so wie du bist. Du solltest dich für niemanden ändern.. Und wer dich so nicht liebt, wie du bist.. der hat dich einfach nicht verdient." fand ich nun meine Schlussfolgerung, was meinen Freund nur kurz verweilen ließ.

"Jeongguk, hör auf damit." sprach er nun fest, was mich wirklich kurz verstummen ließ. "Ich liebe dich, und ich werde alles dafür tun, dass es dir gut geht. Wenn ich dafür ein paar Freunde verliere, oder einfach nur den ein oder anderen Smalltalk aus dem Weg gehe, ist es nun mal so." erklärte er, fuhr mir sanft durch die Haare. Meine Tränen ebbten ab und ich schaute wieder in die wunderschönsten Augen der Welt.

"DU hast für mich oberste Priorität, nur du alleine. Mein Leben wäre ohne dich nichts wert, verstehst du das? Du bist meine große Liebe, mein Ein und Alles. Nur mit dir bin ich glücklich, und du bist alles, was ich brauche. Jeder hat seine kleinen Fehler und Macken, die habe ich auch. Glaubst du, ich bin nicht Eifersüchtig? Oh doch. Aber ich kann es gut überspielen, was auch nicht immer die beste Lösung ist.." lächelte Tae dann nur und küsste mich auf die Wange."Du bist mein Leben, Jeongguk." sprach er weiter, und küsste mich auf die Nase. "Wir beide schaffen das schon, du musst nur mehr mit mir reden." ein Kuss auf die Stirn. "Niemand ist mir so wichtig, wie du." ein weiterer Kuss auf meinen Mundwinkel. "Also sag nie wieder, dass du mich nicht verdient hast." und ein Kuss, auf die kleine Narbe unter meinem Auge. "Denn in Wahrheit weiß ich nicht, mit was ich dich verdient habe." der letzte Kuss ging wieder auf meine Lippen, die sich so sehr nach den Seinen verzehrt hatten.

"Ich liebe dich über alles, mein Baby." sprach er noch, bevor er sich zu mir hochbeugte und mich wieder zu sich zog. "Ich liebe dich auch, Engel.." hauchte ich ihm entgegen und ließ mich auf die Küsse, die Nähe und die Zärtlichkeiten ein. Dieser Mann hier war so viel mehr als meine Liebe. Er war mein Seelenverwandter, mein bester Freund und gleichzeitig meine zweite Hälfte.

Ich dankte Gott dafür, dass er uns zueinander geführt hatte. "Danke, dass ich dein Freund sein darf, Guk." lächelte mich Tae noch einmal an, ehe er sich ein wenig von mir entfernte. "Und jetzt, mein Baby, lass uns mal was Essen, ich sterbe gleich!" freute sich mein Freund und stand auf, ging zum Tisch und schnappte sich das Tablett.

Ich saß noch immer auf dem Bett und wunderte mich weiterhin, was für ein großes Glück ich mit dem heißen jungen Mann vor mir nur hatte, und dankte allem was es wohl im Himmel oder sonst wo gab dafür, dass er bei mir war.