Kapitel 17

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Abigail

Der Tag war anders verlaufen als ich zu Beginn gedacht hatte. Besser. Viel besser sogar. Der Ring an meinem Finger war jetzt nicht mehr bloß ein Versprechen und jedes Mal, wenn mein Blick auf ihn fiel konnte ich mein Lächeln nicht zurückhalten. Ich war einfach glücklich.

Kaum war die Tür hinter uns ins Schloss gefallen, drehte ich mich zu Ben um und er zog mich gleich darauf an sich. Unsere Lippen trafen sich in einem leidenschaftlichen Kuss. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen, doch ich wollte mehr als nur seine Küsse. Ich wollte alles. Meine Hände legten sich auf seine Brust und strich sanft hinunter und wieder hinauf, ehe meine Finger sich an den Knöpfen seines Hemdes zu schaffen machten. Ich konnte ihm gar nicht schnell genug sein Oberteil ausziehen und war sehr froh, dass er sein Jackett und die Krawatte bereits vor der Rückfahrt abgelegt hatte. Immer wieder flutschten mir die kleinen Knöpfe aus der Hand. Ohne groß zu überlegen, griff ich in den Ausschnitt, der durch mein Handeln bereits entstanden war und riss das Hemd auf, ehe ich es ihm auszog. Die Knöpfe flogen durch den Flur und Bens Blick verdunkelte sich von Sekunde zu Sekunde. Das strahlende Blau des Frühlingshimmels, den man sonst immer bei ihm erkannte, verwandelte sich in ein tosendes Meer.

»So viel Kraft traut man dir gar nicht zu. Das ist verdammt heiß«, raunte er und hob mich kurz darauf hoch, um mich auf der Kommode abzusetzen, die im Flur stand. Ich öffnete meine Beine damit er dazwischentreten konnte und zog ihn zu einem weiteren Kuss zu mir nach unten. Wenig später löste er seinen Mund von meinem, küsste meine Wange und suchte sich seinen Weg hinab zu meinem Hals. Seine Hände strichen derweil meine Oberschenkel hinauf. Seine Finger näherten sich immer weiter dem Saumen meines Kleides, bis er sanft mit seinen Zeigefingern am Rand entlangfuhr. Ohne sich noch länger zurückzuhalten, glitten seine Hände unter mein Kleid und wanderten zu meinem Rücken. Ben zog mich mit einem kräftigen Ruck näher an die Kante der Kommode und ich schlang ihm automatisch meine Beine um seine Hüften. »Lass uns hochgehen«, murmelte er an meinen Hals und biss zärtlich hinein. Ich setzte seinem Vorschlag nichts entgegen und keine zwei Minuten darauf hatte er mich die Treppe hochgetragen und vor unserem Bett abgestellt. »Ich verspreche dir, ich nehme mir nachher ganz viel Zeit, um mich ausführlich um dich zu kümmern, aber jetzt gerade kann ich mich nicht zurückhalten«, sagte er mit so viel Verlangen in der Stimme, dass es meinen Körper zum Vibrieren brachte. Ich wollte ihn genauso, wie er mich. »Dreh dich um.« Bereitwillig kam ich seiner Aufforderung nach. Sachte schob er mir meine Haare über die Schulter - so gut es bei meiner Länge eben ging - und küsste meinen Nacken, während seine Finger sich an meinem Reißverschluss zu schaffen machten. Schon wenig später wanderten seine Finger wieder höher und streifen die Träger meines Kleides von meinen Schultern. Ich hielt es nicht auf, als es an meinem Körper nach unten rutschte und ganz gewiss hielt ich Ben nicht auf, während er mir auch meinen BH und Slip auszog. Nur noch in meinen High Heels stand ich da und spürte wie er mich mit leichtem Druck zu sich umdrehte. »Du bist so verdammt schön.« Sein Blick wanderte über meinen Körper und verschlang mich förmlich. Hitze stieg in mir auf und mein Verlangen nach ihm wurde immer größer.

»Du hast noch viel zu viel an«, stellte ich fest und machte mich daran seinen Gürtel zu öffnen und ihn ebenfalls auszuziehen. Ehe ich mich versah, schlang er seine Arme um mich und bugsierte mich aufs Bett. Derweil blieb er davor stehen, betrachtete mich und kniete sich dann vor dem Bett hin.

»So verführerisch es auch aussieht, wenn du nur diese Dinger trägst, bin ich doch dafür, dass wir sie dir ausziehen.« Gesagt, getan. Er erhob sich wieder und tat einen letzten winzigen Schritt aufs Bett zu. Genauso wie er mich musterte, tat ich es ebenfalls bei ihm und mir gefiel gut, was ich sah. Ben hatte nicht zu viele Muskeln, was ich einfach liebte. Mein Blick glitt weiter nach unten, bis ich bei seinem Penis innehielt. Ich hatte seine Größe bereits gespürt, doch jetzt wo ich sie sah, zog sich alles in mir voller Vorfreude zusammen. »Willst du mich noch länger warten lassen?«, fragte ich erwartungsvoll.

