Jealousy ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

24.

Wieder trafen sich unsere Blicke, und mein Engel brachte keinerlei Regung mehr hervor. Noch immer hielt ich sein Gesicht in meinen Händen, überbrückte einfach den recht kleinen Abstand zwischen unseren Lippen und küsste ihn. Auch wenn er mich mit dieser Sache tief verletzt hatte, liebte ich ihn einfach mehr als alles andere in meinem Leben. Selbst jetzt, als er sich von mir getrennt hatte, war er mir die wichtigste Person auf Erden. Vorsichtig berührten sich unsere Lippen, zart und unschuldig war der Kuss. Ich legte all meine Liebe und Leidenschaft in den Kuss, Taehyung versteifte sich wieder kurz, ehe er sich komplett fallen ließ und den Kuss ein wenig verlangender erwiderte. Meine Augen waren geschlossen, und ich wollte diesen Moment einfach für immer weiter erleben. Dass unsere Beziehung nun endete, und dass dies wirklich der letzte Kuss meines Traummannes war, wollte mir nicht so in den Kopf. Tae legte den Kopf ein wenig schräg, damit der Kuss noch tiefer gehen konnte, und seine Hände glitten über meine Seiten, er hielt sich fest an meinem Shirt fest, was ich ihm gleich tat. Tränen rannen über mein Gesicht, denn so langsam wurde ich in die harte Realität zurück gerissen, als sich Taehyung langsam von mir entfernte.

"Bitte nicht..." hauchte ich noch mit geschlossenen Augen, die Tränen liefen einfach weiter, ich wollte diesen Moment, in dem er sich von mir abwand nicht erleben. Ich wollte gerade nicht in meinem eigenen Körper stecken. Konnte mich nicht irgendjemand auf der Stelle erlösen? Gott, mein Herz hielt das nicht aus. "Gukkie.." hörte ich dann die wunderschöne Stimme meines Engels. Ich wollte keinen Abschied von ihm hören. Diese Worte würde ich niemals vergessen können. Stumm erhob ich mich und drehte mich so von ihm weg. In der Hoffnung, irgendwie diese Situation noch hinauszuzögern. "Jeongguk." sprach Taehyung dann mit einer festen Stimme, die mich daran hinderte mich komplett zurück zu ziehen, und meine Flucht durch zu ziehen. Mein Herz überschlug sich, und ich drehte mich langsam wieder um, nur um Tae auf mich zu laufen zu sehen. "Jeongguk.." wiederholte er sich, doch ich antwortete ihm nicht. Ich hatte ihm alles gesagt, was ich ihm hätte sagen können.So ging mein Blick wieder gen Boden, und ich war bereit, mein Herz zerbrechen zu hören. "Es tut mir leid.." schluchzte Tae dann, während er nun direkt vor mir stand. "Gukkie.. Sieh mich bitte an." meinte mein Engel nur, und hob mein Gesicht vorsichtig an. Selbst jetzt würde ich ihm jeden Wunsch erfüllen. Also schaute ich ihm ins Gesicht, welches ein sanftes Lächeln zierte. "Es tut mir leid, dass ich so ein Idiot bin.." setzte er an, legte seine Hände in meinen Nacken, zog mich zu sich und küsste mich. Wow. Okay. Was war hier gerade passiert? Als ich nicht direkt erwiderte, löste er sich von mir. "Ich.. Ich hatte Angst. Ich war mir nicht sicher, ob.. Ob ich es wert bin, dass wir so viel Ärger haben. Du hättest einfach was besseres als mich verdient..?" setzte er an, und bevor ich etwas sagen konnte, küsste er mich nochmal kurz. "Es tut mir leid, wirklich. Kannst du mir nochmal verzeihen, dass ich an uns gezweifelt habe?" sprach mein Mann, und mein Herz blieb zum gefühlt hundertsten mal heute stehen. War das noch gesund? Alles in mir schrie danach, meinen Engel einfach in meine Arme zu ziehen und ihm direkt zu verzeihen. Doch tief in mir war noch dieser höllische Schmerz, der in mir brannte, seit er mir den Ring gegeben hatte. Er hatte nicht nur an der Ehe gezweifelt, nein. Er hatte an uns gezweifelt. Und so leid es mir doch tat, ich konnte es ihm nicht einfach so verzeihen.

