15. Kapitel: „Danke, Chat..."

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Marinette war mit ihren Nerven am Ende.
Da sie nicht Alya mit ihren Geheule und Kummer nerven wollte, beschloss sie in das Appartement ihrer Eltern zu gehen um dort in Ruhe ihre Gefühle raus zu lassen.

Sie saß, ihre Arme um ihre Beine schlingend, auf der Terrasse ihres Zimmers und schluchzte laut.

„Ach, Marinette", erklang die Stimme ihres Kwamis, Tikki, welcher die kleinen Arme um ihren rießigen Kopf schlang. „Bitte hör auf zu weinen", bat sie ihre Besitzerin, die jedoch nur stärker und lauter zu schluchzen begann.

„Ich kann nicht Tikki. Es tut zu sehr weh. Nach all den Jahren dachte ich, ich hätte eine Chance, aber die hatte ich allen Anschein nach nie", ihre Stimme klang gebrochen und verletzt. Und das war sie auch. Ihr Herz wurde gebrochen und sie wurde zu tiefst verletzt.

Adrien war in der Zeit noch immer im Park und Schub Wut auf sich selber. Er hasste es Marinette leiden zu sehen. Und dieses Mal leidete sie wegen ihm. Er brauchte etwas Trost, so rief er seinen besten Kumpel Nino an.

Nino: „Hey, Dude, was geht ab?"
Adrien: „Nino... Ich... Ich hab mit Marinette geredet."
Nino: „Oh Dude... Wie geht es dir?"
Adrien: „Ich bin sauer. Sie ist verletzt. Wegen mir."
Nino: „Bro, damit hattest du aber schon von Anfang an gerechnet oder nicht?"
Adrien: „Ja schon, aber..."
Nino: „Was aber? Du hast das richtige gemacht. Du kannst dich nicht zwingen jemanden zu lieben. So läuft das nun mal nicht."
Adrien: „Ja, aber das gleiche gilt auch für Ladybug. Sie liebt jemand anderes."
Nino: „Bro, da muss ich dir übrigens was sagen. Findest du das nicht auch komisch, dass Ladybug komischerweise zur gleichen Zeit wie Marinette wieder in Paris auftaucht?"

Daraufhin folgte eine längere stille.

Nino: „Alter, bist du noch da?"
Adrien: „Ja, ja bin ich. Wo du's gerade sagst... Marinette ist immer verschwunden als Ladybug auftauchte..."
Nino: „Alter, weißt du was das bedeutet?"
Adrien: „Marinette ist..."
Nino: „Eine Magierin und kann, wann und wo sie will, von der Bildfläche verschwinden!!"

Innerlich gab sich Adrien einen facepalm. Er wusste in dem Moment nicht ob Nino tatsächlich dumm war oder einfach nur so tat.

Adrien: „Nino... Ich muss mit ihr reden..."
Nino: „Dann los. Mach dich auf den Weg."
Adrien: „Aber sie will doch bestimmt nicht ausgerechnet jetzt mit dem Typen sprechen, der ihr das Herz gebrochen hat."
Nino: „Das darfst du ihr aber auch nicht übel nehmen, Dude."

Adrien überlegte. Er musste unbedingt mit Marinette reden, aber sie würde ihn jetzt bestimmt nicht sehen wollen.

Adrien: „Ich kenne da jemanden, der das regeln wird."

Nachdem Satz legte Adrien auf und sah seinen Ring an. Adrien wollte sie in diesen Moment bestimmt nicht sehen, aber das galt nicht für Chat Noir.

„Plagg, verwandle mich", sagte er und verwandelte sich dann auch nach einigen Sekunden von einem Model zu einem Superhelden.

Chat Noir sprang über die Dächer Paris. Er hoffte Marinette bei ihren Eltern aufzufinden, nach einigen Minuten kam er auch schon in die Nähe der Terrasse von Marinette und räusperte sich kurz.