»Auf keinen Fall«, entgegnete er mit tiefer Stimme und kam zu mir aufs Bett. Seine Lippen fanden meine und nur zu gerne öffnete ich meinen Mund für seine Zunge. Ein Feuerwerk entfachte in meinem Inneren als unsere Zungen sich berührten. Verlangend fuhr ich mit meinen Fingern seinen Rücken hinauf und vergrub sie in seinem Nacken. Eins meiner Beine schlang ich um seine Hüfte und drückte ihn näher an mich. Wieder suchten seine Lippen ihren Weg zu meinem Hals und saugten kurz an meiner Haut. Ein Keuchen entwich mir und ich wusste nicht mehr, warum ich solange darauf hatte verzichten können.

Ben

Ich konnte es nicht glauben, das Abs und ich nackt in unserem Bett lagen. Es war ein unglaubliches Gefühl, wie sich unsere Körper berührten, wie sie sich mir entgegenwölbte und ich wusste, dass ich davon niemals genug bekommen würde. Meine Hand schloss sich um ihre linke Brust. Sachte strich ich mit meinem Daumen über ihre Spitze, dann ließ ich meine Lippen folgen und liebkoste ihre Brust. Meine Zunge umspielte ihren Nippel, während meine Hand sich zwischen ihre Beine schob und sich um das kleine Nervenbündel kümmerte. Ein Stöhnen entwich aus ihrer Kehle, dass ich unbedingt noch einmal hören wollte. Es war so verführerisch und wundervoll. Ihre Hüften bewegten sich unter meinen Berührungen und ich nahm mir fest vor, sie das nächste richtig zu verwöhnen.

»Ich will dich... Sofort«, raunte ich in ihr Ohr. Vorsichtig glitt ich mit der Spitze meines Schwanzes über ihre Mitte, ehe ich meine Hüfte ihren entgegen bewegte.

»Ben«, stöhnte Abs und zog an meinen Haaren, um meinen Mund wieder auf ihren zu pressen. Langsam begann ich mich in ihr zu bewegen.

»Abs, ich glaube nicht, dass ich das lange durchhalte«, meinte ich mit bebender Stimme und umfasste ihre Hüften. Mit einer fließenden Bewegung drehte ich uns herum, so dass Abs über mir war. Überrascht sah sie mich einen Moment lang einfach nur an. Doch dann stützte sie sich mit ihren Händen auf meiner Brust ab und schob ihre Hüften meinen entgegen. Immer wieder glitt ich in sie hinein und heraus, während ich weiterhin meine Finger in ihrer Taille vergrub. »Du bringst mich irgendwann nochmal um den Verstand.« Begierig beugte ich mich ihr entgegen und drückte meinen Mund wieder kurz auf ihren. Abs' Bewegungen wurden schneller, entflammten mich mehr und mehr bis wir kurz nach einander zu unserem Höhepunkt kamen. Ich beobachte wie ihre Augenlider anfingen zu flattern. Sie legte den Kopf in den Nacken und als ihr Keuchen immer regelmäßiger wurde, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Erschöpft ließ ich mich zusammen mit Abs in die Kissen sinken. Mein Herz raste und ich war einfach nur glücklich meine Traumfrau endlich bei mir zu haben und ich würde sie nicht wieder gehen lassen. Als ich aus ihr herausglitt, bemerkten wir, dass wir vergessen hatten zu verhüten. Die Lust hatte uns beide so sehr im Griff gehabt, dass keiner von uns daran einen Gedanken verschwendet hatte.

»Gott, ich kann nicht glauben, dass wir erst nicht miteinander schlafen, weil wir keine Kondome hatten und es jetzt vergessen haben«, meinte Abs und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust.

»Alles ist gut. Wir lieben uns doch und auch wenn der Zeitpunkt vielleicht nicht der optimalste für eine Schwangerschaft wäre, wäre ich bereit dafür.«

»Du tust so, als wäre es schon sicher, dass ich schwanger bin.« Sie klang nicht sauer, viel eher hörte ich einen leicht amüsierten Unterton heraus.

»Was ich sagen wollte, ist, dass egal, ob ich dich gerade geschwängert habe oder nicht, wir beide bekommen das hin. Oder möchtest du dir lieber die Pille danach holen?« Ein Teil von mir - und das war der größere Teil - hoffte, dass sie nichts im Nachhinein unternehmen wollte. Ein anderer - viel kleinerer - hatte Angst, aber das war wohl selbstverständlich.

»Nein, will ich nicht. Ehrlich gesagt, gefällt mir die Vorstellung von dir ein Kind zu bekommen«, gab sie zu und lächelte mich an. »Aber der Zeitpunkt wäre wirklich nicht ganz passend.« Der richtige Zeitpunkt schien noch nie unser Ding gewesen zu sein, aber gerade das machte uns auch aus und wenn Abs wirklich schwanger werden sollte, weil wir unserer Lust mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatten, als der Verhütung, dann würden wir auch das zusammen schaffen. Wir waren ein hervorragendes Team und ich wollte, dass sie irgendwann die Mutter meiner Kinder war. Vielleicht sah das Schicksal für uns beide vor, dass dieser gemeinsame Wunsch schnell in Erfüllung ging, vielleicht auch nicht. Das würde allein die Zukunft zeigen.

Every little Peace of LoveWhere stories live. Discover now