"Ich.." fing ich an, schob ihn ein wenig von mir. Unglaublich, hatte ich mir doch vor wenigen Minuten nichts sehnlicher gewünscht, als dass wir uns vertragen würden? Und nun war ich derjenige, der ihn von sich stieß. "Taehyung.. Du hast mich.. verletzt. Wirklich.." setzte ich wieder an, drehte seinen Ring in meiner Hand ein wenig hin und her, bis sein Blick auf eben diesen fiel. "Woher soll ich wissen, dass du es dir nicht noch einmal anders überlegst? Tae, du weißt ich liebe dich über alles, und ich würde alles für dich tun.. Aber.. Ich habe auch Gefühle. Mein Herz ist zerbrochen, als du mir deinen Ring zurück gegeben hast.. Ich.." sprach ich, griff mir dabei an meine Brust. "Es tut viel zu sehr weh, als dass ich sofort alles vergessen könnte." endete ich, und wand mich ein wenig von ihm. Ohne auch nur ein Wort zu sagen schlang Tae seine Arme von hinten um meinen Bauch, drückte sich fest an meinen Rücken. "Gukkie.." fing er wieder an zu weinen, und auch wenn es mir weh tat, dafür verantwortlich zu sein, etwas in mir konnte ihm nicht direkt verzeihen. "Es tut mir wirklich leid.. Ich.." schluchzte er, und drückte mich noch ein wenig mehr an sich. "Bitte, lass mir Zeit." meinte ich ruhig und legte eine Hand auf seine Arme. "Ich brauch ein wenig Zeit für mich.." legte ich noch nach, ehe ich seine Arme von mir schob. "Ich werd solange bei Hoseok schlafen, ich denk das wird klar gehen.." meinte ich nur zu ihm, ehe ich meinen Rucksack schulterte und ihn weinend in der Garderobe zurück ließ. Tat es mir selbst weh? Oh ja. Doch ich hatte auch meinen Stolz. Ich war mir selbst auch noch etwas wert, und würde es nicht verkraften, wenn er sowas noch einmal machen würde. Er sollte sich seiner Gefühle zu mir absolut sicher sein, bevor wir da weiter machen könnten, wo er es beendet hatte. Wenn es überhaupt noch ging.