„So Adrien... Das bekommst du hin. Tröste sie und bring sie zum Lachen. Das packst du schon."

Im gleichen Moment fühlte Tikki das Miraculous der Zerstörung und das es ganz in der Nähe war, also versteckte sie sich rasch in der kleinen umhänge Tasche von Marinette und hörte einfach nur dem Geschehen zu.

Chat Noir landete mit seinem Stab sanft auf dem Gitter der Terrasse und sah zu Marinette hinab, die immer noch bitterlich am weinen war.

„Prinzessin, was ist los? Warum weinst du?", er wusste natürlich warum sie weinte, aber um nicht aufzufliegen musste er nun mal den Dummen spielen.

„Chat... Noir?", gab Marinette verheult von sich und erhob den Kopf in seine Richtung. „Was machst du hier?"

„Der Wind hat mir geflüstert das es der Prinzessin nicht gut geht und als Superheld ist es doch meine Pflicht die Einwohner Paris zu beschützen. Also... Nenne mir den Namen deines Herzensbrecher und ich mach ihn alle", natürlich hatte er nicht vor sich selber zu schaden. Das war nur so dahin gesagt, damit sie ins Gespräch kommen würden.

Und tatsächlich. Ein sehr schwaches, aber dennoch erkennbares Lächeln bildetet sich auf den Lippen von Marinette. „Du alberne Katze", sagte sie und wischte sich dabei die Tränen aus dem Gesicht.

Chat Noir sprang auf die Terrasse und kniete sich zu ihr nieder. Mit seinem Leder Gürtel Schwanz wusch er die Tränen aus ihrem Gesicht und lächelte leicht. „Willst du reden?", fragte er nun vorsichtig und sah in ihre himmelblauen Augen.

Marinette sah ihn mit noch etwas glässrigen Augen ab, schaffte es aber dennoch sich einen Ruck zu geben und von den Geschehnissen zu erzählen: „Mein Jahrelanger Crush, Adrien Agreste, hat mir erzählt das sein Herz schon an ein anderes Mädchen vergeben ist und das schon die ganze Zeit über... Ich dachte nach den Jahren ohne mich in Paris würde er vielleicht erkennen, dass etwas fehlt, aber offensichtlich hat er mich gar nichts erst wahrgenommen."

Chat Noir, blickte zu ihr.
„Adrien Agreste, also, was?"
Er lächelte.
„Aber weißt du was? Ich kann das vollkommen verstehen. Mir geht es so ähnlich. Ladybug hat mir auch gesagt, dass ihr Herz an jemand anderes vergeben ist, aber ich kann dennoch nicht los lassen."
Er blickte zu Marinette, um irgendeine Reaktion von ihr zu ertasten, welche entlarven könnte, dass Ladybug in Wirklichkeit eigentlich Marinette war. Doch Marinette zeigte keinerlei Auffälligkeiten.

„Das tut mir leid Chat...", sagte sie tröstend und sah zu Chat Noir. Sie legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab.
„Was denkst du warum er mich nicht wahrnimmt? Ist es weil ich so tollpatschig bin? Oder weil ich nicht so toll Fechten kann, wie Kagami? Ich verstehe es nicht..."

Die Frage, die Marinette ihn da stellte, warf ihn komplett über Bord. Er wusste es selber nicht. Natürlich hatte er Marinette schon immer wahrgenommen, aber warum er keine Gefühle für sie hatte, konnte er sich nicht erklären.

„Hey, Prinzessin. Kopf hoch. Irgendwann wird jemand kommen, der dich für das lieben wird, was du bist, ja?"

Marinette sah ihn mit großen Augen an und nickte.
„Danke, Chat..."
Sie legt ihren Kopf wieder auf seiner Schulter ab und betrachtet den Sternenhimmel, bis sie letztendlich in einen traumlosen, festen Schlaf fiel.

Miraculous - Without the maskWhere stories live. Discover now