Kapitel 07

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Abigail

Am nächsten Abend hatte Ben einen Auftritt im Monkeys und im Gegensatz zum letzten Mal, begleitete ich ihn diesmal. Immer wenn ich Ben dabei zuhören durfte, wie er sang, erfüllte mich ein Glücksgefühl. Seine Stimme schwebte dabei jedes Mal über mich hinweg und hinterließ eine angenehme Gänsehaut, dementsprechend begeistert war ich auch als ich mein Outfit raussuchte. Final hatte ich mich für einen luftigen, roten Rock mit Blumenmuster entschieden, der mir bis zur Mitte der Oberschenkel ging und dazu ein weißes Shirt mit der Aufschrift You make me smile kompiniert, in welches ich vorne einen Knoten reingemacht hatte. Meine schwarze, schlichte Handtasche hing über meiner Schulter und meine Füße steckten in weißen Sneaker. Zusammen mit Ben saß ich an der Bar und wartete darauf, dass Elijah zurückkehrte. Gerade brachte er einem Pärchen, dass ich nicht kannte ihre Bestellung, doch er schien nicht ganz bei der Sache zu sein.

»Meinst du er weiß, dass Vi auch wieder da ist?«, fragte ich Ben leise. Kurz zuckte er mit den Achseln und begrüßte anschließend Elijah, der an die Bar zurückgekehrt war.

»Was kann ich unserem Traumpaar bringen?«, erkundigte er sich. Ben schien es nicht zu stören, dass er uns eben Traumpaar genannt hatte, also überging ich die Aussage auch einfach.

»Wir nehmen jeder ein Bier«, sagte Ben und lenkte dann das Gespräch auf meine Schwester. »Was macht Vi eigentlich heute Abend?« Ich wusste genau, dass er das mit Absicht machte. Er wollte Elijahs Reaktion sehen und kaum hatte er Violets Namen ausgesprochen, spannte sich unser Barkeeper an.

»Sie wollte eigentlich auch vorbeikommen«, antwortete ich und nahm das Bier entgegen, was Elijah mir hinhielt. »Sie müsste jeden Augenblick hier sein.«

»Vi ist wieder da?«, hakte Elijah nach und versuchte dabei so unbeteiligt wie möglich zu wirken.

»Ja«, antwortete ich und ließ die beiden dann kurz allein, um auf die Toilette zu gehen.

Ben

»Es stimmt also, was die Buschtrommel so sagt«, meinte Elijah und tat so als sei müsste er sich beim Abtrocknen der Gläser sehr konzentrieren. Eigentlich hatte ich angenommen, dass die Sache mit Vi für ihn durch war, doch er machte absolut nicht den Anschein als hätte ich damit Recht.

»Lass sie in Ruhe«, sagte ich ruhig und trank einen Schluck aus meinem Bier.

»Wovon sprichst du?«

»Du hast diesen Blick.«

»Was für einen Blick?« Elijah stellte sich mit Absicht dumm, doch das kaufte ich ihm keine Sekunde ab. Ich wollte gerade antworten, als sein Blick zur Tür wanderte, richtete er sich automatisch auf und spannte sich noch mehr an. Der Ausdruck in seinen Augen wurde ein wenig sehnsüchtiger. Ich musste mich gar nicht erst umdrehen, um zu wissen, dass Violet die Bar betreten hatte.

»Genau von diesem Blick habe ich gesprochen. Ich finde, du solltest es sein lassen. Wir wissen beide, wie die Sache beim letzten Mal ausgegangen ist.« Meine Worte schienen bei ihm einen Schalter umzulegen und plötzlich war keine einzige Gefühlsregung mehr in seinem Blick zu erkennen.

»Hi«, begrüßte Vi uns und setzte sich auf den Platz an dem Abs vor wenigen Minuten noch gesessen hatte. »Abi meinte du hast heute einen Auftritt.«

»Ja, gleich geht's los.« Ich zeigte auf meine Gitarre, die neben mir an die Bar gelehnt stand.

»Wo ist meine Schwester eigentlich?«

»Sie wollte nur kurz auf Toilette und müsste jeden Augenblick wieder da sein. Wie geht's dir so?«

»Gut. Es fühlt sich richtig an wieder hier zu sein.«

Every little Peace of LoveWhere stories live. Discover now