In Gedanken lief ich also zum Van und setzte mich auch dieses mal zu Yoongi und Hobi, doch war nun auch Jimin hier drinnen. "Wo ist Tae?" fragte sein bester Freund direkt, während ich nur leicht den Kopf schüttelte. Direkt sprang Jimin aus dem Van und lief wieder in die Halle, worauf ich nur meinen Blick hob und mich an Hoseok wand. "Kann ich erstmal bei dir schlafen?" fragte ich, und ohne dass er etwas fragte nickte Hoseok, wofür ich ihm wirklich sehr dankbar war. Nach einiger Zeit kamen Taehyung und Jimin aus der Halle, setzten sich zu Namjoon und Jin als wir dann endlich los fuhren. Keiner sprach mich auf die Sache mit meinem.. Ja, was war er denn nun für mich? Mein Ex? Dieser Gedanke war irgendwie falsch. Doch wenn man es so sah, war es nun so dass er mein Ex war. Als wir endlich im Dorm ankamen ging ich ohne weiterhin nachzudenken ging ich in das Zimmer von Hoseok und schmiss mich aufs Bett, wollte gerade wirklich mit niemandem reden oder auch nur angesprochen werden. Müde schloss ich meine Augen lauschte meinem Herzschlag. Der Ring an meinem Finger glitzerte mich an, direkt über meinem hatte ich auch Taehyungs an den gleichen Finger gesteckt, denn ich würde ihn niemals ablegen. Weder meinen, noch seinen, wenn er ihn nicht wollte. Nachdenklich setzte ich mich ein wenig auf und betrachtete die Ringe. Neben Hoseoks Zimmer lag das von Jimin, und ich hörte seine Stimme ziemlich deutlich. Wie gesagt, ich war direkt hier ins Zimmer und machte keinen Mucks. Taehyung weinte. Er weinte noch immer. Selbst sein bester Freund konnte ihn nicht beruhigen. Meine Beine hatten mich schon zur Tür gebracht, und ich wollte ihn in meine Arme schließen, doch mein Verstand stoppte mich. Ich würde heute eine Nacht darüber schlafen, wenn ich es denn schaffen würde, irgendwie Schlaf zu finden.Hobi kam ein wenig später, und ich hatte mich in seinem Bett schon richtig eingekuschelt, kam selbst kaum dazu, mich zu beruhigen. Ja, ich saß hier und heulte wie ein Schlosshund. "Guk. Geh doch einfach zu Tae. Er sieht genauso fertig aus wie du.. Was ist denn...?" wollte Hobi fragen, doch ich schüttelte vehement den Kopf. "Er hat mich verletzt.. Und ich muss nachdenken." brachte ich noch heraus, ehe ich mich zur Seite drehte und ein wenig schmollte. Bei unserem letzten Streit hatten wir es auch kaum einen Tag ausgehalten, und da war ich mehr als Schuld gewesen. Immer wieder dachte ich über den nächsten Schritt nach, ob ich nun einfach zu meinem Engel gehen sollte, oder nicht. So ging es bis 4 Uhr nachts, als ich es endlich aufgab und in die Küche ging, um etwas zu trinken. Das Wasser beruhigte mich, auch wenn es komisch klang. Noch ein paar Minuten stand ich einfach in der Küche, beobachtete den Mond, der hoch am Himmel stand durch das Küchenfenster. Wie oft hatten Tae und ich uns den Mond angesehen und über alles geredet, was uns so auf dem Herz lag? Seufzend drehte ich mich um, und lief fast in meinen Engel rein, der gerade wohl ebenfalls etwas trinken wollte. "Gukk.." hauchte er, und ich sah seine roten Augen. Sein Gesicht war blass und seine Haare standen ihm in alle Richtungen ab. "Tae.." antwortete ich nur, und wir schwiegen uns eine Weile an, ehe ich einen Schritt auf ihn zuging und meine Arme um ihn legte. Unsicher erwiderte er die Umarmung und ich drückte seinen Kopf an meine Brust, ehe ich wieder anfing zu weinen.

Warum war heute nur so ein schlechter Tag? Wie viele Tränen würden wir noch vergießen müssen, bis wir endlich glücklich werden können? "Gukkie.. Ich.. Es tut mir so leid.. ich liebe dich doch mehr als alles andere.." schluchzte Tae wieder auf, und ich drückte ihn nur fester an mich. "Ich liebe dich doch auch so sehr.. Aber Tae.." fing ich nun an, drückte ihn ein wenig von mir. "Bitte, tu mir das nicht nochmal an. Ich kann das nicht noch ein weiteres mal.. Mein Herz..." erklärte ich ihm, und er nickte nur schnell. "Ich werde dein Herz wieder heilen, ich verspreche es. Ich werde alles tun, damit du mir verzeihen kannst.. Aber bitte.. Bitte verlass mich nicht.." verzweifelt krallte Tae seine Hände in meine Haare und zog mich zu sich, küsste mich kurz auf die Stirn. "Okay mein Engel.. Lass uns schlafen gehen, ja?" küsste ich Taehyung nun auf die Nasenspitze, worauf er mich nur wieder fest an sich drückte. "Gukkie, ich liebe dich über alles. Danke, danke dass du so einen Idioten wie mich noch in deinem Leben haben möchtest. Danke.." sprach Tae schnell, und immer wieder küsste er mein Gesicht. "Ich liebe dich auch, Taehyung." lächelte ich ihn an und zog ihn endlich fest an mich, küsste ihn und seufzte glücklich in den Kuss.

Niemals würde ich ohne ihn leben können, das zeigte mir jeder Streit. Und auch, wenn er an uns zweifelte, so war es doch Schicksal, dass wir uns gefunden hatten.